
Grammys: Beyoncé schreibt Musikgeschichte
US-Sängerin Beyoncé hat am Sonntag auf der 67. Verleihung der Grammy-Awards Musikgeschichte geschrieben. Sie ist die erste Schwarze, die den Grammy für das beste Album des Jahres und für das beste Country-Album des Jahres gewonnen hat. Sie bekam den Preis für «Cowboy Carter». Der Superstar war bereits viermal in der Kategorie nominiert, viele in der Musikbranche betrachteten die Auszeichnung als überfällig. «Es hat viele, viele Jahre gedauert», sagte Beyoncé, nachdem sie den Preis von Mitgliedern der Feuerwehr von Los Angeles überreicht bekommen hatte. «Ich möchte diesen Preis Ms. Martell widmen», sagte sie und bezog sich dabei auf Linda Martell, die als erste Schwarze in der US-amerikanischen Radioshow Grand Ole Opry auftrat.
Beyoncé ist mit insgesamt 99 Nominierungen die am häufigsten nominierte Künstlerin in der Geschichte der Grammys und mit 32 Trophäen vor der diesjährigen Verleihung auch die am meisten ausgezeichnetste. Auch in diesem Jahr führte sie die Nominierungen an. «Wir haben endlich gesehen, dass es passiert», sagte Moderator Trevor Noah zum Erfolg des Superstars.

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Chappell Roan setzt ein starkes Zeichen
Neben Beyoncés Trumph waren die Grammys 2025 auch eine Verleihung der Musiknewcomer: Sängerin Chappell Roan gewann den Grammy für die beste neue Künstlerin. Damit krönte sie ihren bemerkenswerten Aufstieg mit Titeln wie «Good Luck, Babe!» oder «Red Wine Supernova». Die Sängerin wurde zuvor von ihrer Plattenfirma fallen gelassen und gilt als starke Vertreterin der LQBTQ-Community. In ihrer Rede forderte sie, dass die Plattenfirmen einen existenzsichernden Lohn und Gesundheitsfürsorge gewähren sollten, insbesondere für Nachwuchskünstler. «Es war niederschmetternd, dass ich mich meiner Kunst so verpflichtet und mich vom System so verraten und entmenschlicht fühlte», sagte Roan auf der Bühne.

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Auch Sängerin Sabrina Carpenter bekam ihre ersten Grammy-Auszeichnungen – für bestes Pop-Album und beste Solo-Pop-Performance. Und auch Britin Charli xcx gewann ihre ersten beiden Grammys in der Kategorie beste Pop-Dance-Aufnahme und bestes Dance-Electronic-Album für «Brat». Songwriterin Amy Allen ist die erste Frau, die in der noch recht neuen Kategorie Songwriterin des Jahres «nicht klassisch» ausgezeichnet wurde. Rapperin Doechii bekam den Grammy für das beste Rap-Album für «Alligator Bites Never Heal», neben Lauryn Hill und Cardi B ist sie erst die dritte Frau seit 1989, die in dieser Kategorie ausgezeichnet wurde.

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Die Grammys für die Aufnahme des Jahres und den Song des Jahres gingen beide an US-Rapper Kendrick Lamar für «Not Like Us». Lamar widmete den Preis angesichts der Feuerkatastrophe von Los Angeles der Stadt und ihren Menschen.

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Bereits zum Auftakt der Show spielte die Band Dawes unter anderem mit John Legend und Sheryl Crow den Song «I Love L.A.» von Randy Newman, um den Opfern der Waldbrände zu gedenken. Auch Sängerin Billie Eilish würdigte ihre Heimatstadt und deklarierte nach der Performance ihres Songs «Birds of a Feather»: «Ich liebe L.A.». Als sich die Sendung ihrem Ende näherte, verkündete Komiker Trevor Noah, der durch den Abend führte, dass die Zuschauer bisher sieben Millionen US-Dollar für die Opfer der Brandkatastrophe gespendet hatten.
Sängerin Shakira hat auf der Grammy-Verleihung auf die prekäre Lage von Einwanderern in den USA aufmerksam gemacht. Nachdem die Kolumbianerin mit «Las Mujeres Ya No Lloran» den Preis für das beste Latin-Pop-Album gewonnen hatte, sagte sie auf der Bühne: «Ich will diese Auszeichnung allen meinen Brüdern und Schwestern mit Migrationsgeschichte widmen. Ihr seid geliebt, ihr seid es wert und ich werde immer mit euch kämpfen.»(dpa)