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Das bisher grösste Lager der Schweiz: Alles zum BuLa 2022

14 Jahre ist es her, als Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus der ganzen Schweiz gemeinsam für zwei Wochen ihre Zelte aufschlugen. Am 23. Juli startet das nächste Bundeslager der Pfadis (BuLa). Es wird das grösste aller Zeiten sein.

Es ist eindrücklich – auch wenn man selbst mit der Pfadi nichts am Hut hat: Ende Juli entsteht im Goms, Wallis, eine riesige Zeltstadt, die von zehntausenden von Kindern und Jugendlichen während zwei Wochen bewohnt wird. Organisiert von der Pfadibewegung Schweiz wird das extra errichtete Zeltlager gar zur temporär grössten «Stadt» im Wallis.

Alles, was Sie über den Mega-Event im Juli wissen müssen:

Was ist das BuLa?

Das Bundeslager der Pfadfinder, auch BuLa genannt, findet in etwa alle 14 Jahre statt. Es ist das gemeinsame Lager der Pfadibewegung Schweiz. Ursprünglich war es für letzten Sommer geplant, aufgrund der Pandemie hat man es auf 2022 verschoben.

Im BuLa treffen sich Pfadfindergruppen aus der ganzen Schweiz. Die diesjährige Ausgabe findet unter dem Namen und dem Motto «mova» (für «Bewegung») statt. Da das Bundeslager in diesem Jahr von etwa 35’000 Kindern, Jugendlichen und Helfenden besucht wird, wird es das grösste Lager der Schweiz der bisherigen Zeiten. Die letzte Ausführung im Jahr 2008 hatten rund 25’000 Pfadis besucht.

Wo und wann findet es statt?

Das BuLa findet vom 23. Juli bis am 6. August im Goms im Wallis statt. Die Zeltstadt wird auf dem Boden der Gemeinden Goms und Obergoms errichtet. Hunderte Zelte werden auf einer Länge von etwa drei Kilometern aufgestellt. Der gesamte Lagerplatz ist 120 Hektare gross – das sind etwa 170 Fussballfelder.

Wer nimmt alles am BuLa teil?

Etwa 800 Pfadigruppen aus der ganzen Schweiz werden sich Ende Juli im Goms treffen. Das sind insgesamt rund 30’000 Jugendliche und Kinder aus der Schweiz. Ausserdem werden um die 5000 Helfende, sogenannte Rover, mit dabei sein. Hinzu kommen noch schätzungsweise 300 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus Grossbritannien, Schweden, Tschechien, Polen, Serbien, Finnland, USA, Belgien und Italien.

Während zwei Wochen entsteht somit quasi eine neue grösste «Stadt» im Wallis – normalerweise ist das Sion mit knapp 35’000 Einwohnerinnen und Einwohnern.

Wie verläuft die Organisation?

Die Durchführung des BuLa fordert enorme Logistik und Organisation. Die Vorbereitungen dazu sind schon seit Ende Juni in vollem Gange. So werden beispielsweise auf dem Lagerplatz rund 700 Toiletten und 130 Duschen installiert.

Auch für die Sicherheit ist bei den Pfadis gesorgt: 40 ausgebildete Feuerwehrleute werden aus den eigenen Reihen gestellt. Zusätzlich wird sogar die Armee mit 120 Personen anwesend sein. Und 40 Agentinnen und Agenten der Kantonspolizei stehen rund um das Bundeslager im Einsatz. Auch auf medizinische Notfälle ist man vorbereitet: Es wurden zwei Ambulanzen angemietet, Sanitätsdienste aus anderen Kantonen und der Armee stehen im Notfall zur Verfügung.

Doch nicht nur das Errichten und Betreiben der Zeltstadt erfordern eine gute Organisation, auch die Anreise stellt gewisse Ortschaften im Wallis vor eine grosse Herausforderung.

Die MGBahn, Postauto und die SBB befördern allein am Anreisetag knapp 20’000 Pfadis zum Bahnhof Ulrichen. Ins Goms kommen die BuLa-Teilnehmenden über Göschenen, Airolo und Meiringen. Der absolute Hotspot wird allerdings der Bahnhof Brig sein: Hier steigen allein am 23. Juli, wenn das Lager beginnt, etwa 10’550 Pfadis aus den Zügen der SBB.

Auch beim letzten Bundeslager der Pfadfinder 2008 bedurfte es guter Organisation und 21 extra eingesetzte Sonderzüge.
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BuLa-Teilnehmende dürfen dabei übrigens nicht mehr als ein Gepäckstück mit sich haben. Dies, um die Ein- und Durchgänge in den Zügen und Postautos nicht zu versperren. Eine individuelle Anreise sowie die Anfahrt mit dem Auto sind nicht möglich.

An zehn Tagen sind während den zwei Wochen Besuchende zugelassen. Spontane Besuche sind allerdings nicht möglich, wer die Besuchstage nutzen will, muss sich anmelden. Die Lagerleitung rechnet mit rund 28’000 Angehörigen und Pfadi-Freundinnen und -freunden, die während dieser Zeit ins Goms reisen und die Zeltstadt besichtigen werden.

Wie wird das BuLa finanziert?

Insgesamt kostet das BuLa ganze 25 Millionen Franken. Die Hälfte davon wird finanziert durch Lagerbeiträge. Ein Viertel kommt aus Erträgen von Verkäufen vor Ort sowie aus Merchandising zusammen. Das letzte Viertel wird durch die Sponsoren und durch Spenden bezahlt. Die Hauptpartnerinnen des Bundeslagers der Pfadi sind die Migros Wallis, die Post und die Mobiliar.

Das letzte BuLa

Das letzte BuLa fand 2008 unter dem Namen «Contura» bei Benken im Kanton St.Gallen statt. Damals waren es noch rund 10’000 Personen weniger, als dieses Jahr ins Goms reisen werden.

Luftaufnahme eines Unterlagers. 23’000 Pfadis und 500 ausländische Gäste führten zusammen mit 2000 Helferinnen und Helfern in 8 Unterlagern das alle 14 Jahre stattfindende Bundeslager der Schweizer Pfadfinder durch.
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Pfadis bauen im Unterlager 4 bei Steinenbrugg an ihrem Turm, mit der Kirche von Kaltbrunn im Hintergrund.
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Hunderte von Pfadis bei ihrer Ankunft am Bahnhof Schübelbach-Buttikon auf dem Weg zu ihrem Zeltplatz.
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Pfadfinder bereiten das Mittagessen.
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