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Ein einziger Punkt fehlt noch zum Aufstiegstraum: Der FC Aarau triumphiert in Schaffhausen

Der FCA steht ganz kurz vor dem grossen Saisonziel. Weil die Aarauer auswärts in Schaffhausen mit 1:0 gewinnen, reicht im abschliessenden Saisonspiel gegen Vaduz ein Unentschieden für den Direktaufstieg in die Super League. Matchwinner ist der gebürtige Schaffhauser Randy Schneider.

Dass es um viel geht, lässt sich an den Anfangsminuten ablesen. Im Mittelfeld gestatten sich die Kontrahenten gegenseitig kaum Räume. Keiner geht Risiken ein. Es ist ein Spiel mit einer stimmungsvollen Kulisse, an der vor allem die lauten und zahlenmässig überlegenen Aarauer Fans ihren Anteil haben. Aber es ist auch eine Partie mit wenig Fluss, zahlreichen Unterbrechungen und einigen Fouls. Nach einer Viertelstunde hat Schiedsrichter Sandro Schärer bereits dreifach die gelbe Karte gezückt. Einmal gegen Aarau, zweimal gegen Schaffhausen.

Auf der Anzeige in der Arena leuchten derweil die Resultate auf den anderen Plätzen auf. Yverdon geht gegen Kriens in Führung, Thun in Wil. Und vor allem: Winterthur liegt gegen Xamax mit 2:1 in Front. Für die Aarauer bedeutet dies: Geraten sie hier in Rückstand, treten sie nach jetzigem Stand Barrageplatz 2 an die Zürcher ab.

Schneider mit dem Geistesblitz

Gefährliche Chancen erspielt sich der FCA bis anhin nicht. Einmal schliesst Randy Schneider nach Doppelpass mit Spadanuda ab, doch der Schuss gerät zu zentral. In einer Szene zielt Rrudhani einen Meter an der Querlatte vorbei.

Dann aber hat Schneider eine gewitzte Idee. Einen Geistesblitz. Seinem Gegenspieler schiebt er den Ball zwischen die Beine hindurch, was ihm ein wenig Platz verschafft. Der Aarauer Spielmacher sieht im Augenwinkel Bastien Conus einlaufen, spielt nach links, worauf ihn der Linksverteidiger zurück auf Allen Njie zurücklegt. Dessen Schuss wird abgefälscht, vor die Füsse Balajs, der an Ruberto scheitert. Doch Schneider ist da und verwertet den Abpraller . Nach einer halben Stunde gelingt Aarau das 1:0 – und die virtuelle Übernahme des direkten Aufstiegsplatzes.

Wie reagiert Schaffhausen? Erst einmal nicht geschockt, nur ein wenig angestachelt. Oder genervt, je nach Sichtweise. Ein-, zweimal zieht Joaquin Ardaiz vorbei, zum Abschluss kommt er nicht. Einen Effetball von Danilo Del Toro fängt der wiedergenesene Simon Enzler im FCA-Tor stilsicher mit den Händen.

Dass es um das Nervenkostüm des Heimteams jedoch nicht allzu bestens bestellt ist, offenbart sich kurz vor dem Halbzeitpfiff. Mehrere Schaffhauser ergehen sich in Diskussionen und kleinen Schubsereien. Gelb sieht neben Uran Bislimi auch der Aarauer Spadanuda. Dann ist Pause.

Schaffhauser Gefahr entsteht erst, als Bobadilla kommt

Kurz nach Wiederaufnahme der Partie hätte der FC Aarau schliesslich höher führen können, wenn nicht müssen. Spadanuda spielt Schneider im Strafraum frei. Er schiesst, doch sein Versuch gerät zu wenig eindeutig, zu unplatziert, zu schwach. Eine grossartige Möglichkeit wird verpasst. Auf der Gegenseite prüft Agustin Gonzalez abermals die Fähigkeiten Enzlers. Der FCA-Keeper besteht den Test.

Dass der FC Schaffhausen hier eigentlich auf den Ausgleich angewiesen ist, merkt man als Zuschauer kaum. Da ist nichts Zwingendes dabei in den Angriffsbemühungen der Gastgeber. Nach einer Stunde reagiert Trainer Martin Andermatt, bringt Raul Bobadilla, unter anderem. Beim FCA kommt Mickaël Almeida für Liridon Balaj.

Und wie von Andermatt erhofft, wird sein Team in der Folge stärker. Die Szenen im Aarauer Strafraum mehren sich. Ein Schuss des eingewechselten Francisco Rodriguez, ursprünglich als Flanke gedacht, touchiert die Latte.

Die Gäste sind nun gezwungen, das zu tun, was ihnen in der Spielanlage eigentlich missfällt. Sie bestreiten das Spiel überwiegend in der eigenen Hälfte, weil sie in eine verteidigende Haltung gedrängt werden. Reaktiv statt proaktiv. Noch aber überstehen sie die Angriffswellen des Gegners.

Auch Aarau-Trainer Stephan Keller registriert die Entwicklungen. Bringt mit Milot Avdyli, Jan Kronig und Silvan Schwegler neue Kräfte. Der ganz grosse Schaffhauser Druck ebbt ab. Der FCA schafft es, das Spiel wieder vermehrt in vordere Sektoren zu verlagern. Sich ein wenig Entlastung zu verschaffen. Am besten indes wäre ein erneuter Torerfolg, doch dafür fehlen die Chancen.

Und Schaffhausen? Hat die beste Möglichkeit erst ganz tief in der Nachspielzeit. Bei einem Freistoss pirscht sich Torhüter Ruberto in den Aarauer Strafraum, doch er ist es nicht, der an den Ball kommt. Es ist Verteidiger Serge Müller, dessen Kopfball Enzler aus der hohen Ecke kratzt. Es ist die letzte Parade des Spiels. Und vielleicht die Parade zur Super League.

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