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Hochwasserschutz am Stadtbach soll Überschwemmungen wie im Juli 2017 verhindern
Das Unwetter vom 8. Juli 2017 hat die Region Zofingen grossräumig unter Wasser gesetzt. Unvergessen sind die Bilder von der überfluteten Unterführung Henzmannstrasse, der Zofinger Altstadt, die unter Wasser stand, und den Industriebetrieben westlich des Bahnhofs, deren Keller geflutet wurden.
Unser Wasser
Während des Sommers ist das Wasser immer und überall Thema. Sei es, weil es fehlt, weil zu viel vorhanden ist oder weil es nicht da verfügbar ist, wo es gebraucht wird. Die Serie «Unser Wasser» greift verschiedene Aspekte zum Thema Wasser auf.
Doch in Zofingen gab es auch weitere Regionen, die vom Hochwasser betroffen waren. Das Riedtal beispielsweise und die Gebiete entlang des Stadtbachs an der Mühlethalstrasse sowie Seiler- und Hottigergasse. Während im Riedtal bereits erste Hochwasserschutzmassnahmen umgesetzt wurden, liegen diejenigen für den Stadtbach und seine Seitenbäche aktuell auf der Bauverwaltung Zofingen auf. Gleichzeitig liegt das Projekt auch in Oftringen auf, denn gewisse Arbeiten finden auf dem Gebiet der Nachbargemeinde statt.
1,3 Millionen Franken für den Hochwasserschutz
Der Einwohnerrat Zofingen hat die Hochwassermassnahmen, die rund 1,3 Millionen Franken kosten, an der Sitzung vom 21. Oktober 2024 diskutiert. Mit 64’400 Franken beteiligt sich die Aargauische Gebäudeversicherung an den Kosten des Hochwasserschutzes. Es gab kaum Opposition gegen das Vorhaben – zu tief steckte wohl allen Einwohnerrätinnen und Einwohnerräten noch die Erinnerung an die Ereignisse vom Juli 2017 in den Knochen.

Bild: zvg
Das Ziel des Hochwasserschutzes ist, das Oberflächenwasser, das bei einem ausserordentlichen Regenereignis auftritt, so zu leiten, dass es nicht in Gebäude eindringen und Infrastruktur beschädigen kann. Im Juli 2017 führten die Zuflüsse im steilen Wald südlich der Mühlethalstrasse innert kürzester Zeit so viel Wasser, dass der Stadtbach nicht in der Lage war, alles aufzunehmen. Die Folge: Zwischen der ehemaligen Bethge AG, dem Trottenweiher und der nördlichen Altstadt kam es zu Überschwemmungen. Sogenannte Abflusskorridore sollen das Wasser nun gezielt an den Gebäuden vorbei zum Stadtbach leiten, grössere Leitungen sollen mehr Wasser abfliessen lassen und grosszügigere Rechenanlagen weniger schnell verstopfen.

Bild: Edgar Widmer
Fünf Massnahmen für mehr Hochwasserschutz am Stadtbach
Das Hochwasserschutzprojekt sieht fünf verschiedene Massnahmen vor. Die erste Massnahme wird entlang der Waldstrasse umgesetzt: Eine Rinne, die hangseitig entlang des Flurwegs geführt wird, soll Oberflächenwasser abführen. Die zweite Massnahme betrifft die Mülitalwand: Das Oberflächenwasser, das entlang der Waldstrasse gesammelt wurde, soll zusammen mit dem Wasser aus dem Mülitalwandbach gezielt mittels eines Abflusskorridors zwischen den Gebäuden hindurch in den Stadtbach geleitet werden.

Bild: zvg
Weil nun der Stadtbach aufgrund des zusätzlichen Wassers überfordert ist, soll im Überlastfall Wasser via einer bestehenden Bachleitung an den Dorfbach/Grenzbach abgeleitet werden. Dieser ist in der Lage, das zusätzliche Wasser aufzunehmen. Als dritte Massnahme ist darum ein neues Überlaufbauwerk vom Stadtbach zum Dorfbach/Grenzbach nötig. Die im Bereich Dorfbach/Grenzbach geplanten Massnahmen werden separat realisiert.
Hottigergasse soll gezielt überflutet werden
Massnahme vier drosselt den Stadtbach beim Bachdurchlass unterhalb der Hottigergasse. So können Überschwemmungen beim Meienweg und dem Trottenweiher verhindert werden. Stattdessen läuft das Wasser auf der Hottigergasse in den Dorfbach ab. Die Tiefgaragen entlang dieses Teilstückes der Hottigergasse sind bereits mit wasserdichten Toren geschützt. Mit einer überfluteten Hottigergasse ist alle zwei bis drei Jahre zu rechnen.

Bild: zvg
Die fünfte und letzte Massnahme betrifft schliesslich den Schafhubelbach. Hier braucht es eine neue, grössere Bachleitung, um die Mühlethalstrasse zu queren. Anschliessend wird der Schafhubelbach offen zum Stadtbach geleitet.

Bild: zvg
Das Baugesuch für die fünf Hochwasserschutzmassnahmen – sowie das Gesuch für die damit verbundene temporäre Waldrodung, liegt noch bis am 4. August auf den Bauverwaltungen in Oftringen und Zofingen auf.

Mit über einem Jahr Verspätung: Baugesuch für die Sanierung der Henzmannstrasse West liegt auf

Wenns ums Wasser geht, spannen diese drei Gemeinden zusammen
Moosleerau, Kirchleerau und Staffelbach planen ein Jahrhundert-Bauwerk: Auf dem Gemeindegebiet von Staffelbach entsteht ein neues Wasserreservoir, das die nächsten Generationen mit Trinkwasser versorgen soll. Zusätzlich werden die Leitungen zwischen den drei Gemeinden erneuert, verstärkt und neu gebaut.
Das neue Reservoir steht sinnbildlich für die Zusammenarbeit unter den drei Obersuhrentaler Gemeinden: Seit 1. Januar 2024 haben sie ihre Wasserversorgungen in der Technische Betriebe Oberes Suhrental (tbos), einer interkommunalen Anstalt, zusammengefasst. Seit diesem Jahr sind auch die drei Bauämter in der tbos vereint. Das neue Reservoir in Staffelbach ist nun der erste grosse Schritt für den Bau der gemeinsamen Wasserversorgung.
Unser Wasser
Während des Sommers ist das Wasser immer und überall Thema. Sei es, weil es fehlt, weil zu viel vorhanden ist oder weil es nicht da verfügbar ist, wo es gebraucht wird. Die Serie «Unser Wasser» greift verschiedene Aspekte zum Thema Wasser auf.
Ein grosses Reservoir ersetzt zwei alte
Aktuell liegt in den drei Gemeinden das Baugesuch für das Wasserreservoir und die neuen Leitungen auf. Das neue Reservoir wird doppelt so gross wie das bisherige und umfasst 1200 m3, 300 m3 sind dabei als Löschreserve gedacht und dürfen nicht angefasst werden. «Weil das neue Reservoir auf den Zentimeter genau gleich hoch liegt wie das Kirchleerber Wasserreservoir, funktioniert die Versorgung der drei Gemeinden von den beiden Reservoirs aus komplett ohne Strom», sagt Stefan Morgenthaler, Vizeammann in Staffelbach und Verwaltungsratspräsident der tbos. Etwas anders ist es allerdings, bis das Wasser in den Reservoirs ist. Da auch Grundwasser verwendet wird, muss das Wasser bis in die beiden Reservoirs hochgepumpt werden.

Bild: Lilly-Anne Brugger
Das bestehende Wasserreservoir in Moosleerau wird stillgelegt und abgerissen, das Quellwasser fliesst neu direkt ins Wasserleitungsnetz. Daher beinhaltet das Baugesuch auch den Bau einer neuen UV-Filteranlage in Moosleerau, damit das Quellwasser weiterhin keimfrei in die Wasserversorgung eingespiesen werden kann. Auch das alte Wasserreservoir in Staffelbach wird nicht mehr benötigt. Beide stammen aus den 1950er-Jahren und genügen den heutigen Ansprüchen nicht mehr. Ein Wasserreservoir muss beispielsweise Vorgaben des Lebensmittelgesetzes erfüllen. Dank dem Zusammenlegen der Wasserversorgung der drei Gemeinden braucht es anstelle von zwei neuen Reservoirs nur noch ein grosses.
Altes Reservoir soll zur Felderbewässerung dienen
Das Wasserreservoir in Staffelbach – an der alten Kaltstrasse ist es gut zu sehen, da es mit den Fischen Nemo und Dorie aus dem Disney-Zeichentrickfilm bemalt ist – soll als Brauchwasserreservoir bestehen bleiben. Damit die Bauern in trockenen Zeiten dieses Wasser für die Bewässerung der Felder nutzen können, muss der Kanton eine Ausnahmebewilligung sprechen. Die Quellen, die dieses alte Reservoir speisen, werden für die Trinkwasserversorgung nicht mehr genutzt, da das Erstellen von Schutzzonen wirtschaftlich nicht sinnvoll ist.
Um die Bevölkerung – total rund 3300 Personen – trotzdem mit genügend Trinkwasser zu versorgen, bekommt das Kirchleerber Quellwasser eine wichtige Funktion: Dieses läuft künftig vollständig in die Wasserversorgung und wird nicht mehr teilweise verworfen, wie das heute der Fall ist.

Bild: Lilly-Anne Brugger
Mit dem Ausbau der Wasserversorgung der drei Gemeinden wird gleichzeitig auch das Grundwasserpumpwerk Röllermatte in Staffelbach stillgelegt. Dieses ist sanierungsbedürftig und reicht zu wenig weit ins Grundwasser. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es kein Wasser mehr fördern kann. Daher beziehen die drei Gemeinden künftig nur noch vom Rewa-Pumpwerk in Schöftland Grundwasser. Und sie wollen sich am neuen Grundwasserpumpwerk in Muhen beteiligen, das aktuell geplant wird (wir berichteten).
Investitionen von 10 bis 12 Millionen Franken in den nächsten zwanzig Jahren
Für den Ausbau und die Sanierung der Wasserversorgung der drei Gemeinden Staffelbach, Moosleerau und Kirchleerau werden in den nächsten Jahren 5,5 Millionen Franken investiert – und weitere 6 Millionen Franken in den nächsten 20 Jahren für die Leitungserneuerung. Die tbos nimmt dazu Geld auf – und amortisiert dieses über die Wasserpreise. Die Gemeindeversammlungen der drei Gemeinden sind in die Finanzierung nicht eingebunden, da die tbos selbstständig ist.
Bereits im nächsten Jahr soll das neue Reservoir entstehen, der nächste Schritt ist dann die Verstärkung und Sanierung der Leitungen nach Moosleerau. Die Verbindung nach Kirchleerau, damit alle drei Gemeinden miteinander verbunden sind, wird 2027 realisiert, wenn die Kantonsstrasse zwischen Staffelbach und Kirchleerau saniert wird.

Kirchleerau feiert seine Geschichte, die Gemeinschaft und die Zukunft – gemeinsam mit Regierungsrätin Martina Bircher
777 Jahre Kirchleerau feiert das Dorf. Los geht es am Freitag, 29. August. Der Apero um 17.30 Uhr zur Einweihung des neuen Begegnungsplatzes «alti Woog» markiert gleichzeitig den Startschuss für das grosse Fest. Bereits ab 16.30 Uhr läuft der Beizenbetrieb. Zahlreiche Verpflegungsangebote, verteilt über die ganze Länge der Dorfstrasse, laden zum einen oder anderen kulinarischen Highlight ein und beim Schulhaus wird der Rummelplatz in Betrieb genommen. Das Festzelt beim Kindergarten wird ebenfalls schon vor dem offiziellen Festakt am Samstagabend rege genutzt. Die Schülerinnen und Schüler der Kreisschule Leerau präsentieren ihre Aufführung «Ronja Räubertochter» – bevor am Abend beim gemütlichen Zusammensein mit Musik, gutem Essen und Barbetrieb der Tag ausklingt.
OK beschäftigt sich jetzt mit Detailplanung
Fabian Hauri, Präsident des Organisationskomitees, freut sich auf das grosse Fest: «Wir sind bereit. Es war eine intensive, aber gute Zeit – und wir konnten alle Probleme aus dem Weg räumen.» Die Zusammenarbeit im OK sei sehr gut gewesen, das habe die aufwendige Planung um einiges einfacher gemacht. Aktuell stehe eigentlich nur noch die Detailplanung an. «Es geht jetzt vor allem um die Logistik und darum, noch einige Freiwillige für den Auf- und Abbau zu finden.»
Am Samstag dürfen sich die Besucherinnen und Besucher auf den Höhepunkt des Fests freuen. Neben über 20 Marktständen mit lokalen Produkten sind viele Aktivitäten für Kinder wie etwa Schminken und eine Überraschungsecke geplant. Auch den kleinsten Kirchleerbern soll das Fest etwas bieten. Der Rummelplatz lädt ebenfalls wieder zum Spass haben ein.
Offizieller Festakt mit Martina Bircher
Am Abend folgt dann der offizielle Festakt im grossen Festzelt. Rund 1000 Personen finden darin Platz. Neben Auftritten von diversen Vereinen, musikalischen Darbietungen und der Vorstellung der überarbeiteten Dorfchronik, gibt sich die Regierungsrätin Martina Bircher die Ehre und hält die Festrede. Anschliessend wird das Festzelt bis um 4 Uhr morgens zur Partyzone mit DJ und Live-Band.
Der Sonntagmorgen startet mit einem Gottesdienst und anschliessendem Brunch im Festzelt. Zu bewundern gibt es eine Landmaschinen-Oldtimer-Ausstellung. Beizenbetrieb und Rummelplatz laufen noch bis zum Abend.
Die Vorfreude in der Bevölkerung wachse, so Fabian Hauri. «Das ist sicht-, hör- und spürbar.» Es soll ein Fest von der Bevölkerung für die Bevölkerung werden. Man hoffe auf gutes Wetter. «Falls es doch regnet, ist das aber nicht tragisch. Der Grossteil der Beizen und Attraktionen ist witterungsgeschützt.» Die Vorzeichen sehen also vielversprechend aus und die Kirchleerber dürfen sich auf drei Tage ganz nach dem Motto des Fests – «För Chli ond Gross» – freuen.
Das OK (v.l.): Jean-Luc Martin, Daniel Hunziker, Renate Egli, Vera von Arx, Fabian Hauri, Joel Hauri, Nico Schmid. – Bild: zvg Das Motto des Fests: «För Chli und Gross». – Bild: Rafael Hüssy

Marienburg wird Heimat für Menschen mit Beeinträchtigung

5G-Zoff in Murgenthal: Einigungsverhandlungen sollen Lösungen bringen

Mit eigener Jugendlinie gegen Branchengrössen

Der Katzhof hat ein Wassersystem für die Zukunft
Der Katzhof liegt abgelegen auf 660 Metern und doch sind es nur zehn Minuten bis zur Autobahneinfahrt Reiden. Markus Schweglers Frau Claudia Meierhans ist hier aufgewachsen. Den elterlichen Hof haben sie vor zehn Jahren übernommen. Ihre beiden Kinder Mael und Anna sind 9 und 7 Jahre alt. Das NaturGut Katzhof ist heute ein Demeter- und Biobetrieb mit Gemüse, Obst, Beeren, Getreide sowie behornten Kühe und Rinder der Pro Specie Rara-Rasse Rätisches Grauvieh.
Schon bald wurde beim Katzhof das Wasser ein Thema. Die Jahre 2018 bis 2020 waren sehr heiss und trocken. Die Hofquelle sprudelte nicht mehr wie gewohnt. «Als 2021 ein sehr nasses Jahr folgte, begannen wir uns mit dem Wasser zu beschäftigen», erklärt Markus Schwegler. Gesucht war ein resilientes System gegen Dürre und Starkniederschläge. Das Projekt «WasserKultur Katzhof» wurde lanciert. Schwegler fand Inspiration bei einem australischen Bergbauingenieur, der in den 1940er-Jahren Wasser aus Gruben herausleitete, und erinnerte sich an Bergbauern, die das Wasser ebenfalls mit Gräben oder «Suonen» auf ihre Wiesen und Äcker leiteten.
Wasser speichern und Abfluss verlangsamen
Schwegler holte sich Rat bei Philipp Gerhardt und seinem Team von baumfeldwirtschaft.de. Der Deutsche Spezialist zeichnete vor vier Jahren nach einer ersten Begehung einen Plan, welcher der heutigen Realität stark ähnelt. Das zentrale Element ist ein System aus Gräben, die ungefähr den Höhenlinien folgen. «Im Grunde geht es darum, Wasserläufe zu verlangsamen, zu verteilen, versickern zu lassen und zu speichern», erklärt Schwegler das Prinzip des Keyline-Systems, das hier umgesetzt wird.
Vor vier Jahren startete das Projekt. Zuerst auf den Flächen oberhalb der Hofstelle, wo es steiler ist und erste Gräben entlang der Höhenlinien gezogen wurden. Diese sind rund 40 cm tief und haben ein leichtes Gefälle von einem halben bis einem Prozent. Auf der Fläche zwischen den Gräben wird Ackerbau betrieben. Direkt beim Hof, der ungefähr in der Mitte des fünfzehn Hektaren-Betriebes steht, wurde ein Wasserspeicherbecken angelegt, das 300 Kubikmeter fasst. Das ist etwa die Hälfte dessen, was der Hof jährlich für die Bewässerung der Gemüsekulturen benötigt. Hierhin kann das Wasser aus den oberen Gräben abfliessen und zur Bewässerung genutzt werden.
Funktionale Schönheit der Landschaft
Auch im flacheren unteren Teil des Hofes schwingen sich weitere Gräben entlang der Höhenlinie. Die Gemüsebeete folgen diesen geschwungenen Linien. Das sieht nicht nur für die Besucher schön aus, wie Markus Schwegler betont. «Wir wohnen und arbeiten hier und wenn wir die Landschaft gestalten dürfen, machen wir uns einen schönen Platz zum Arbeiten und zum Leben.» Entlang der Gräben hat er einige Dutzend Obstbäume, Kastanien und Beerensträucher gepflanzt. Sie dienen dem Boden, dem Klima – und nicht zuletzt dem landwirtschaftlichen Ertrag. Stellt man sich diese Landschaft in zehn oder zwanzig Jahren vor, dann wird sie einem lichten Wald ähneln.
Den Abschlussbericht hat Markus Schwegler vor kurzem abgeschickt. Sein Projekt hat etwas ausgelöst. Beim Start vor dreieinhalb Jahren war das Thema noch weitgehend unbekannt. Das hat sich geändert. Er hält Vorträge und hat viele Gruppen über seinen Hof geführt, vor allem Fachleute, Landwirte sowie kommunale und kantonale Behörden und Ämter. Der Katzhof ist auch Pilotbetrieb des überkantonalen Ressourcenprojekts «Slow Water».
Im Winter 2023/ 24 hat das System einen ersten «Stresstest» bestanden. Da fielen an einem einzigen Tag 70 Liter Regen pro Quadratmeter. Auf einem Foto sieht man die vollen Gräben; es ist nichts übergeschwappt.
Hochwasserschutz für abwärts liegende Gebiete
Das Projekt ist baulich fast fertig. Kleinere Korrekturen will Schwegler an den oberen Gräben noch vornehmen. Eine Wasserleitung vom Speicher zum Gemüsebeet muss noch angeschlossen werden, damit er direkt von dort bewässern kann. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 180 000 Franken, davon hat das NaturGut Katzhof 30 Prozent als Eigenleistung eingebracht. Den Rest übernahmen Stiftungen und Institutionen.
Die Frage, ob sich diese Investition lohnt und ob es dies braucht für die Landwirtschaft der Zukunft hat die Familie Schwegler für sich schon heute beantwortet. «Ja, denn wer weiss schon, wie sich das Klima in den nächsten Jahrzehnten ändert, darum zählt für uns der Mehrfachnutzen, den wir aus diesem System ziehen», argumentiert Markus Schwegler. Eines jedoch ist klar. Als einer der ersten Landwirte der Schweiz hat er ein naturverträgliches Wassersystem für die Zukunft geschaffen. Auch seine Nachbarschaft profitiert: Quasi als Nebeneffekt bietet die «WasserKultur Katzhof» einen wertvollen Hochwasserschutz für das darunterliegende Gebiet bei Richenthal.
Unser Wasser
Während des Sommers ist das Wasser immer und überall Thema. Sei es, weil es fehlt, weil zu viel vorhanden ist oder weil es nicht da verfügbar ist, wo es gebraucht wird. Die Serie «Unser Wasser» greift verschiedene Aspekte zum Thema Wasser auf.
Der Katzhof liegt auf 660 Metern oberhalb von Richenthal. – Bild: Raphaël Dupain Wassergräben und die dazwischenliegenden Gemüsebeete folgen ungefähr den Höhenlinien. – Bild: Raphaël Dupain Der Katzhof liegt auf 660 Metern oberhalb von Richenthal. – Bild: Raphaël Dupain Ein grosses Wasserspeicherbecken sammelt das Wasser aus dem oberen Bereich und dient als wertvolles Biotop. – Bild: Raphaël Dupain Ein grosses Wasserspeicherbecken sammelt das Wasser aus dem oberen Bereich und dient als wertvolles Biotop. – Bild: Raphaël Dupain Markus Schwegler sitzt beim eigens gebauten Wasserspeicherbecken, das Wasser sammelt und dann zur Bewässerung wieder abgibt. – Bild: Raphaël Dupain Hier gehen die Wasserleitungen vom Wasserspeicherbecken zu den Gemüsefeldern. – Bild: Raphaël Dupain Wassergräben und die dazwischenliegenden Gemüsebeete folgen ungefähr den Höhenlinien. – Bild: Raphaël Dupain Wassergräben und die dazwischenliegenden Gemüsebeete folgen ungefähr den Höhenlinien. – Bild: Raphaël Dupain Markus Schwegler sitzt auf einem der Gräben seines Wassersystems. – Bild: Raphaël Dupain Ein weiteres Projekt auf dem Katzhof: mobile Gewächshäuser. – Bild: Raphaël Dupain

Der FC Goitschel Murgenthal und die Anfänge des Frauenfussballs

Dieses Bergrestaurant erreicht man auch ohne Kletterausrüstung
Auf rund 640 Meter über Meer – also etwa 200 Meter höher gelegen als Zofingen – befindet sich das Bergrestaurant Ufem Chalt. Langlauf-Fans dürfte das Restaurant bestens bekannt sein, da es direkt an der rund 6 Kilometer langen Loipe des Langlaufvereins Kalthof-Wiliberg liegt.
Um es gleich vorwegzunehmen: Das Gefühl, auf einem Berg einzukehren, hat sich beim Autor zwar nicht eingestellt, der Ausflug auf den «Chalt» war aber trotzdem keine Fehlentscheidung. Es ist immer wieder erstaunlich, dass man lediglich 15 bis 20 Autominuten von Zofingen entfernt bereits das Gefühl hat, weit weg vom Trubel zu sein. Um den Kalthof herum hört man Kuhglocken, hie und da ein Schweinegrunzen, ab und zu einen Traktor oder ein Auto, aber mehr nicht. Es duftet nach Heu, wenn man aus dem Auto steigt und den Blick über Felder, Hügel und Wälder schweifen lässt.
Besuch im Bergrestaurant Ufem Chalt ob Staffelbach am 17. Juli 2025 – Bild: Oliver Schweizer Feines Selbstproduziertes gibt es im Hofladen. – Bild: Oliver Schweizer Hier können sich im Winter Langläuferinnen und Langläufer aufwärmen. – Bild: Oliver Schweizer Es hat alles, was man für den kleinen Hunger und gegen den grossen Durst braucht. – Bild: Oliver Schweizer Neben dem Bergwein ist auch ein Bier aus Bottenwil im Angebot. – Bild: Oliver Schweizer Gemütlich und ruhig: Gartenwirtschaft «Ufem Chalt». – Bild: Oliver Schweizer Die motorisierten Velofahrer können hier tanken. – Bild: Oliver Schweizer Gleichzeitiges Sitzen und Wippen ist auf dieser Bank möglich. – Bild: Oliver Schweizer
Das Bergrestaurant ufem Chalt ist ein relativ neuer, eingeschossiger Holzbau, in dem sich auch ein kleiner Hofladen befindet. Unter der Woche ist Selbstbedienung angesagt. Der Gast kann sich mit Softdrinks, Bier, Knabberzeug, selbstgemachten Kuchen oder einem «Plättli ufem Chalt» mit Fleisch und Käse eindecken. An den Wochenenden im Sommer stehen «feine Grilladen mit Salaten» auf dem Programm.
Bei unserem Besuch an einem Donnerstagnachmittag wird uns schnell klar, dass das Bergrestaurant ufem Chalt ein beliebtes Ziel bei Bikern und Wanderern ist. Die Tische im Schatten des Vordachs des Restaurants füllen sich immer wieder mit durstigen Zweirad-Sportlern. Sogar eine Ladestation für E-Bikes gibt es. Von Staffelbach aus ist das Bergrestaurant zu Fuss in einer knappen Stunde erreichbar, das ist auch für Familien mit Kindern gut machbar. Etwas weniger weit und anstrengend ist die Wanderung von Wiliberg aus.
Für die Kinder gibt es auch einen kleinen Spielplatz, bei unserem Besuch allerdings waren eher die winzigen rosa Ferkelchen im Stall neben dem Restaurant das Highlight bei den Jüngsten. Interessant für die Erwachsenen, die gerne Wein trinken: Auf dem Kalthof wird seit 2017 auch ein biologischer Wein angebaut, der «Bergwein vom Wyliberg». In der frischen Bergluft schmeckt er ganz bestimmt am besten.
Serie «Gartenwirtschaften»
An schönen Gartenbeizen mangelt es nicht in der Region. Diese ZT-Sommerserie zeigt einige besonders lauschige Orte zum Abkühlen.
Bisher erschienen:
– Die nächstgelegene Oase befindet sich in Wiliberg
– O Kastanienbaum, wie kühl ist doch dein Schatten!
– Sehen und gesehen werden: Im Café zur Linde sitzt man in der Pole-Position
– Das süsse Nichtstun geniessen auf der «Piazza dell’Orso»
– Liegewiese mit Weitsicht – die Badi Bottenwil ist einmalig schön