Sie sind hier: Home > Fussball > Von wegen Krise: Bayern zeigt Dortmund einmal mehr den Meister – Unions Krise nimmt kein Ende

Von wegen Krise: Bayern zeigt Dortmund einmal mehr den Meister – Unions Krise nimmt kein Ende

Trotz negativen Vorzeichen schlagen die Bayern den BVB diskussionslos mit 4:0. Harry Kane darf sich dabei als Hattrick-Torschütze feiern lassen. Für Union Berlin mit Trainer Urs Fischer wird die Situation derweil immer prekärer. 

Dortmunds Trainer Edin Terzic warnte vor dem deutschen Klassiker noch explizit davon, dass die Bayern im angeschlagenen Zustand am gefährlichsten sind. Angeschlagen deshalb, weil der Rekordmeister am Mittwoch völlig überraschend an Drittligist Saarbrücken scheiterte. Die Niederlage schlug ein hohes Echo, die dünne Personaldecke kam erschwerend dazu. Dies führte bei Dortmund folglich zur Frage: Wann nicht jetzt, wann dann?

Nun, Edin Terzic sollte mit seiner Warnung Recht behalten. Die Bayern liessen wie in der jüngeren Vergangenheit schon des öfteren gegen Dortmund die Muskeln spielen. Bereits nach 9 Minuten hiss es 0:2, Dayot Upamacano nach einem Eckball und Harry Kane nach perfekt ausgeführtem Konter konnten sich als Torschützen auszeichnen. Bis zur Pause hatten die Bayern das Spiel völlig unter Kontrolle, Dortmund kam kaum gefährlich vor das Tor von Manuel Neuer.

Ein wenig ausgeglichener gestaltete sich das Geschehen im zweiten Umgang. Trotzdem brauchte es mehrmals die Intervention von Gregor Kobel, welcher noch der beste Dortmunder an diesem Abend war. Harry Kane zeigte mit seinen beiden Treffern in der Schlussphase, welchen Wert er bereits für die Bayern hat. Das Endergebnis von 4:0 für die Münchner war hochverdient, es war der zehnte Sieg in den letzten elf Spielen gegen den BVB.

Fischers Union findet nicht aus der Krise

Demonstrativ stärkte Union-Präsident Dirk Zingler vor der Partie gegen Eintracht Frankfurt dem Schweizer Trainer Urs Fischer den Rücken. Auf die Frage hin, wem es gelingen soll, die Mannschaft wieder auf Spur zu bringen, verwies er ganz klar auf den Zürcher: «Und zwar nicht aus Dankbarkeit für seine Leistungen in der Vergangenheit, sondern weil wir überzeugt davon sind, dass er ein hervorragender Trainer ist, der diese schwierige Aufgabe lösen kann.»

Hadert mit der Situation: Urs Fischer bringt mit Union Berlin derzeit kein Bein vors andere.
Bild: Ottmar Winter/Freshfocus / Witters

Trotz diesem Vertrauensbeweis dürfte die Luft für Fischer nach der 0:3-Heimpleite am Samstagnachmittag nun ganz dünn werden. Sprechchöre für den Trainer sowie eine elektrisierende Stimmung an der alten Försterei hielt die Gäste aus Frankfurt nicht davon ab, bereits nach weniger als 120 Sekunden durch Omar Marmoush in Führung zu gehen. In der 14. Minute machte Marmoush den Doppelpack perfekt. Für Union, welches sich in der Krise besonders mit dem Toreschiessen schwertut, ein zu grosses Handicap. Trotz leidenschaftlichem Kampf war Union zu wenig zwingend, Frankfurts Nacho Ferri machte in der 82. Minuten den Deckel auf die Partie.

Damit nimmt die Negativserie der Köpernicker kein Ende. Die Pleite gegen die Eintracht ist bereits die 12. Pflichtspielniederlage in Folge und die Aufgaben werden nicht leichter. Am Mittwoch droht bei der SSC Neapel das Champions-League-Aus. Ob und wie viele Niederlagen sich Fischer noch erlauben darf, wird spannend zu beobachten sein.

Leverkusen mit nächstem Erfolg

Die Situation von Union steht ganz im Kontrast zur derjenigen von Bayer Leverkusen. Die Elf von Xabi Alonso gewinnt bei der TSG Hoffenheim in einem umkämpften Spiel mit 3:2 und sichert sich damit den neunten Sieg im zehnten Spiel. Einmal mehr kam dabei die individuelle Qualität in der Offensive zum Tragen. Eine Koproduktion von Torgarant Victor Boniface und Florian Wirtz sowie eine Direktabnahme vom linken Flügelspieler Alejandro Grimaldo brachte den Leverkusener eine 2:0-Pausenführung ein.

Nach der Pause glitt den Gästen die Partie innert wenigen Minuten aus den Händen. Zwei Fehler brachten Hoffenheim zurück ins Spiel: Beim 1:2 verunglückte Torhüter Hradecky ein Pass, beim Ausgleich vertändelte Nati-Captain Granit Xhaka den Ball. Alles deutete auf eine Wende in Sinsheim hin, ehe die Offensive der Werkself erneut zuschlag. Boniface spielte mit einem Ball mehrere Hoffenheimer aus, bevor Grimaldo in der 70. Minute erneut sein Zauberfüsschen unter Beweis stellte und das siegbringende Tor erzielte. Damit ergattert Leverkusen den dritten hart umkämpften Sieg in Folge und meldet endgültig Ambitionen Richtung ganz oben an.

In den weiteren Samstagsspielen der Bundesliga kamen die Kölner gegen Augsburg zu einem 1:1, auch weil der nach seiner Einwechslung stark aufspielende Schweizer Ruben Vargas in der Schlussphase den zweiten Treffer der Augsburger mit einem Schuss an den Innenpfosten denkbar knapp verpasste. Mainz kam mit Edimilson Fernandes daheim gegen Leipzig überraschend zum ersten Saisonsieg (2:0).

Schreiben Sie einen Kommentar