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Der Tag nach Halloween – was wir an Allerheiligen feiern und wer deshalb ausschlafen kann

Am 1. November ist Allerheiligen, in vielen Schweizer Regionen ein Feiertag. Doch was genau feiern wir? Fünf Fragen und Antworten zum Thema.

1. Woher kommt der Feiertag?

Im Lauf der ersten Jahrhunderte wurde es wegen der wachsenden Zahl von Heiligen immer schwieriger, jeden einzelnen mit einem Feiertag zu ehren. Bereits im vierten Jahrhundert wurden deshalb Allerheiligenfeste gefeiert, immer am ersten Sonntag nach Pfingsten. Dies änderte sich im achten Jahrhundert, als Papst Gregor III. eine Kapelle allen Heiligen widmete. Damit legte er das «Fest aller Heiligen» für Rom am 1. November fest. Einige Jahrzehnte später, im Jahr 835, fixierte Gregor IV. den Feiertag für die gesamte Westkirche

2. Wie wird Allerheiligen gefeiert?

Allerheiligen ist der Tag, um allen Heiligen und Märtyrern zu gedenken. Während Allerheiligen traditionell mit feierlichen Gottesdiensten zu Ehren der Heiligen gefeiert wird, wird der Tag danach der Andacht und dem Gedächtnis an die Verstorbenen gewidmet (Allerseelen). Die beiden Feiertage haben sich jedoch in den letzten Jahrhunderten immer mehr vermischt. Meistens besuchen und schmücken die Gläubigen die Gräber ihrer Angehörigen bereits am ersten November. Zum Grabschmuck gehört ein «ewiges Licht» oder «Seelenlicht», das den Verstorbenen auch noch an Allerseelen leuchten soll.

3. Wo kann man nach Halloween ausschlafen?

Allerheiligen ist in vielen katholisch geprägten Gebieten der Schweiz – also auch in der Zentralschweiz – einem Sonntag gleichgestellt. In der Stadt Aarau, in Basel-Stadt und in Zürich (ganzer Kanton) ist der 1. November ein normaler Arbeitstag.

4. Und in unseren Nachbarländern?

Die Bewohner katholischer Gebiete können für die Einkäufe an ihrem freien Tag meist in einen Nachbarkanton ausweichen. Wer jedoch einen Shopping-Trip über die Grenze geplant hat, wird enttäuscht. Die beiden südlichsten deutschen Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern begehen Allerheiligen als gesetzlichen Feiertag. Neben Grabschmuck gibt es dort noch weitere Traditionen, zum Beispiel den Brauch der Seelenzöpfe. Das sind süsse Hefezöpfe, die traditionell Paten für ihre Patenkinder backen. Das Gebäck soll den Kindern Lebenskraft mitgeben und einen guten Winter bescheren.

Auch in Frankreich und Italien ist Allerheiligen (Toussaint/Tutti i Santi) ein gesetzlicher Feiertag. Wer sich überlegt, nach Mailand oder Paris zu fahren, sollte sich zuerst über die Öffnungszeiten von Museen und Geschäften informieren.

5. Wie hängt Allerheiligen mit Halloween zusammen?

Am 31. Oktober wird vielerorts Halloween gefeiert. Die Grusel-Nacht verdankt dem christlichen Feiertag ihren Namen. Das Wort Halloween leitet sich vom englischen «All Hallows Eve», dem «Abend vor Allerheiligen», ab. In der katholischen Tradition wurden wichtige Feiertage bereits am Abend zuvor mit einem Gottesdienst eingeläutet. Die Halloween-Tradition, wie wir sie heute kennen, entstand in Irland und ist dann über einen Umweg nach Amerika zurück nach Europa gekommen.

Was das Wetter an Allerheiligen uns sagen kann

Mithilfe von Bauernregeln versuchte man früher, das Wetter vorherzusagen. Das Wetter an Allerheiligen hat gemäss dieser Regeln einen unmittelbaren Einfluss auf den Verlauf des Winters. Hier einige Beispiele:

Wenn der Winter vor Allerheiligen nicht kommt, kommt er nicht vor Martini (11. November). Allerheiligen feucht, wird der Schnee nicht leicht. Allerheiligen klar und helle, sitzt der Winter auf der Schwelle. Allerheiligen-Reif macht die Weihnacht starr und steif.