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Tourismusort boomt: Diese Aargauer Gemeinde legt dank Papa Moll zu – aber nicht nur deshalb

Der Tourismusort Bad Zurzach lässt die schwierigen Coronajahre definitiv hinter sich: Nach einem sehr erfolgreichen 2024 legen Hotellerie und Therme auch in diesem Jahr weiter zu. Der Tourismusdirektor über das Erfolgsrezept.

Die Therme in Bad Zurzach brach im vergangenen Jahr gleich mehrere Rekorde – und die Eröffnung der neuen Papa-Moll-Unterwasserwelt machte das vierte Quartal zum erfolgreichsten in der Geschichte (die AZ berichtete). Davon profitiert auch der ganze Tourismusort: «Wir spürten im Herbst einen riesigen Sprung – die Eröffnung löste im gesamten Flecken einiges aus», sagt Peter Schläpfer, Geschäftsführer von Bad Zurzach Tourismus.

Insgesamt verzeichneten die Hotels in Zurzach im vergangenen Jahr 62’890 Logiernächte, was gegenüber 2023 einem Plus von 6,9 Prozent entspricht. Somit liegt der Bezirkshauptort nach Spreitenbach mit 134’527 und Baden mit 124’580 Logiernächtenim Kanton an dritter Stelle. Das Bundesamt für Statistik berücksichtigt dabei nur Gemeinden mit mindestens drei Betrieben. «Über dieses gute Ergebnis nach den schwierigen Coronajahren sind wir sehr erfreut», sagt Peter Schläpfer.

Zahlen zeigen auch 2025 weiter nach oben

Die Zahlen fallen über alle Bereiche positiv aus. Zum einen bei den Bäderhotels (Dorint Parkhotel und Vitalboutique Hotel Zurzacherhof) und bei den Fleckenhotels (Gasthof Zur Waag und Hotel Zur Post) in der Ortschaft Bad Zurzach, die seit 2022 zur Gemeinde Zurzach gehört. Zum anderen auch bei den Unterkünften in der Grossgemeinde (Seminarhotel Propstei in Wislikofen und im Hotel Restaurant Kreuz in Kaiserstuhl) und bei der Parahotellerie (Guesthouse Zurzach im ehemaligen Hotel Tenedo, Camping und Ferienwohnungen).

Peter Schläpfer, Tourismusdirektor in Bad Zurzach
Bild: zvg

Die Tendenz ist weiter steigend – das neue Jahr startete genauso erfolgreich, wie es aufgehört hat: Im ersten Quartal legten die Hotels nochmals 6 Prozent zu, die Gästezahlen im Thermalbad stiegen sogar um 16 Prozent. «Wir konnten den Schwung mitnehmen – die Eröffnung des neuen Angebots in der Therme zeigt eine nachhaltige Wirkung», so der Tourismusdirektor.

Auf die Gründe für diesen Erfolg angesprochen, sagt Peter Schläpfer: «Bei uns stimmt das Gesamtpaket.» Zum einen wäre da die Therme, die im Zentrum des Tourismusortes stehe. «Dort wurde in den vergangenen Jahren sehr viel investiert. Wir sind auf einem Top-Level mit einem Spitzenprodukt auf dem Schweizer Markt.»

Eine neue Attraktion gab besonders Schub

Mit der neuen Papa-Moll-Unterwasserwelt habe die Therme einen weiteren Mosaikstein gesetzt in den Anstrengungen, den Familienbereich konstant zu erweitern. Das Herzstück des auf 168 Quadratmeter verdoppelten Familien- und Kinderbereiches ist die rasante, 61 Meter lange Rutschbahn, auf der nicht nur die jüngeren Gäste runterrutschen, sondern oftmals auch deren Eltern. Mit dem grossen Medienecho auf das Eröffnungsfest im Oktober sei das Angebot in Bad Zurzach weiter nach aussen getragen worden, was sich in den guten Zahlen widerspiegle.

Snowboard-Legende Fabien Rohrer und sein Sohn Jeremy waren bei der Eröffnung des ne
Bild: Alex Spichale

Dass die Familie um die tollpatschige Comicfigur mit dem charakteristischen Eierkopf ein Publikumsmagnet ist, zeigt sich auch beim 2017 eröffneten Papa-Moll-Rätselweg,der im Frühling 2023 um einen Papa-Moll-Krimitrail ergänzt worden ist. Während 2022 noch gegen 5000 Menschen auf dem Weg unterwegs waren, stieg die Zahl im Folgejahr mit der Einweihung des zweiten Weges auf rund 8000 an. Im vergangenen Jahr waren es bereits mehr als 10’000 Personen.

Auch in diesem Jahr zeigen die Zahlen weiterhin nach oben. Im wetterbedingt schlechten ersten Quartal sowie im April hätten schon 1500 Personen den Papa-Moll-Weg entdeckt, der unter anderem am Rhein entlang und am Schluss durch den Flecken führt. Somit war der Weg in den ersten vier Monaten um 40 Prozent besser besucht als im selben Zeitraum 2023. Für den Krimitrail seien die Zahlen noch nicht bekannt, weil dieser über die Website krimi-trails.ch laufe, sagt Schläpfer. Fest steht aber: Aufgrund seiner Routenführung führt der Rätselweg für Hobby-Detektive die Touristen quer durch den Flecken und belebt ihn dadurch.

Nebst der Therme und den beiden Wegen habe Bad Zurzach und die Region noch einiges mehr zu bieten, sagt Peter Schläpfer. Im Ort befinden sich der beliebte Tierpark, das Regibad oder das Papa-Moll-Minigolf. Der Aargauer Hochrhein, der auch als Amazonas der Schweiz bezeichnet wird, erstreckt sich von der ehemaligen Römermetropole Augusta Raurica in Kaiseraugst bis nach Kaiserstuhl. Dazwischen liegt in Rietheim die Auenlandschaft «Chly Rhy», die mit Exkursionen wie der Biber- oder Glühwürmchen-Tour oft auch Interessierte aus anderen Kantonen anlockt.

In der Region befinden sich zudem der Klingnauer Stausee und das Baggermuseum. Und wer es gern sportlich mag, hat zahlreiche Wander-, Velo- und E-Bike-Genusstouren zur Auswahl. Auch ist der Rheinfall in Neuhausen in etwas mehr als 30 Minuten mit dem Auto gut erreichbar. «All diese Angebote geben unserem Tourismusort eine grössere Diversifikation, weshalb wir weniger von einzelnen Bereichen oder vom Wetter abhängig sind», sagt Peter Schläpfer.