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Bank- und Tankstellenräuber gesteht zusätzlichen Überfall

Delinquent wurde geschnappt, als er Banken um Sursee auskundschaftete.

Ein 44-jähriger Mann, der 2018 eine Bank in Sursee und zwei Tankstellenshops ausgeraubt hat, muss fünf Jahre und 1 Monat ins Gefängnis. Das Luzerner Kriminalgericht hat ihn des mehrfachen Raubes und des versuchten Raubes für schuldig befunden. Er gestand einen Überfall, der ihm gar nicht zur Last gelegt wurde.

Der Italiener wird für zehn Jahre des Landes verwiesen, wie dem Urteil zu entnehmen ist, das am Donnerstag veröffentlicht wurde. Der Beschuldigte muss zudem die Verfahrenskosten von 11 000 Franken tragen, das Urteil ist rechtskräftig.

Die Staatsanwaltschaft hatte für die Taten fünf Jahre und 3 Monate Gefängnis verlangt, die Verteidigung nicht mehr als vier Jahre. Der Mann hatte die Raubüberfälle in Mittäterschaft begangen.

Am schwersten wog der Vorfall vom Mai 2018 in Sursee. Mit einem Messer bewaffnet gab er am Bankschalter vor, Geld wechseln zu wollen. Danach bedrohte er die Bankangestellte und erhielt von ihr rund 70 000 Franken Bargeld.

Er packte die Frau sodann am Handgelenk und zog sie in Richtung Ausgang. Einem Kunden gelang es, die Angestellte zu sich hinzuziehen, worauf der Beschuldigte die Bank alleine verliess. Zuvor hatte er bereits in einem Tankstellenshop in Geuensee und in Buchs SG mehrere 1000 Franken ergattert.

Beim Auskundschaften geschnappt

Die Polizei schnappte den Mann schliesslich einige Monate später, als er mehrere Bankfilialen im Raum Sursee auskundschaftete. Das Gericht lastete ihm negativ an, dass er aus rein finanziellen Gründen handelte. Sein Verschulden sei mittelschwer.

Zu Gute hielt im das Gericht allerdings sein Geständnis von Beginn weg. Zudem habe er die Strafverfolgungsbehörden gar auf den Überfall in Buchs SG hingewiesen, der ihm zunächst gar nicht zur
Last gelegt worden war.

Wegen seiner Kooperation, der gezeigten Einsicht und Reue sowie der langen Verfahrensdauer wurde die Strafe um 1 Jahr und 2 Monate reduziert.

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