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Eniwa: Stattliche Dividende und grosse Herausforderungen für die Zukunft

An der Generalversammlung der Energieversorgerin Eniwa wurden alle Anträge angenommen. Auch für die Verbraucherinnen und Verbraucher gibt es gute Neuigkeiten.

Es sei ein sehr schwieriges und herausforderndes Jahr gewesen. So begann der Verwaltungsratspräsident der Eniwa AG, Beat Huber, seinen Jahresrückblick. Ein Hauptgrund seien nicht nur die gesetzlichen Rahmenbedingungen, sondern etwa auch der Fachkräftemangel – manche Stellen sind schon länger als ein Jahr ausgeschrieben – und die Abstimmung zwischen Stromproduktion und Stromverbrauch.

Trotzdem kann sich der Jahresabschluss der Eniwa sehen lassen: Auch dank Sondereffekten –zu denen sich das Unternehmen auch weiterhin nicht äussern will– betrug der Jahresgewinn der Eniwa stolze 16,8 Millionen Franken. Mehr als doppelt so viel als im Jahr davor.

CEO Hans-Kaspar Scherrer führte aus, er habe die letzten zwei Jahre im Zusammenhang mit Energiekrisen jeweils zum Sparen aufgerufen. Nun sah er es anders: «Hätten Sie doch mehr Energie verbraucht!» Die Schweiz habe in den letzten zwei Jahren zu wenig Strom verbraucht, die Versorger hätten letztlich an Lager gehabt. Scherrer: «Das ist wie mit der Milch im Kühlschrank, die hat ein Ablaufdatum, und danach kann man sie nicht mehr brauchen.» Die Eniwa habe den überschüssigen Strom zurückgeben müssen, das habe das Unternehmen viel Geld gekostet.

Das Thema mit dem Stromüberschuss wird die Eniwa auch in Zukunft weiter beschäftigen, was unter anderem dem Umstand geschuldet ist, dass das Unternehmen im vergangenen Jahr im Versorgungsgebiet 482 Photovoltaikanlagen installiert hat. Die nun insgesamt 1865 Anlagen produzieren in der Spitzenzeit etwa die Leistung, die die Eniwa braucht, um das Gebiet zu versorgen. Scherrer: «Wenn die Spitzenleistung anfällt, wird der Strom aus dem Kraftwerk Aarau, dem Kraftwerk Rüchlig und aus der KVA Buchs zurückgespeist ins Vorlegernetz der Axpo.» Und auch dafür müsse die Eniwa bezahlen.

Niedertarif wird ausgebaut

Darum will das Unternehmen dem nun entgegenwirken. Mit einer Umstellung des Tarifmodells für die Endkunden ab nächstem Jahr, so Scherrer. Neu gebe es ganzjährig zwischen 12 und 17 Uhr ein Niedertariffenster: «Damit wollen wir den Kunden zeigen, bitte braucht den Strom dann, wenn die Photovoltaikanlagen den Strom liefern.» Man solle etwa das Elektroauto dann aufladen oder auch die Boiler-Heizung dann anlassen. Scherrer: «Das ist eine wichtige Botschaft, wir hoffen, dass viele umstellen.»

Gute Nachrichten gibts auch für die Stadt Aarau: Die Dividende der Eniwa beträgt für das Jahr 2023 wieder die gewohnten 20 Franken pro Aktie. Das hat die Generalversammlung entschieden. Im vergangenen Rechnungsabschluss der Stadt (ihr gehören 95,4 Prozent der Eniwa) hat sichdie auf 13.50 Franken reduzierte Dividende aus dem Vorjahr deutlich bemerkbar gemacht.

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