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Weltweit grösstes Pfadilager in Südkorea wird wegen Taifun geräumt – über 1400 Schweizer dabei, die bald abreisen

Ein drohender Tropensturm führt zum Abbruch. Das weltweit grösste Lager von Pfadfinderinnen und Pfadfindern ist vorzeitig zu Ende. Mit dabei war auch eine grosse Schweizer Delegation. Sie werde geordnet abreisen, heisst es am Montag.

Südkorea bereitet sich wegen eines herannahenden Tropensturms auf eine Räumung des weltgrössten Pfadfindercamps mit Zehntausenden von jugendlichen Teilnehmern vor. Sie sei von der Regierung darüber informiert worden, dass eine frühzeitige Abreise aller Teilnehmenden wegen der befürchteten Auswirkungen des Taifuns «Khanun» geplant sei, erklärte die Weltorganisation der Pfadfinderbewegung am Montag. Das World Scout Jamboree an der Westküste Südkoreas hätte eigentlich bis am 12. August dauern sollen.

Der Weltverband rief die Regierung auf, die Pfadfinder bis zur Rückreise in ihre Heimatländer nach Kräften zu unterstützen. Wie eine Sprecherin von Südkoreas Präsidialamts mitteilte, wird darüber diskutiert, die Teilnehmer in die Region um die Hauptstadt Seoul zu bringen.

Viele verlassen das Camp, nicht aber die Schweizer

Eine andauernde Hitzewelle in Südkorea hatte das Pfadfindertreffen in Saemangeum bereits seit dem Beginn am 1. August geplagt. Der Weltverband hatte sich deshalb schon Ende der vergangenen Woche für ein vorzeitiges Ende ausgesprochen.

Ein Blick auf das Lagergelände.
Bild: Keystone

Viele Landesverbände haben jedoch entschieden, zu bleiben. Dazu soll auch jene aus der Schweiz gehören, die mit rund 1400 Kindern und Jugendlichen angereist ist. Auch die deutsche Schar mit rund 2200 Teilnehmenden sei geblieben. Tausende von Teilnehmern aus Grossbritannien, den USA und Singapur verliessen dagegen das Camp.

Teilnehmen können alle jungen Mitglieder der Pfadibewegung Schweiz im Alter von 14 bis 18 Jahren. Gut 30 erfahrene Pfadfinderleiter organisieren und leiten diese Reise für die Schweizer Pfadfinder ehrenamtlich, wie die Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor dem Beginn des Lagers berichtete.

Am Montagmorgen informierte die Schweizer Delegation in einem kurzen Communiqué über die aktuelle Lage. Darin heisst es, dass die Schweizer Delegation bald abreisen werde. Bis Donnerstag werde der Taifun zwar voraussichtlich auf einen Tropischen Sommersturm heruntergestuft. Aber aufgrund dieses Ereignis sei «eine frühzeitige Abreise mit geordnetem Ablauf vom Lagerplatz zu den Unterkünften geplant».

Die gesamte Delegation reise zu jenen Unterkünften, die durch das Organisationskommitee organisiert worden seien. Die Delegationsleitung berate sich fortlaufend mit der Lagerleitung und der auch mit Botschaft, um allfällig weitere notwendige Massnahmen zu treffen. Zudem heisst es: «Die Sicherheit der Schweizer Delegation hat oberste Priorität.» Weitere Informationen werden für Montagabend in Aussicht gestellt.

Kühlbusse und isotonische Getränke helfen

Nach Angaben des Wetteramts in Südkorea bewegt sich derzeit der starke Taifun nordwärts in Richtung der koreanischen Halbinsel und könnte dort am Donnerstag im Südosten auf Land treffen. Es wird mit heftigen Winden und starken Regenfällen gerechnet. Aktuell erlebt Korea eine Hitzewelle wie seit vier Jahren nicht mehr.

Das Camp, zu dem sich mehr als 43’000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus 158 Ländern angemeldet hatten, findet auf einem dem Meer abgewonnenen Gebiet statt. Saemangeum bietet für die Teilnehmer, die in mehr als 20’000 Zelten untergebracht sind, keinen natürlichen Schatten. Das Weltpfadfindertreffen findet zum 25. Mal statt und wird alle vier Jahre durchgeführt. Wie es in der Mitteilung von der Schweizer Delegation weiter heisst, hätten die Organisatoren aber mittlerweile viele Schattenspender aufgestellt und es gebe neuerdings auch Kühlbusse, um sich auszuruhen. Zusätzlich werde gekühltes Trinkwasser und auch isotonische Getränke an die Teilnehmenden verteilt. (dpa/cri)

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