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Von der Cup-Peinlichkeit zur Klatsche in der Meisterschaft: Darum steckt der FC Lugano plötzlich in der Krise

Der FC Lugano verliert am Sonntag mit 0:3 gegen den FC Zürich. Die Reaktion auf das Cup-Debakel im Viertelfinal gegen den Promotion-Ligisten Biel bleibt aus. Nun herrscht noch dickere Luft im Tessin.

Eigentlich hätte es am Sonntag zu einem Befreiungsschlag kommen sollen für den FC Lugano. Denn die letzten zwei Partien haben die Tessiner verloren. Doch statt zu jubeln und die Durststrecke zu beenden, gehen sie im Heimspiel gegen den FC Zürich mit 0:3 unter. Von Frühlingsgefühlen keine Spur. In Lugano herrscht nun Katerstimmung.

Am Mittwoch blamierten sich die Tessiner im Cup gegen den Promotion-Ligisten Biel mit 0:2. Für das Meisterschaftsspiel gegen den FCZ veränderte Lugano nun vier Positionen auf dem Platz. In der Startphase schien diese Umstellung zu wirken, denn das Heimteam hatte die Kontrolle und drängte die Gäste aus Zürich zeitweise in die Defensive. Doch die Zürcher kamen durch Steven Zuber mit der ersten grossen Chance zurück ins Spiel.

Nach 24 Minuten verloren die Luganesi Zuber erneut aus den Augen. Dies nutzte der Zürcher zur Führung. Die Tessiner liessen sich vom Rückschlag aber nicht verunsichern. Luganos Georgios Koutsias reagierte auf den Treffer und umdribbelte nach einem Gegenstoss den FCZ-Keeper Brecher. Doch als er den Ball ins Tor einschieben wollte, verhinderte Junior Ligue mit einer Grätsche den Ausgleich.

Zuber brilliert mit einem Doppelpack

Nach der Pause wurde die Situation für die Tessiner noch düsterer. Ausgerechnet der FCZ-Meisterheld von 2022 Ousmane Doumbia leitete mit einem fatalen Fehlpass den zweiten Zürcher Treffer durch Jahnoah Markelo ein. Der junge Niederländer hatte in der Woche zuvor beim 2:1 gegen Yverdon sein Premierentor erzielt. Doch damit nicht genug der Tessiner Unzulänglichkeiten.

Kurz vor Schluss foult Torhüter Amir Saipi den FCZ-Stürmer Umeh Emmanuel. Den Penalty verwertet Steven Zuber zum 3:0. Damit realisierte der 56-fache Nationalspieler seinen ersten Super-League-Doppelpack seit April 2012.

Steven Zuber schoss gegen Lugano ein Doppelpack.
Bild: Marc Schumacher/freshfocus

«Wir haben viel zu einfach Gegentore erhalten», sagt Assistenztrainer Selcuk Sasivari, da Trainer Mattia Croci-Torti gesperrt war. Für die Luganesi ist es bereits die dritte Niederlage in Folge. Besonders bitter dabei die Cup-Blamage in Biel. Während sie die letzten drei Jahre immer im Final standen, war diese Saison bereits im Viertelfinal Schluss. Auch am Wochenende zuvor verlor der FC Lugano knapp gegen YB in der Meisterschaft.

Die Turbulenzen begannen mit der Freistellung des Sportchefs Carlos Da Silva. Der 41-Jährige hatte dieses Amt über drei Jahre inne, ehe es vor zwei Wochen überraschend zu Ende ging. Der Klub begründete dies «im Zuge der Planung der kommenden Saisons».

Musste sein Büro in Lugano wieder räumen: Carlos da Silva.
Bild: Dlovan Shaheri

Nun ist nicht nur der Sportchef weg, sondern auch der Erfolg. Und dass dieser ausbleibt, ist ungünstig. Während die Tessiner vor ein paar Wochen von der Tabellenspitze winkten und als Meisterkandidat galten, liegt man mittlerweile drei Punkte hinter dem Leaderthron.

Statt sich zu erholen und neue Kräfte für den Kampf um die Meisterschaft zu sammeln, muss Lugano am Donnerstag nach Slowenien reisen, wo man im Achtelfinal der Conference League auf Celje trifft.

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