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Überraschende Idee, wie das Gehirn nach einer Chemotherapie stimuliert werden kann

Rund die Hälfte aller Personen, die eine Chemotherapie hinter sich haben, leiden noch länger am sogenannten «Chemo Brain», einem Gehirnnebel, wie ihn auch Long Covid-Patienten kennen. Nun entdeckten Forschende eine mögliche Behandlung.

Die Konzentrations- und Wortfindungsstörungen treffen viele Krebspatienten nach einer Chemotherapie. Es wird geschätzt, dass rund 20 Prozent eine solche Beeinträchtigung der Gehirnleistung auch nach einem Jahr noch haben.

In einem Experiment mit Mäusen haben nun Forschende des Massachusetts Institute of Technology herausgefunden, dass das Gehirn in einem solchen Fall mit Gamma-Strahlen behandelt werden könnte. Sie sahen, dass die tägliche Behandlung mit Licht und Ton mit einer Stärke von 40 Hertz die Gehirnzellen von Mäusen vor Schäden bewahrte. Die Lern- und Gedächtnisleistungen der Tiere verbesserte sich ebenso.

Ursprünglich wurde die Methode entwickelt, um Alzheimer zu behandeln. Die Forschenden hoffen nun, dass sie bei verschiedenen neurologischen Störungen helfen könnte: Sie reduziere den DNA-Schaden, die Entzündung und erhöhe die Zahl der Myelin-Zellen, welche die Nervenfortsätze (Axone) umhüllen und schützen. Solche Schäden im Gehirn sind auch bei Alzheimer feststellbar mit dem Unterschied, dass diese Krankheit nicht heilt, sondern fortschreitet.

Dass eine Chemotherapie Entzündungen im Gehirn verursachen kann, wie auch Verlust von weisser Gehirnsubstanz und die schützende Schicht um die Nerven beschädigen kann, ist bekannt. Im Maus-Experiment zeigte jene Gruppe von Mäusen, die nach einer Chemotherapie mit 40-Hertz-Licht und -Ton behandelt wurde, signifikant weniger von diesen Symptomen und das auch nach unterschiedlichen Chemo-Therapie-Medikamenten. Die Behandlung war aber wenig effektiv, wenn sie erst drei Monate nach der Chemotherapie begonnen wurde.