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Erntezeit für eine ganz alte Superfood-Pflanze: Die Brennnessel ist sehr gesund

Die Brennnessel hat dreimal so viel Eisen wie Spinat und viel Kalzium. Zurecht ist sie eine der Heilpflanzen 2022.

Es ist Brennnesselzeit: Jetzt, vor der Blüte, gilt es, ihre Blätter zu ernten, vor allem die obersten, zartesten: für Salate, Suppen und Gemüse. Diese Blätter bringen etwa dreimal so viel verfügbares Eisen wie Spinat, da Brennnesseln kaum Oxalsäure enthalten, das die Eisen-Aufnahme hemmt. Und sie haben dreimal so viel Kalzium wie Milch, siebenmal so viel Vitamin C wie Orangen, einiges an Magnesium, Silizium und Vitamin A. Später erntet man die Samen, sie stecken voller Eiweiss, schmecken aromatisch, vor allem geröstet. Die Blätter kommen in den Ofen, das gibt feine Chips.

Es hilft, sie in ein Küchentuch zu wickeln und mit dem Nudelholz drüber zu fahren, so brennen sie nicht mehr.

Gleich zwei Gewächse erhalten die Würdigung

Kein Wunder ist die Brennnessel die Heilpflanze des Jahres 2022. Das bestimmte jedenfalls der Naturheilverein Theophrastus in München. Etwas zufällig ist das, denn der Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde in Würzburg hat den Mönchspfeffer zur Heilpflanze des Jahres bestimmt. Sicher ist: Beide Pflanzen haben die Würdigung verdient.

Jedenfalls soll auch die Tinktur einer Brennnessel Wunder wirken: Eine Handvoll Blätter in einem Weckglas mit 40-prozentigem Alkohol füllen und fünf Wochen lichtgeschützt stehen lassen. Beim Einreiben kann die Tinktur Verspannungen lindern, Ischialgie, Arthrose und Gelenkbeschwerden; und soll bei Ekzemen und Akne wirken. Ins Haar massiert bewährt sie sich bei Schuppen und fettigem Haar. Zur Einnahme verschreiben sie Naturheilpraktiker bei Entzündungen der Harnwege, Männern soll die Brennnessel-Tinktur das Wasserlassen erleichtern. Sogar auf Emotionen soll sie wirken bei Angst vor Konfrontationen – oder für mehr Leichtigkeit beim Sex.

Mönchspfeffer wirkt auch auf die Libido

Wirkungen auf die Libido wird auch dem Mönchspfeffer nachgesagt. Er soll aber die Lust hemmen und die Mönche bauten ihn deshalb in den Klostergärten an. Heute wird Mönchspfeffer vor allem in der Frauenheilkunde eingesetzt: bei Beschwerden rund um das Prämenstruelle Syndrom, die Menstruation und die Wechseljahre. Der Mönchspfeffer blüht aber erst im Spätsommer.

Aus Sicht der traditionellen chinesischen Medizin ähneln sich beide Heilpflanzen in zwei Hinsichten: Beide stärken demgemäss sowohl das Yin wie auch das Yang und beide wirken auf den Chong Mai, auch Durchdringungs- und Vitalgefäss genannt. Der Chong Mai gehört zu den acht ausserordentlichen Meridianen in der chinesischen Medizin, er steuert den Zyklus der Frau. Mit ihm zu arbeiten, hilft gemäss dieser Lehre, Stagnationen zu bewegen.

Für den Einsatz von Mönchspfeffer ist aber dringend eine Absprache mit einer medizinischen Fachperson oder einer Naturheilpraktikerin empfohlen, damit Neben- und Wechselwirkungen ausgeschlossen werden können.