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Endlich! Die Schweiz besiegt den Viertelfinal-Fluch – Nati steht nach 3:1 über Deutschland im WM-Halbfinal

Doppeltorschütze Christoph Bertschy und Nico Hischier schiessen die Schweiz in den WM-Halbfinal. Nach souveränem Start ist es mehr Krampf als Glanz – egal. Die Eishockey-Nati spielt erstmals seit 2018 wieder um WM-Medaillen.

Es ist vollbracht. Nach sechs Jahren des langen Wartens spielt die Schweizer Eishockey-Nati wieder um Medaillen. 3:1 besiegt das Team von Patrick Fischer Angstgegner Deutschland. Die Revanche für die Niederlagen in den WM-Viertelfinals 2021 und 2023 ist geglückt.

Fribourg-Stürmer Christoph Bertschy trifft doppelt. Zuerst in Unterzahl zum 1:0. Dann kurz vor Schluss zum siegsichernden 3:1. Nico Hischier erzielt noch im ersten Drittel das 2:0. Danach bringt Dominik Kahun die Deutschen zwischenzeitlich wieder zurück ins Spiel.

Doppeltorschütze Christoph Bertschy. 
Darko Vojinovic / AP

Die Schweizer zeigen nicht ihre beste Leistung des Turniers. Aber sie überzeugen kämpferisch. Deutschland kommt nur zu wenigen Chancen.

Für die Schweiz geht es nun am Samstag im Halbfinal weiter. Gegner wird Kanada sein (6:3 im Viertelfinal gegen Slowakei) – ausser Schweden verliert am Abend gegen Finnland. Dann würde die Nati auf den Sieger aus der Partie Tschechien-USA treffen.

Wenig gefordert und trotzdem ein sicherer Rückhalt: Leonardo Genoni.
Bild: Peter Schneider / KEYSTONE

Die Schweizer hatten alles im Griff, führten 2:0, als Andrea Glauser in der 32. Minute die zweite Strafe seines Teams in dieser Partie kassierte. Vier Sekunden später, nach einem gewonnenen Bully von Wojciech Stachowiak und einem Schuss des Berner Stürmers Dominik Kahun, stand es nur noch 2:1 für die Eisgenossen.

Es kamen ungute Erinnerungen auf. Denn schon an der WM 2021 in Riga lagen die Schweizer im Viertelfinal gegen Deutschland 2:0 vorne. Damals mussten sie den Ausgleich zum 2:2 44 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit hinnehmen und verloren daraufhin im Penaltyschiessen. Würden sich die Ereignisse wiederholen, würden die Schweizer tatsächlich zum fünften Mal in Serie ein K.o.-Spiel gegen die DEB-Auswahl verlieren?

Diesmal hielten die Schweizer hinten dicht, obwohl sie nach dem 1:2 zwei vermeidbare Strafen kassierten – eine wegen zu vieler Spieler auf dem Eis und eine, weil Sven Senteler den Puck nach der Pausensirene ins gegnerische Tor beförderte. Souverän agierten die Schweizer allerdings nicht mehr, sie verteidigten aber leidenschaftlich und liessen als Folge davon im sechsten Spiel in Folge kein Gegentor bei nummerischem Gleichstand zu. Und 58 Sekunden vor dem Ende machte Bertschy, der schon das 1:0 (8.) erzielt hatte, mit dem erlösenden 3:1 ins leere deutsche Tor alles klar.

Traumstart dank Shorthander

«Sie haben vielleicht etwas Angst vor uns», hatte der deutsche Topskorer John Peterka im Vorfeld der Partie gesagt. Das war zunächst nicht der Fall. Die Schweizer, bei denen wie erwartet Leonardo Genoni das Tor hütete, waren gut eingestellt auf den Erzrivalen. Sie gingen sehr aggressiv zu Werk und gewährten den Deutschen zunächst kaum Raum.

Und als in der 6. Minute Andres Ambühl eine Strafe kassierte, überstanden die Schweizer diese nicht nur, sie gingen gar in Führung. Bertschy fing einen Pass ab, stürmte los und bezwang den schlecht positionierten deutschen NHL-Keeper Philipp Grubauer trotz Druck eines Gegners. Es kam noch besser: Nico Hischier erhöhte in der 17. Minute auf 2:0, nachdem ein Deutscher einen Schuss von Jonas Siegenthaler auf dessen Stock ablenkte. Hischier, der Nummer-1-Draft von 2017, war zum sechsten Mal an diesem Turnier erfolgreich.

Halbfinal-Gegner noch offen

Nach der Rückkehr nach Prag treffen die Schweizer am Samstag im Halbfinal auf Kanada, sofern das ungeschlagene Schweden am Abend gegen Olympiasieger Finnland seiner Favoritenrolle gerecht wird. Andernfalls ist der Sieger der Partie USA-Tschechien Halbfinalgegner der Schweizer.

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