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Mit oder an Corona gestorben? Männer und Frauen in ersten Pandemiemonaten gleich betroffen

Sie gilt als eine der umstrittensten Fragen der Pandemie: Sind die inzwischen über 12'000 Todesopfer in der Schweiz mit oder an Corona gestorben? Nun legen die Statistiker des Bundes neue Zahlen vor.

12’269 Menschen sind in der Schweiz bislang in Zusammenhang mit einer Coronainfektion gestorben. Das ist die letzte Zahl, die das Bundesamt für Gesundheit am Montag bekannt gegeben hat. Die Frage allerdings, was deren genaue Todesursache ist, ist seit Ausbruch der Pandemie heftig umstritten. Sprich: Ob jemand am oder mit dem Coronavirus gestorben ist.

Etwas mehr Licht ins Dunkel bringt das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag mit neuen Zahlen zur Todesursachenstatistik. Demnach ist zwar im März, April und Mai 2020 in der Schweiz bei insgesamt 2021 Menschen das Coronavirus als Hauptursache für den Todesfall eruiert worden. Allerdings litten 94 Prozent dieser Frauen und Männer auch an mindestens einer Begleiterkrankung. Nach Geschlechtern betrachtet liegt der Anteil Männer (1037) dabei leicht höher als jener der Frauen (907).

Unterschiede bei Begleiterkrankungen

Über die ersten drei Pandemiemonate betrachtet waren beide Geschlechter also in etwa gleich stark vom Virus betroffen. Vor Monatsfrist hatte das BFS bei ersten Zahlen zur provisorischen Todesursachenstatistik das Virus im März 2020 noch bei 10 Prozent der verstorbenen Männer und bei 6 Prozent der verstorbenen Frauen als Haupttodesursache eruiert. Ende Februar 2020 wurden in der Schweiz die ersten Coronafälle nachgewiesen. Bereits im März war bei 576 Sterbefällen auf dem Todesursachenzertifikat Covid-19 als Haupt- oder Begleitursache angegeben.

Die weitaus meisten Begleiterkrankungen in den ersten drei Monaten der Pandemie betrafen laut BFS die Atmungsorgane (vor allem Lungenentzündungen) und das Kreislaufsystem (vor allem Herzkrankheiten). Mit deutlichem Abstand genannt werden in den Todesursachenzertifikaten Demenz und Diabetes. Anders als bei der generellen Betroffenheit durch das Coronavirus sind bei den Begleiterkrankungen Unterschiede bei den Geschlechtern sichtbar.

So ist die Zahl der Coronaopfer, die auch an Herzkrankheiten, Lungenentzündungen oder bösartigen Tumoren litten, bei Männern deutlich höher als bei Frauen. Weibliche Coronaopfer wiederum litten öfter auch an Demenz. Keinen Zusammenhang mit Coronafällen hatten laut der provisorischen Todesursachenstatistik des BFS in den ersten drei Pandemiemonaten Grippeerkrankungen.

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