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Die AKB hat sie nicht mehr, die ZKB bald auch nicht – andere Banken erheben Gebühren aber weiterhin

Das neue Jahr wird bei den Banken, die im Aargau tätig sind, vorerst keine Änderungen bei den Kontoführungsgebühren bringen. Der Entscheid der Zürcher Kantonalbank, der AKB zu folgen und die Gebühren zu streichen, weckt aber Hoffnungen.

Letzte Woche gab die Zürcher Kantonalbank bekannt, dass sie auf das kommende Jahr hin Gebühren auf Debitkarten und Privatkonten streichen werden. Der Entscheid ist wegweisend, denn immerhin ist sie unter den Schweizer Banken die mit Abstand grösste, die diesen Schritt nun wagt.

Pionier in dieser Sache war aber die Aargauische Kantonalbank (AKB), die bereits im April dieses Jahres sämtliche Kontoführungsgebühren und Buchungsspesen abgeschafft hat. Diese liessen sich nicht mehr rechtfertigen, seit es keine Negativzinsen mehr gibt, sagte AKB-Direktionspräsident Dieter Widmer damals. Die Bank verzichtete damit auf einen Betrag im mittleren einstelligen Millionenbereich.

Ein Aufheben dieser Gebühren hatte knapp zwei Jahren zuvor bereits der Preisüberwacher gefordert. Dieser begrüsste entsprechend den Entscheid der AKB. Das positive Beispiel solle in der ganzen Schweiz Schule machen, liess er verlauten. Unter anderem, weil durch die Digitalisierung das Führen eines üblichen Bankkontos kaum noch Kosten verursacht.

Der Hauptsitz der Aargauischen Kantonalbank in Aarau.
Bild: Severin Bigler

Der Preisüberwacher sagte aber auch, dass wohl nicht alle Gebühren vollständig abgeschafft werden könnten. Und dass es noch andere Dinge gebe, die die Kundschaft berücksichtigen sollte. Etwa die Kosten für Kreditkarten oder die angebotenen Zinsen.

Die «Hypi» zieht nicht nach, weist aber auf das Digital-Angebot hin

Sind andere Banken jetzt unter Zugzwang? Viele betonen, dass derzeit keine Gebührensenkung geplant sei, man aber zum Beispiel über die angebotenen Zinssätze attraktiver werden wolle. So zum Beispiel die Zuger Kantonalbank, die sich da in der Vorreiterrolle sieht. Seit der Zinswende seien diese bereits fünfmal erhöht worden. Auch bei der Migros Bank war Ähnliches der Fall.

Eine der bedeutendsten Banken im Aargau ist heute die Hypothekarbank Lenzburg. 3 Franken im Monat verlangt sie für das Führen eines üblichen Privatkontos. Aktuell ist keine Veränderung in Sicht, wie Peter Schöpp, Abteilungsleiter Marketing und Kommunikation der «Hypi», auf Anfrage mitteilt. Auch er weist darauf hin, dass Kontoführungsgebühren nicht alles ausmachen. Je nach Nutzungsverhalten kosten die gesamten Bankdienstleistungen unterschiedlich viel.

«Unser Dienstleistungspaket als klassische Bank mit Privat- und Firmenkunden und stark regionaler Ausrichtung fokussiert sich auf die Beratung und damit die Interaktion zwischen Menschen», sagt er. Dies sei ein Geschäftsmodell, dem auch andere Preise zugrunde lägen als etwa beim reinen Digital-Konto-Angebot Neon, das mit der «Hypi» eine Partnerschaft vereinbart hat und keine Kontoführungsgebühren verlangt. «Mit Neon haben wir ein sehr attraktives Produkt, das bei Kostenvergleichen immer vorne mit dabei ist.»

Je nach Vermögen ist es auch bei anderen Banken gratis

Auf den Websites anderer Banken, die im Aargau tätig sind, sah die Gebührensituation zuletzt so aus: Die Bank Leerau verlangt weiterhin 4 Franken im Monat für das Führen eines üblichen Privatkontos, die Bank Cler zwischen 1 und 5 Franken je nach Vermögen oder abgeschlossenen Dienstleistungen, die Bank Clientis 0 bis 5 Franken, die Migros Bank 0 bis 3 Franken, die im Fricktal tätige Basellandschaftliche Kantonalbank 0 bis 5 Franken. Bei der UBS sind es 3 bis 5 Franken. Bei der Valiant-Bank oder bei Postfinance sind es 5 Franken. Bei den Raiffeisen-Banken der Region ist die Kontoführung für Mitglieder kostenlos, ansonsten beträgt sie auch 5 Franken. Die Digital-Bank Yuh verlangt nichts.

In einem Kommentar letzte Woche wies die NZZ darauf hin, dass sich die Schweiz wohl bald wieder in einem Tiefzins-Umfeld befinden wird. Banken, die bis anhin ihre Gebühren noch nicht gestrichen haben, dürften dann wenig Anlass sehen, dies noch zu tun.

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