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Die Luzerner Kantonalbank floriert und der Kanton kann auf einen reichen Geldsegen hoffen

Die LUKB verzeichnete 2021 ein Wachstum in allen Geschäftsbereichen und machte einen Konzerngewinn von 221,4 Millionen Franken. Am Donnerstag hielt die Bank ihre Jahres-Medienkonferenz in Luzern ab.

Die Luzerner Kantonalbank (LUKB) hat 2021 deutlich mehr verdient. Der Konzerngewinn stieg im Jahresvergleich um 5 Prozent auf 221,4 Millionen Franken und der Geschäftserfolg um 13 Prozent auf 282,7 Millionen Franken, wie die Bank am Donnerstag mitteilte. 

Die Dividende bleibt mit 12.50 Franken pro Namenaktie auf dem Vorjahresniveau. Für den Hauptaktionär, den Kanton Luzern, bedeutet dies einen Geldsegen in Höhe von 65,3 Millionen Franken aus den Dividenden. Zusätzlich bezahlt die LUKB eine fixes Entgelt von 9,3 Millionen Franke für die Gewährung der Staatsgarantie.

Die Bank übertraf nach eigenen Angaben ihre Gewinnerwartung von 220 Millionen Franken leicht. Zur Stärkung des harten Kernkapitals seien 25 Millionen Franken vom Unternehmensgewinn als Reserven für
allgemeine Bankrisiken zugewiesen worden.

Zinsertrag steigt trotz tiefer Zinsen

Der Geschäftsertrag stieg um 9,5 Prozent auf 581,3 Millionen Franken, wobei die Bank in allen Ertragsfeldern wachsen konnte. Am stärksten legte das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft zu  – um 16,6 Prozent auf 120,4 Millionen Franken. Das für die Bank zentrale Zinsgeschäft wuchs etwas langsamer. Trotz der Tiefzinsen konnte die Bank den Ertrag aber um 1,7 Prozent auf 372,1 Millionen Franken steigern. Dies sei durch eine Steigerung des Volumens im Kundengeschäft gelungen, zudem sei auch das Tresorerie- und Absicherungsgeschäft erfolgreich verlaufen.

Das vergleichsweise kleine Handelsgeschäft wuchs um 2,7 Prozent auf 51,6 Millionen Franken. Im Einklang mit der Strategie habe die Bank die bankeigenen Handelsaktivitäten, unter anderem im Wertschriftenhandel, weiter ausgebaut.

Auch der Geschäftsaufwand wuchs leicht auf 258,1 Millionen Franken (+2,8 Prozent). Wie schon im Vorjahr stiegen die Personalkosten, wobei der Zuwachs 3,6 Prozent auf 177,9 Millionen Franken betrug.
Die Zahl der Vollzeitstellen stieg leicht auf 1076. Der Sachaufwand ging derweil leicht zurück auf 70,9 Millionen Franken ( minus 0,3 Prozent).

2023 werden viele Eigenmittel beschafft

Das Aufwand-Ertrags-Verhältnis  lag bei 42,9 Prozent. Die Kennzahl sagt aus, wie viele Rappen nötig sind, um einen Franken Ertrag zu erwirtschaften sind und beschreibt die Effizienz einer Bank. «So gehören wir zu den effizientesten Universalbanken der Schweiz». kommentiert CEO  Daniel Salzmann. Auch die eigenen Zielwerte bei der Eigenkapitalquote von 14 bis 18 Prozent  erreicht die LUKB per Ende 2021 mit 17.6 Prozent klar. «Wir legen unverändert sehr viel Gewicht auf eine solide Eigenkapitalbasis», so Salzmann.

Die LUKB plant 2023 zur weiteren Stärkung ihrer Eigenmittelbasis eine Eigenkapitalerhöhung von maximal 500 Millionen Franken, wie Salzmann sagt. Der Kanton, der 61,5 Prozent der Anteile an der LUKB hält, hat im Dezember angekündigt, seine Bezugsrechte voll ausüben zu wollen. 

Die Kundenausleihungen der Kantonalbank stiegen 2021 um 6,5 Prozent auf 37,2 Milliarden Franken an. Davon entfallen 32,7 Milliarden Franken auf das Hypothekengeschäft ( plus 5,6 Prozent). Die verwalteten Kundenvermögen beliefen sich per Ende 2021 auf rund 37 Milliarden Franken (plus 14 Prozent), der Zufluss von Nettoneugeld betrug dabei 2,73 Milliarden Franken.

Der CFO oder Finanzchef der Luzerner Kantonalbank, Marcel Hurschler.
Bild: Keystone/Urs Flüeler

Mehr Kunden müssen Negativzinsen bezahlen

Finanzchef Marcel Hurschler sagt, dass die LUKB nach wie vor auf starre Limiten und auf Liquiditätshaltegebühren auf breiter Front verzichte: «Bei Negativzinsen suchen und finden wir zusammen mit unseren Kundinnen und Kunden individuelle Lösungen.» Gemäss Hurschler hat die LUKB Ende 2021 mit knapp 2000 Grosskunden Liquiditätsvereinbarungen abgeschlossen. Davon haben im Jahr 2021 rund 800 Grosskunden Liquiditätshaltegebühren bezahlt.

«Wegen des anhaltenden Negativzinsregimes der Nationalbank rechnen wir im Jahr 2022 damit, dass sich die Kundenzahl mit Liquiditätshaltegebühren auf 5000 bis 10 000 erhöhen wird, sagt Hurschler. Man gehe aber gehen wir davon aus, dass die meisten Kunden – rund 95  Prozent – längerfristig keine Negativzinsen auf Passivbeständen bezahlen werden, sagt Hurschler.

Ausblick für 2022 vorsichtig optimistisch

Das Finanzinstitut blickt vorsichtig optimistisch auf das laufende Geschäftsjahr. Bisher sei die Bank von den negativen Folgen der Pandemie verschont geblieben. Das Kreditportefeuille weise zudem eine hohe Qualität auf, heisst es.

Sollten die positiven Prognosen eintreffen und die Wirtschaft sich wieder erholen, rechnet die Bank mit einem Konzerngewinn 2022 auf Vorjahreshöhe. 

Die Generalversammlung der LUKB findet am 11. April statt, wegen der Pandemie aber ohne körperliche Anwesenheit der Aktionäre. 

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