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Weil Bergsma gesperrt fehlt: Feiert Marco Thaler in Wil sein Comeback?

FCA-Trainer Stephan Keller muss im Auswärtsspiel beim FC Wil (Freitagabend, 20.15 Uhr im AZ-Liveticker)  die gesperrten Allen Njie und Léon Bergsma ersetzen. Eine Rückkehr des verletzungsgeplagten Marco Thaler könnte sich anbahnen. Doch die Optionen sind zahlreich.

Ein Fussballer, der verteidigt, führt Zweikämpfe. Wer Zweikämpfe führt, läuft Gefahr, Fouls zu begehen. Fouls resultieren in Verwarnungen, und mit fortschreitendem Saisonverlauf kommt es, dass sich die gelben Karten summieren. Irgendwann sind es zu viele Karten, sodass eine Sperre folgt. Dieses Schicksal ereilt nun auch den FC Aarau – und zwar gleich doppelt.

Léon Bergsma und Allen Njie werden im heutigen Gastspiel in Wil fehlen. Bergsma, der Innenverteidiger, wurde gegen Yverdon zum vierten Mal in dieser Spielzeit verwarnt. Für den zentralen Mittelfeldspieler Allen Njie – der die Zweikämpfe trotz aller offensiven Ansätze selten scheut – war die Verwarnung im letzten Spiel bereits seine achte.

Viele Wechsel beim FCA, aber Bergsma spielte immer

Die Aarauer Startelf wird zwangsläufig eine andere sein. Änderungen an dieser sind Stephan Keller nicht fremd. Besonders im ersten Saisondrittel probierte der FCA-Trainer einiges aus, experimentierte an Systemen und Aufstellungen. An einem Feldspieler aber hielt Keller durchwegs fest: Léon Bergsma spielte stets. Auch der Niederländer wirkte in den vergangenen, holprigen Wochen nicht immer stilsicher. Insgesamt aber ist seine Qualität unbestritten. Bergsmas Absenz eröffnet eine gewichtige Diskussion – jene, wer ihn in Wil ersetzen wird.

Léon Bergsma stand in dieser Saison immer über die volle Distanz auf dem Platz und akquirierte so über 2400 Spielminuten. Das schaffte beim FC Aarau sonst nur Torhüter Simon Enzler.
Bild: Freshfocus

Eine erste Spur führt zu Marco Thaler. Beobachtet man ihn dieser Tage im Training, sieht man einen Spieler, der jede Übung beschwerdefrei absolviert. Dies ist nicht selbstverständlich. Im Januar, als das FCA-Team im Trainingslager in der Türkei weilte, verletzte sich Thaler am Knie. Angesichts der Schwere der Blessur schien ein Ausfall für den Rest der Saison nicht ausgeschlossen. Nun ist Thaler seit kurzem wieder im Mannschaftstraining, früher als erwartet.

Abermals kämpfte sich der 27-Jährige zurück, nachdem ihn in seiner Karriere schon zwei Fussbrüche und zwei Kreuzbandrisse ausgebremst hatten. Erst im Herbst 2021 stand Thaler nach 17 Monaten Ausfallzeit überhaupt wieder auf dem Platz. Fortan wurde er zur Schlüsselfigur und half, die Abwehr zu stabilisieren. Insofern liegt es nahe, dass Thaler in der derzeitigen Lage erster Anwärter auf die Planstelle in der Innenverteidigung sein kann.

Marco Thaler hatte in seiner Karriere viel Pech mit Verletzungen.
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Stabilität stünde dem FC Aarau gerade zweifelsfrei gut. Zehn Gegentore in drei Spielen sind Zahlen, die man einem Aufstiegsaspiranten beim besten Willen nicht zusprechen würde. Was gegen einen Einsatz Thalers spricht: Im Testspiel vor einer Woche gegen GC (1:1) spielte er nur 30 Minuten. Die Partie in Wil kommt womöglich zu früh.

Rückt Jan Kronig eine Position nach innen?

Der breite Kader fördert jedoch weitere Optionen zu Tage. Möglich ist, dass Keller erneut auf Binjamin Hasani setzt, der gegen Yverdon den gelb-rot gesperrten Cvetkovic vertrat. Auch Imran Bunjaku, eigentlich im defensiven Mittelfeld zu Hause, kann in der Verteidigung spielen. Zu erinnern ist auch daran, dass die Klubverantwortlichen dem vor dieser Saison verpflichteten Jan Kronig eine Rolle als Innenverteidiger andachten. Meist lief Kronig als Linksverteidiger auf, vielleicht rückt er heute Abend wieder nach innen.

Jan Kronig spielte in dieser Saison bislang meistens als linker Aussenverteidiger. Dabei wurde er ursprünglich für die Innenverteidigung geholt.
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Und wer spielt für Allen Njie eine Reihe davor? Bunjaku, gegen Yverdon angeschlagen, scheint die wahrscheinlichste, wenngleich defensivere Lösung. Auch eine Kombination aus Bunjaku mit Donat Rrudhani ist nicht ausgeschlossen. Dafür müsste Letzterer vom Flügel in die Zentrale rücken.

Die Alternativen sind zahlreich, sicher ist einzig, dass es Wechselspiele geben wird – die aus FCA-Sicht möglichst zum Erfolg führen sollen.

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