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Erektionsstörungen ade – dank innovativer Therapien

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Wenn «Mann nicht kann», ist das auf vielen Ebenen belastend. Doch Männer mit Erektionsstörungen sind nicht allein. In der Schweiz ist nahezu jeder zweite Mann ab 50 Jahren davon betroffen.

Eine Erektionsstörung kann sich erheblich auf die sexuelle Zufriedenheit, das Selbstwertgefühl und die Lebensqualität eines Mannes oder auf seine Beziehung auswirken. Die sexuelle Störung betrifft Männer jeden Alters: bei den 20- bis 40-Jährigen etwa zwei Prozent, ab 50 fast jeden zweiten Mann. Die Ursachen sind unterschiedlich. Wird eine Erektionsstörung frühzeitig erkannt und therapiert, kann das lebensrettend sein.

In der Fachsprache spricht man von einer erektilen Dysfunktion (ED). Es ist die Unfähigkeit eines Mannes, eine ausreichende Erektion zu erreichen oder zu erhalten, um sexuell zufriedenstellend aktiv zu sein. Eine erektile Dysfunktion kann vorübergehend oder dauerhaft auftreten. Med. pract. Alberto Bovo ist Oberarzt Urologie am KSA. Er empfiehlt Betroffenen, sich bei Fragen an Fachleute zu wenden und sich spätestens nach sechs Monaten untersuchen zu lassen.

Das Wunderwerk Körper ist komplex

Eine Erektion ist ein komplizierter körperlicher Vorgang. Neben den Blutgefässen spielen Hormone, Nerven und psychische Faktoren eine wichtige Rolle. «Jede Störung dieser Komponenten kann zu einer Erektionsstörung führen», erklärt Dr. med. Andreas Gutwein, Oberarzt Angiologie am KSA. Bei Jungen sind meist Stress, psychische Probleme und Leistungsdruck die Auslöser von Erektionsstörungen. Andere Ursachen sind etwa Medikamente, Operationen, Verletzungen in der Becken-Bauch-Region, Depressionen oder Hormonmangel. Im Alter ist eine erektile Dysfunktion oft durch eine Erkrankung bedingt. Zu den häufigsten Problemen gehören Diabetes und Gefässerkrankungen.

Tatsächlich ist eine ED oft Vorbote einer Herzerkrankung. Betroffene haben ein bis zu 45 Prozent höheres Risiko, einen Herzinfarkt und ein bis zu 35 Prozent höheres Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. «Wichtig ist es, solche Patienten zu identifizieren und präventiv zu schützen», so Andreas Gutwein. Dazu gibt es am Kantonsspital Aarau spezialisierte, interdisziplinäre Sprechstunden.

Seit 2020 führt das KSA eine Sprechstunde mit Schwerpunkt Urologie sowie seit 2021 eine mit Schwerpunkt Angiologie. Die Fachleute arbeiten zusammen und überprüfen die gängigsten Ursachen einer erektilen Dysfunktion. Sind weitere Abklärungen nötig, stehen Fachleute aus Endokrinologie, Kardiologie und Radiologie zur Seite. Komplexe Fälle bespricht das Team interdisziplinär.

Dreidimensionale Rekonstruktion der Blutgefässe in Becken und im Penis vor der Planung einer allfälligen Therapie.

Die richtige Behandlung hängt von der Ursache ab. Häufig kommen PDE-5-Hemmer, also Viagra oder ähnliche Medikamente, zum Zug. «Diese müssen genau dosiert und auf den Patienten abgestimmt sein», so Andreas Gutwein. Von Selbstmedikation mit Präparaten aus dem Internet raten die Ärzte entschieden ab. «Wir wollen die Ursachen finden und behandeln. Symptombekämpfung bringt nichts», fügt Alberto Bovo hinzu. Weitere Möglichkeiten sind etwa Schwellkörperinjektionen, die sich die Patienten selbst verabreichen, Testosterontherapie oder eine Vielzahl weiterer Erektionshilfen.

Für die beiden Ärzte ist es wichtig, Patienten über die möglichen Behandlungsoptionen zu informieren und gemeinsam die bestmögliche Lösung zu finden. Dabei ist es unerlässlich, auf die Bedürfnisse des einzelnen Patienten einzugehen sowie, wenn vorhanden, auf die seiner Partnerin oder seines Partners. Denn die Ansprüche an das Sexualleben sind sehr individuell. Grundsätzlich stehen die Erfolgschancen bei der Behandlung einer erektilen Dysfunktion gut. Nebst der Behandlung tragen auch gesunde Ernährung, körperliche Aktivität, Rauchentwöhnung, Stressbewältigung und guter Schlaf dazu bei. Alles zusammen ebnet den Weg zur schönsten Nebensache der Welt – egal, wie alt Mann ist.
Alice Graf

«Der Kauf von Viagra bei unseriösen Anbietern birgt Risiken»

Dr. med. Andreas Gutwein.
Bild: zvg

Herr Gutwein, Erektile Dysfunktion (ED) ist ein Leiden, das viele Männer betrifft. Manche behandeln sich mit Medikamenten aus dem Internet selbst. Sie warnen entschieden davor. Was sind die Risiken?

Hiermit ist meist der Erwerb von Viagra als Potenzmittel gemeint, welches oft aus Scham oder Kostengründen auf unseriösen Internetplattformen ohne ärztliche Konsultation gekauft wird. Dies birgt erhebliche Gefahren, da gemäss Untersuchungen bis zu 50 Prozent der im Internet bestellten Potenzmittel gefälscht sind. Häufig befindet sich hier nur ein Bruchteil des echten Wirkstoffs in den Tabletten, teilweise können diese auch stark verunreinigt sein. Auch der Einsatz von Originalpräparaten birgt Risiken, da mögliche Kontraindikationen oder Wechselwirkungen beachtet werden müssen. So kann es zum Beispiel zu lebensgefährlichen Blutdruckabfällen oder schmerzhaften Dauererektionen mit erektilen Langzeitschäden kommen.

Sind Ihnen aus Ihrer Praxis Fälle bekannt, in denen eine Selbstmedikation gravierende Folgen hatte?

Durch unsachgemässe Selbstmedikation bleibt der gewünschte Effekt meist aus. Dies führt häufig zur Resignation, was erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität und Partnerschaften hat. Es kommt immer wieder vor, dass anderweitige Gefässprobleme, wie ein drohender Herzinfarkt, durch eine frühzeitige Konsultation vermeidbar gewesen wären.

Zu den häufigsten Ursachen von Erektionsstörungen gehören Diabetes und Gefässerkrankungen. Das heisst im Umkehrschluss auch, dass am Anfang einer ED vor allem ein ungesunder Lebensstil steht?

Das ist häufig der Fall. Die gute Nachricht ist, im Umkehrschluss lässt sich durch eine Umstellung des Lebensstils und gezieltes Training unter Anleitung von Spezialisten häufig eine deutliche Verbesserung erzielen oder sogar eine erektile Dysfunktion beheben.

Eine Möglichkeit ist die Testosterontherapie. Besteht dabei nicht die Gefahr, dass – einmal damit angefangen – die Präparate nicht mehr abgesetzt werden können?

Ein echter Testosteronmangel als Ursache für die erektile Dysfunktion ist insgesamt selten. Spielen zeitlich begrenzte Gründe eine Rolle für den Testosteronmangel, so kann die Therapie in aller Regel im Verlauf ausgeschlichen werden.

Und eine zweite Frage dazu: Erhöhen Testosteronpräparate gewisse Krebsrisiken?

Bei bestimmten Erkrankungen wie aktivem Prostata- oder Brustkrebs ist die Anwendung von Testosteron nicht erlaubt. Bei ansonsten gesunden Patienten konnte insbesondere eine kurzfristige Testosteronersatztherapie bislang kein erhöhtes Krebsrisiko aufzeigen. (zt)

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