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Mehrere Verletzte nach Gewaltvorfällen am Bahnhof Aarau

Es zeigt sich einmal mehr: Die Einsteinpassage ist zu einem grossen Problem geworden. Am Stephanstag kam es zu Schlägereien zwischen Afghanen und Eritreern.

«Der Bahnhof ist keine rechtsfreie Zone» – das sagte kürzlich die für das Ressort Sicherheit zuständige Aarauer Stadträtin Silvia Dell’Aquila. Sie sagte aber auch, dass die Situation im Moment «sehr angespannt und dynamisch» sei. Das hat sich nun wieder gezeigt: Laut Mitteilung der Kantonspolizei kam es am Stephanstag, dem 26. Dezember, zu Gewaltvorfällen am Bahnhof Aarau. Kurz nach 20.40 Uhr ging die erste Meldung eines Streits in der Unterführung ein.

Gemäss Adrian Bieri, Mediensprecher der Kantonspolizei, geschah die Auseinandersetzung in der Einsteinpassage. Das ist jene Unterführung, die vom Bahnhof her unter der Bahnhofstrasse Richtung Hauptpost und Naturama führt. Bei diesem Streit wurde ein 25-jähriger Afghane mit einem Messer verletzt und musste wegen der Stichverletzung ins Spital gebracht werden. «Ein weiterer Afghane wurde ebenfalls mit Faustschlägen eingedeckt und verletzt», so die Polizei. Auch er musste ins Spital. Drei Afghanen – alle zwischen 16 und 20 Jahre alt – wurden festgenommen.

«Knapp zwei Stunden später kam es zu einem zweiten Vorfall am Bahnhof Aarau, in welchem wiederum drei Afghanen – alle zwischen 17 und 18 Jahre – verwickelt waren», so die Polizei. «Die drei jungen Männer werden verdächtigt, zwei Eritreer – 27 und 29 Jahre alt – mit Faustschlägen eingedeckt und verletzt zu haben. Nebst einem der Eritreer musste auch einer der jungen Afghanen in Spitalpflege verbracht werden, da er sich bei dieser Auseinandersetzung selber verletzte.»

Es zeigt sich einmal mehr, dass die Einsteinpassage ein problematischer Ort geworden ist. Einerseits der Bereich um das Spielcasino, andererseits die grosse Halle am Nordende mit Sitzbänken. Wenn es draussen kälter ist, ist die Situation dort unten kritischer als oben auf dem Bahnhofplatz. «Darauf müssen wir nun reagieren», sagte Dell’Aquila kürzlich im Interview. «Aber sicher ist auch: Eine 24-Stunden-Präsenz ist bei uns weder möglich – aus Ressourcengründen – noch erwünscht.» Die Passage sei für alle ein Hotspot: für den Werkhof, die Polizei, die Sozialen Dienste, die SBB. Man müsse die Situation gemeinsam in den Griff kriegen.

Dieser Aufenthaltsbereich befindet sich am Ende der Einstein-Passage. 
Bild: Nadja Rohner

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