22 Rennen. So lange musste das Schweizer Formel-1-Team auf Punkte warten. Im zweitletzten Rennen der Saison gelang es ihnen beim Grossen Preis von Katar: Guanyu Zhou holt vier Punkte. Damit entgeht der Rennstall aus Hinwil knapp einer Desaster-Saison.

Schon während dem ganzen Rennwochenende zeigte sich der grüne Bolide wie verändert im Vergleich zum letzten Rennen in Las Vegas. Im ersten Training fuhr Valtteri Bottas als Sechstschnellster ins Ziel. Auch während dem Sprint und dem Qualifying kratzten die beide Sauber-Piloten an der Top-10.

Beim Nachtrennen am Sonntag konnte der Chinese Guanyu Zhou von den Reifenpannen und mehreren Safety-Car-Phasen profitieren und auf den achten Platz fahren. Bottas verpasste – in dieser Saison kann man das fast so sagen – nur knapp die Sensation. In den letzten Runden wurde er von Lando Norris überholt, der bekanntlich mit seinem McLaren das schnellste Auto auf der ganzen Strecke hat. Der Finne wurde schliesslich Elfter und bleibt damit als einziger in dieser Saison ohne Punkte.

Dass die beiden Sauber-Fahrer derart profitieren konnten, verdankten sie nicht nur dem Upgrade, dass die Boliden erhielten, sondern vor allem von den Safety-Car-Phasen. Bereits die erste Runde hatte es in sich. Der künftige Audi-Sauber-Fahrer Nico Hülkenberg krachte mit Esteban Ocon und Franco Colapinto zusammen. Für die Letzteren beiden war das Rennen damit vorbei, Hülkenberg holte sich lediglich einen Satz neue Reifen, landete aber gegen Ende des Rennens doch noch im Kies.

Auch Aston-Martin-Fahrer Lance Stroll verursachte einen Unfall und gab wenig später das Rennen auf. Ähnlich erging es Sergio Perez von Red Bull. Von all dem profitierte der in Las Vegas gekürte Weltmeister Max Verstappen. Am Samstagabend holte er auf dem Lusail International Circuit noch die Polepositon, musste diese aber wenig später an Mercedes-Fahrer George Russell abgeben. Beim Rennen holte Verstappen diese Position wieder zurück und fuhr seinen neunten Saisonsieg ein.

Russell konnte keinen Ertrag vom Startplatz in der vordersten Reihe schlagen und verschlief den Start. So überholte ihn zuerst Verstappen und dann Lando Norris. Auch ein zu langer Boxenstopp nahm ihm wichtige Sekunden. Von diesen profitierten auch Ferrari-Fahrer Charles Leclerc und McLaren-Pilot Oscar Piastri. Beide schafften es auf das Podium in Katar.

Lewis Hamilton und Carlos Sainz wurden gleich wie Hülkenberg von einem platten Reifen heimgesucht, konnten das Rennen aber beenden. Dennoch, dank den vielen Reifenschäden und Crashes hatten die Fans rund um die ausverkaufte Strecke einiges an Action und Funken zu sehen.

Kaum war der letzte Fahrer im Ziel, startete das Feuerwerk über dem Lusail International Circuit. Viele Lichter am Himmel waren grün, als wäre das Feuerwerk extra für das Sauber-Team. «Come on guys!», schrie Zhou in den Funk nach der Zieleinfahrt. Dann schlug er vor lauter Freude seine Hände auf das Lenkrad. Wenig später streichelte er sein Steuergerät. Endlich sind sie da, die ersten Punkte, nach 22 Rennen.