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«Die Branche boomt»: Pfiffner-Gruppe präsentiert ihren Neubau

Die Pfiffner-Gruppe und das Unternehmen Eco Energie zeigten am Samstag in Hirschthal ihr neues Gebäude und gaben einen breiten Einblick in die Elektrobranche. Auf dem Firmenareal sind bereits weitere Bauprojekte in Planung.

Das Familienunternehmen Pfiffner trägt den Namen Hirschthal in die Welt hinaus. Dies wegen seiner Messwandler, die bei der Nutzung von Strom elementar sind: Wer will schon Starkstrom in der Küche?

Und nun bezieht die Firma ein neues Gebäude. «Hier wird ein neues Produkt hergestellt, das nicht in die bestehende Infrastruktur passt. Es geht um Leistungsschalter im Hochspannungsbereich», sagt Severin Hunziker von der Besitzerfamilie und Leiter dieser neuen Abteilung. Ende Jahr sollte das Produkt reif zur Zertifizierung sein. Am Tag der offenen Türe diente die hohe Halle als Festwirtschaft.

Ein Viertel des Neubaus ist vermietet

Der Neubau umfasst 1400 Quadratmeter und beinhaltet ein Untergeschoss und zwei Stockwerke. Etwa einen Viertel des Volumens beansprucht die eingemietete Firma Eco Energie A Plus AG, die im Bereich nachhaltiger Energielösungen tätig ist.

Gemäss Fritz Hunziker, Präsident des Verwaltungsrats, wurden rund acht Millionen Franken in den Bau investiert. Genugtuung herrscht beim langjährigen Hirschthaler Gemeindeammann Peter Stadler, der sich Ende 2021 aus dem Amt verabschiedete. Die Einzonung des Areals fiel in seine Amtszeit. Stadlers Devise: «Östlich der Suhre wohnen, westlich der Suhre arbeiten.» Also keine Lagerhalle, sondern ein produzierender Betrieb, der Arbeitsplätze bietet. Wie die benachbarten Unternehmen Jungheinrich, Meier, Huplant.

Informationen zum bekanntesten Pfiffner-Produkt: Steve Portoyan erklärt den Messwandler.
Bild: Peter Weingartner

Das Areal neben dem Neubau, auf dem die Festgäste am Samstag parkierten, wird in absehbarer Zeit von Pfiffner auch überbaut. Das war eine Bedingung bei der Einzonung. Was darauf zu stehen kommt, so Severin Hunziker, sei noch nicht spruchreif.

Diverse Übernahmen liessen Pfiffner wachsen

Fritz Hunziker senior hat das Unternehmen, das 1927 vom (kinderlosen) Emil Pfiffner gegründet wurde, 1953 übernommen. Dessen Sohn, der heutige Verwaltungsratspräsident gleichen Namens, wurde 1987 Geschäftsführer. In seine Zeit fallen diverse Firmenübernahmen. «Die Belegschaft stieg von 80 Personen und sechs Millionen Umsatz auf insgesamt 1100 Mitarbeitende und 300 Millionen Umsatz», sagt er. Einige, teils grössere Firmen, hätten aufgegeben oder aufgeben müssen. Seinen Erfolg begründet er so: «Manchmal lohnt sich Ausdauer, das Durchstehen in schweren Zeiten.»

Der gelernte Elektromechaniker, der sich später, nach Erwachsenenmatur, zum Elektroingenieur ETH hat ausbilden lassen, sieht positiv in die Zukunft. Nicht nur sind zwei seiner drei Kinder in führenden Positionen im Unternehmen tätig. «Die Branche boomt», sagt Fritz Hunziker, «steigender Stromverbrauch wegen Bevölkerungswachstum, aber auch technologisch bedingt: Datencenter, E-Mobilität, Wärmepumpen.»

Am Tag  der offenen Tür konnte ein Auto-Rennen mit VR-Brille ausprobiert werden.
Bild: Peter Weingartner
Impressionen vom Tag der offenen Tür bei der Pfiffner-Gruppe in Hirschthal.
Bild: Peter Weingartner
Impressionen vom Tag der offenen Tür bei der Pfiffner-Gruppe in Hirschthal.
Bild: Peter Weingartner
Impressionen vom Tag der offenen Tür bei der Pfiffner-Gruppe in Hirschthal.
Bild: Peter Weingartner
Kinderschminken am Tag der offenen Tür bei der Pfiffner-Gruppe in Hirschthal.
Bild: Peter Weingartner
Hinauf geht’s aufs Dach.
Bild: Peter Weingartner
Auch die Montage von Photovoltaikpanels wurde demonstriert. Teilweise kommen dazu auch Drohnen zum Einsatz.
Bild: Peter Weingartner

In Hirschthal sind 260 Personen beschäftigt. Pfiffner bietet sieben Lehrberufe an. Von den weltweit 1100 Mitarbeitenden sind die meisten in der Schweiz tätig. Am Tag der offenen Türe gab’s Attraktionen für Gross und Klein: Seifenblasen, Schminken, Ballone. Und mit dem Funkenvelo konnte man Starkstrom erzeugen.

Mehr Platz und logistische Vorteile für Eco Energie

Während Pfiffners Kunden Netzbetreiber, Kraftwerke oder Hersteller von Transformatoren sind, ist die Firma Eco Energie (21 Angestellte) mit ihren Produkten näher beim privaten Konsumenten. Photovoltaikanlagen oder Wärmepumpen sind ihr Gebiet. Am Samstag demonstrierte sie, wie man mit einer Drohne Photovoltaikpanels aufs Dach bringt. Es gab Gelegenheit zu unverbindlichen Beratungsgesprächen. Für Pascal Bolliger, Geschäftsführer Eco Energie A Plus AG, bietet der Neubau im Gegensatz zum alten Standort in Schöftland wesentliche Pluspunkte: mehr Platz und logistische Vorteile (Lastwagenverkehr, Verkehrsanbindung).

Übrigens: Der wohl bekannteste Messwandler, von Pfiffner gesponsert, durchstösst auf dem Kreisel zwischen Holziken und Hirschthal eine Betonwand.