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Unstimmigkeiten: Gleich fünf Rücktritte im Zentralvorstand des Schweizer Alpen-Clubs

An der Abgeordnetenversammlung des SAC schrumpfte der Zentralvorstand arg. Zwei Tage später dann trat auch noch der nicht gewählte Präsidiumskandidat zurück. War das eine Folge der finanziell aus dem Ruder gelaufenen Kletter-WM 2023?

Die Kletter-Weltmeisterschaft in der Stadt Bern im Sommer 2023 wurde zur Finanzkrise des Schweizer Alpen-Clubs SAC: Am Ende fehlten 1,7 Millionen Franken in die Kasse des SAC. Dafür wurde der Vorstand kritisiert: Man hätte die Organisation besser kontrollieren sollen. Doch dann arbeitete der SAC eigentlich vorbildlich: Der Club konnte sich noch im selben Jahr mit vielen Gläubigern einigen und die Jahresrechnung 2024 fiel wieder positiv aus.

Doch als Konsequenz gab der bisherige Präsident Stefan Goerre auf die Abgeordnetenversammlung hin den Rücktritt. Drei weitere Vorstandsmitglieder ebenfalls. Offenbar als Folge wiederholter, nicht genauer bekannter Kritik aus den SAC-Sektionen.

Für das Präsidium kandidierte neu ein bisheriges Mitglied des Zentralvorstandes, Thomas Kühne, der in einem Dreierteam nach der Kletter-WM mit den Gläubigern verhandelt hatte. Zudem kandidierte Marco Dirren, Mitglied der Sektion Zermatt, wohnhaft in Rotkreuz und Verwaltungsrat beim Bahnunternehmen BLS.

Obwohl mit Kühne ein Kandidat aus dem Vorstand zur Verfügung gestanden war und die Kletter-WM an der Versammlung kein Thema mehr war, wählten die Abgeordneten am vergangenen Samstag schliesslich Marco Dirren. Verlierer Kühne gab an, trotzdem im Vorstand bleiben zu wollen. Am Montag dann trat aber auch er zurück. Die Begründung an die Adresse der Sektionen: Es gebe für ihn keine gemeinsame Basis, weder mit den Sektionen, noch mit dem neuen Vorstand.

Damit umfasst der Zentralvorstand des SAC nur noch sieben Mitglieder. Das ist gemäss den Statuten das Minimum – angestrebt worden waren für die neue Amtsperiode eigentlich zehn Vorstandsmitglieder. Da nur zwei davon Frauen sind, die Geschlechter aber zu 40 % vertreten sein müssen, berät der Zentralvorstand nun, wie viele Mitglieder noch gesucht werden sollen.