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600 Windhunde im Schachen in Aarau: «Eleganz und Power im weichen Fell»

Sie rennen fast so schnell wie ein Gepard und machen auch auf dem Laufsteg eine gute Figur: Etwa 600 Windhunde rennen über die Pfingsttage auf der Pferderennbahn; die Schweizer Windhund-Verbände feiern 100-Jahr-Jubiläum. Es ist der grösste öffentliche Hundesport-Event der Schweiz mit internationaler Ausstrahlung.

«Es wird ein besonderes und würdiges 100-Jahr-Jubiläum, denn vor genau hundert Jahren hat in der Schweiz zum ersten Mal ein Windhund-Rennen stattgefunden», sagt Michael Hunziker aus Schöftland. Er ist Teil des Organisationskomitees von «Swiss Sighthound» und arbeitet zusammen mit rund 30 weiteren engagierten Hundefreunden seit Monaten am Traditionsanlass auf der Aarauer Pferderennbahn.

«Die Windhund-Rennen finden bereits zum 35. Mal im Aarauer Schachen statt und haben dieses Jahr auch international besondere Anziehungskraft», lässt sich Hunziker in einer Medienmitteilung zitieren. Bereits sechs Wochen vor dem grossen Treffen haben sich gegen 400 Hundehalterinnen und Hundehalter aus über einem Dutzend Ländern mit ihren Vierbeinern angemeldet. Die Weltmeisterschaft in Polen, die ursprünglich eine Woche später geplant gewesen wäre, musste kurzfristig abgesagt werden.

Am Windhund-Rennen werden die schnellsten und agilsten Hunde auserkoren. Windhunde gelten zwar gemeinhin als charakterstark und eigensinnig, gleichzeitig können sie nach vermeintlichen Hasen (-fell) kurzzeitig mehr als 70 Stundenkilometer schnell jagen.

Windhunde können kurzzeitig über 70 Stundenkilometer schnell rennen.
Symbolbild: Chris Iseli

Die 600 Windhunde treten jeweils im Duell auf einer Strecke von rund 750 Metern Länge an. Bei dem Rennen, auch «Coursing», jagen die Hunde einem im Zickzack gezogenen Fell hinterher. Dabei faszinieren nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die Agilität und die dank dem langen Schwanz erstaunliche «Spurtreue» bei Richtungswechseln.

Spieglein, Spieglein an der Wand, welcher nwird als schönster Windhund ernannt?

Sie heissen «Greyhound», «Italienisches Windspiel», «Afghanischer Windhund» oder «Galgo Espagnol». Egal welche Rasse oder welcher Farbton, Windhunde sind elegant und haben lange Beine. Ihr Aussehen steht bei der Schönheitskonkurrenz in Aarau auch auf dem Prüfstand. Eine international erfahrene Jury urteilt dabei über die Ästhetik der Windhunde.

Der Ehrgeiz und die Hoffnung bei diesem Wettbewerb sind auch den Hundehalterinnen und -haltern anzumerken. Drei von der FCI zugelassenen Ausstellungsrichter und -richterinnen nehmen die Hunde unter die Lupe und bewerten ihr Äusseres nach klaren Kriterien. Im Zentrum stehe dabei aber die Zusammenarbeit und der Spass mit dem eigenen Hund im Ausstellungsring. In der Schweiz werden rund 250 bis 300 im Sport und in der Ausstellung aktive Windhunde gehalten. Die Zahl der «nur» familiär gehaltenen Hunde ist um einiges grösser.

Die Windhunde müssen sich auch einem Schönheitswettbewerb unterziehen.
Symbolbild: Patrick Luethy

Der dreitägige Event auf der Aarauer Schachenrennbahn ist öffentlich. Sie verspricht auch Laien und Tierfreunden ungewohnte Einblicke in eine Kultur und Randsportart, die auch in der Schweiz lange Tradition hat. Der Eintritt ist frei und Parkplätze hat es vor Ort.

Organisiert werden die Windhund-Tage in Aarau von den beiden Vereinen «Windhund Freunde Aargau» und «Swiss Sighthound». Diese organisieren in der Schweiz pro Jahr drei Veranstaltungen – davon zwei Kombinationen aus «Coursing» und Show und ein «Coursing» allein.

«Swiss Sigthound» organisiert auch die traditionellen Windhund-Rennen in Rifferswil mit. Die Interessengemeinschaft für das Windhund-Rennwesen (IGWR) vereint schweizweit vier Rennvereine, zwei Coursingvereine und zwei Rassevereine. Sie hegen und pflegen insgesamt 21 verschiedene Windhundrassen.