Sie sind hier: Home > Schule > Die Gesundheits- und Sozialschulen im Aargau platzen aus allen Nähten – so will der Regierungsrat das Problem lösen

Die Gesundheits- und Sozialschulen im Aargau platzen aus allen Nähten – so will der Regierungsrat das Problem lösen

Die beiden kantonalen Gesundheits- und Sozialschulen sind an ihre Grenzen gelangt. Jedes Jahr kommen mehr Studierende. Nun hat der Regierungsrat dem Grossen Rat einen Planungsbericht vorgelegt.

Nach Jahren starken Wachstums stossen die beiden kantonalen Gesundheits- und Sozialschulen in Brugg und in Aarau an ihre Grenzen. Zum Beispiel: An der Berufsfachschule Brugg stieg die Zahl der Schülerinnen und Schüler in den vergangenen 17 Jahren von 814 auf 2882, in Aarau stieg die Zahl von 533 auf 896. Bis 2040 werden an den beiden Schulen insgesamt 6000 Personen erwartet.

Neue Standorte ab 2035

Investitionen in der Grössenordnung von rund 300 Millionen Franken sind notwendig, um die Infrastruktur auszubauen, heisst es in einer Mitteilung des Kantons Aargau. Konkret geht es um drei Standorte, die entstehen sollen. Neue Standorte könnten voraussichtlich ab 2035 in Betrieb genommen werden. Wo diese realisiert werden sollen, ist aber noch nicht klar.

Nun hat der Regierungsrat einen Planungsbericht erstellt und dem Grossen Rat zur Beratung unterbreitet. Es geht um die Aufnahme von zwei neuen Leitsätzen:

Der Regierungsrat ergänzt gemäss Mitteilung «je einen Leitsatz zur Prüfung eines Angebots auf Fachhochschulstufe (Pflege und Physiotherapie) sowie zur möglichen Übertragung der Trägerschaft der Schulen auf die Leistungserbringer».

Der Grosse Rat könne nun mit dem Beschluss des Planungsberichts die strategische Ausrichtung für die Entwicklung der kantonalen Gesundheits- und Sozialschulen vorgeben. Weiter heisst es in der Mitteilung, dass mit der Bereitstellung eines attraktiven und genügend grossen Raumangebots für die Ausbildungen dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden könne. (fan)

Die Leitsätze:

Bildungsangebot:

Leitsatz 1.1: Die BFGS bietet die Grundbildungen FaGe, FaBe und AGS sowie die Berufsmaturität Ausrichtung Gesundheit und Soziales an. 

Leitsatz 1.2: Die HFGS bietet die HF-Bildungsgänge Pflege, Operationstechnik und Sozialpädagogik sowie bedarfsorientiert Weiterbildungskurse an.

Leitsatz 1.3: Bedarf und mögliche Anbieter eines Fachhochschulangebots in Pflege und Physiotherapie im Kanton Aargau werden geprüft.

Trägerschaft:

Leitsatz 2.1: Die kantonale Trägerschaft der BFGS wird vorerst beibehalten.

Leitsatz 2.2: Die kantonale Trägerschaft der HFGS wird vorerst beibehalten.

Leitsatz 2.3: Die mittel- bis langfristige Übertragung der Trägerschaft von BFGS und HFGS auf die Leistungserbringer wird gemeinsam mit den Leistungserbringern vertieft geprüft. Parallel dazu führt der Kanton die Planungsarbeiten für die langfristige räumliche Entwicklung beider Schulen ohne Verzögerung weiter.

Standortstrategie:

Leitsatz 3.1: Die beiden Schulen BFGS und HFGS werden weiterhin getrennt als eigenständige Schulen geführt.

Leitsatz 3.2: Für die BFGS wird eine Aufteilung auf zwei gleichwertige Standorte angestrebt. Diese beiden Standorte decken unterschiedliche Einzugsgebiete ab.

Leitsatz 3.3: Für die HFGS wird ein Standort gemeinsam mit weiteren Partnern angestrebt.