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25 Millionen geschuldet, AKB betroffen: Insolvenz von Globus-Immobilienbesitzerin angemeldet

Für Immobilienunternehmer René Benko endet das Jahr ziemlich turbulent: In den letzten Tagen meldeten mehrere seiner Signa-Firmen Insolvenz an. Mindestens indirekt betroffen ist die Schweizer Globus-Kette – und die Aargauische Kantonalbank.

In den letzten Wochen dieses Jahres fällt das Kartenhauskonstrukt der vielen Signa-Firmen vom Innsbrucker Investor René Benko in sich zusammen. Diesen Eindruck gewinnt man jedenfalls, wenn man die vielen Medienberichte der letzten Tage liest. Im November meldete die Signa Holding in Wien Insolvenz an, am Donnerstag nun tat es die Signa Prime Selection. Heute Freitag, am letzten Werktag des Jahres, die Signa Development Selection. Es soll insgesamt die grösste Pleite der österreichischen Landesgeschichte sein.

Den Aargau betrifft dies insofern, als dass René Benkos jetzt als insolvent gemeldete Signa Prime Selection der Aargauischen Kantonalbank indirekt 25 Millionen Franken schuldet. Im Juli 2022 gewährte die AKB einen über zehn Jahre laufenden Kredit für die Liegenschaft der Globus-Filiale an der Berner Spitalgasse. Ganz genau gesehen läuft der Hypothekarkredit über eine luxemburgische Gesellschaft, die einer anderen luxemburgischen Gesellschaft gehört, die wiederum zur Hälfte zum Signa-Konzern gehört. Aufgrund des Bankgeheimnisses könne die AKB keine Auskunft erteilen, hiess es jeweils.

2020 übernahm Signa Prime Selection, zusammen mit der thailändischen Central Group, die Immobilien von Globus in Zürich, Bern und Basel. Rund eine Milliarde Franken soll dafür geboten worden sein. Heute Freitag, 29. Dezember, wäre die Rückzahlung einer grossen Tranche über 83 Millionen Franken für die Globus-Filiale in Zürich fällig geworden.

Das operative Geschäft von Globus hingegen ist Teil der Signa European Invest Holding, die schon vor zwei Wochen eine provisorische Nachlassstundung beantragt hat. Globus ist heute Mieterin der Gebäude, beziehungsweise eine Signa-Firma Mieterin bei einer anderen Signa-Firma.

Aktuell schön weihnachtlich umhüllt: das Globus-Warenhaus in Zürich.
Bild: Severin Bigler

Für Geldgeber bleibt die Lage beunruhigend

Dass gewisse Signa-Firmen in Österreich jetzt offiziell als insolvent angemeldet sind, ändert an sich nichts an der bisherig beunruhigenden Situation für die Geldgeber. Das Schweizer Bankenkonsortium, das die Globus-Übernahmen finanziert hat – darunter auch die Luzerner und Basler Kantonalbank – dürfte die Geschichte weiterhin mit Sorge beobachten.

Seitens Signa Prime Selection gab Vorstandsmitglied Erhard Grossnigg bekannt, dass das Unternehmen «die Aufgaben mit Bedacht und Vernunft angehen» werde. Es gelte, langfristige Lösungen zu finden.

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