Sie sind hier: Home > Asyl > Plus 12,6 Prozent: Asylgesuche nehmen im März weiter zu

Plus 12,6 Prozent: Asylgesuche nehmen im März weiter zu

Der Druck auf das Schweizer Asylwesen steigt weiter: Im März wurden knapp 1900 Asylgesuche registriert. Die Geflüchteten kommen vor allem aus der Türkei und Afghanistan.

Insgesamt 1893 Personen haben im März ein Asylgesuch in der Schweiz eingereicht. Das sind 212 mehr als im Februar respektive 580 mehr als vor einem Jahr. Das teilte das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Dienstag mit.

Mit 371 Gesuchen stammen die meisten von Personen aus der Türkei. Dahinter folgen Afghanistan (368 Gesuche), Eritrea (198) und Marokko (166). Zudem haben 2094 Personen aus der Ukraine ein Gesuch um den Schutzstatus S gestellt. Per Ende März hatten knapp 66’000 Ukrainerinnen und Ukrainer den Schutzstatus S inne.

Vor allem Primärgesuche

Von den 1893 gestellten Anträgen waren 1429 Primärgesuche. Diese werden unabhängig von anderen Personen gestellt, die bereits in der Schweiz Schutz gesucht haben. Sekundärgesuche hängen dagegen mit einem bereits registrierten Asylgesuch zusammen – beispielsweise durch Geburt oder Familiennachzug.

Ausserdem haben 1531 Personen die Schweiz verlassen oder wurden in ihr Herkunftsland oder einen Drittstaat rückgeführt, wie es weiter heisst. Während die Schweiz bei 957 Personen einen anderen Dublin-Staat bezüglich Übernahme angefragt hat, wurde der Bund wiederum von Dublin-Staaten bezüglich 487 Personen angegangen.

Armee stellt temporäre Unterkünfte länger zur Verfügung

Insgesamt erledigte das SEM im vergangenen Monat 2307 Asylgesuche. Dabei fällte es 662 Nichteintretensentscheide – die meisten davon aufgrund des Dublin-Abkommens. 542 Personen erhielten Asyl, weitere 690 wurden vorläufig aufgenommen.

Damit nimmt der Druck auf den Bund und die Kantone weiter zu. Das SEM rechnet in den zwei wahrscheinlichsten Szenarien mit 24’000 bis 40’000 neuen Asylgesuchen im laufenden Jahr. Einige Kantone haben bereits den Asylnotstand ausgerufen, da sie an ihre Kapazitätsgrenzen stossen. Die Armee stellt daher einige temporäre Unterkünfte länger zur Verfügung. Der Aufnahmestopp in Italien verschärft die Situation zusätzlich.(abi)