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Hirsche im Aargau – was nun? «Rotwild ist eine Herausforderung»

Das Rotwild macht den Jägern Sorgen. Es stand deshalb im Mittelpunkt der traditionellen Herbsttagung der Aargauer Jägerschaft in Buchs.

Der Hirsch ist im Aargau angekommen: Das beweist auch das imposante Geweih, das Erwin Osterwalder an der Herbsttagung von Jagd Aargau präsentierte. Es stammt von einem 200 Kilo schweren 18-Ender, der vor kurzem dem Strassenverkehr zum Opfer gefallen ist. Erwin Osterwalder, Fachspezialist bei der Sektion Jagd und Fischerei in der Abteilung Wald des BVU, sprach an der Tagung zum Thema «Rotwild im Aargau – eine Herausforderung».

«Das Rotwild ist eine Herausforderung – für die Jägerschaft, den Forst und irgendwann auch für die Landwirtschaft», so Erwin Osterwalder. Südlich der Autobahn A1, die eine Barriere für die Ausbreitung des Rotwildes in nördlicher Richtung bilde, seien im Aargau zwei Rotwild-Schwerpunkte festzustellen: Im Westen im Raum Zofingen und im Osten im Gebiet Kelleramt/Mutschellen. Vereinzelt trete Rotwild aber auch nördlich der Autobahn A1, im Gebiet Birretholz, auf. Die Autobahn A1 wirke jedoch als starke Barriere gegen die Ausbreitung.

Wie Erwin Osterwalder ausführte, beschäftigen sich Projekte auf kantonaler und eidgenössischer Ebene mit den imposanten «Zu-„ – oder wohl besser – „Rückwandernden». Dabei wird wird vor allem der Lebensraum des Rotwildes untersucht. «Als eines der ersten Resultate ist eine Karte mit den Einständen, den Austritten aus dem Wald und den Hauptwechseln erarbeitet worden», so Erwin Osterwalder.

Er verwies aber auch auf das Projekt «Rotwild im Mittelland», bei dem mit Fotofallen und Telemetrie gearbeitet wird, was zu interessanten Erkenntnissen führte, so etwa zu Wanderungen des Rotwildes.

Zu hohe Bestände an Rotwild führen zu einer Vegetationsverarmung, weil Baumarten wie Tanne, Bergahorn, Buche, Esche, Eiche und Hainbuche stark verbissen werden und damit vielfach verloren gehen. Ziel muss es daher sein, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen dem Rotwild und seinen Lebensräumen herzustellen.

«Wir können jetzt noch reagieren», stellt er fest. «Wir müssen die Chancen nutzen. Wenn die Schäden erst da sind, ist es zu spät.» (has)