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Erweiterung und Umbau Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg: Kanton schreibt erste Arbeiten aus

Der Kanton reagiert auf den Bauern-Boom: Das Landwirtschaftliche Zentrum Liebegg soll erweitert und umgebaut werden.

Im Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg in Gränichen wird es eng, die Zahl der Lehrabschlüsse steigt von Jahr zu Jahr. Der Kanton plant deshalb die Erweiterung und den Umbau sowohl beim Ausbildungs- und Versuchsbetrieb als auch beim Campus. Am Mittwoch wurden die Ausschreibungen für die Generalplanerleistungen für die beiden Projekte (Ersatzneubau Milchviehstall und Umbau Futterzentrum/Remise und Ersatzneubau Schulgebäude, Umbau Tagungs- und Innovationszentrum, Ersatzneubauten Schulgarten) auf der Beschaffungsplattform Simap publiziert. Die Frist läuft bis Anfang Februar.

Für das Vorhaben braucht es einen Projektierungs- und Ausführungskredit vom Grossen Rat. Der Verpflichtungskredit zur Projektierung soll 2025 traktandiert werden, heisst es in der Botschaft zum kantonalen Ausgaben- und Finanzplan 2024–2027. Die Sanierung wird da als Grossvorhaben geführt, gemäss aktuellem Planungsstand wird mit Kosten von 52,3 Millionen Franken gerechnet.

Auf 250 Lernende ausgelegt, doch Belegung steigt

1958 wurde das Landwirtschaftliche Zentrum Liebegg (LZL) als eine von drei neuen landwirtschaftlichen Schulen im Aargau eröffnet und ist seit 2003 die einzige Anbieterin eines land- und hauswirtschaftlichen Bildungs- und Dienstleistungsangebots im Kanton Aargau. «Die bestehenden Gebäude respektive Funktionsräume des LZL sind konzeptionell auf rund 250 Lernende ausgelegt», heisst es in der Botschaft zum Ausgaben- und Finanzplan. «Die Belegung ist seither jedoch markant gestiegen.»

Das belegen mitunter die Zahlen von diesem Sommer, als von einem regelrechten «Bauern-Boom» die Rede war: 91 Landwirte und 18 Agrarpraktiker haben 2023 ihre Ausbildung abgeschlossen, 2022 waren es 82 Landwirte, nur 52 im Jahr 2021, 73 im Jahr 2020 und 75 im Jahr 2019.

Doch es besteht Handlungsbedarf: «Barrierefreie Zugänge zu den öffentlichen Räumen sind nicht gewährleistet», heisst es in den Ausführungen des Kantons weiter. «Zudem ist der bestehende Milchviehstall (Baujahr 1956) durch die grosse Gebäudetiefe und dauernde künstliche Belichtung für das Tierwohl, den Unterricht und die Wissensvermittlung nicht mehr geeignet.» Anhand einer Machbarkeitsstudie seien die funktional, wirtschaftlich besten sowie zukunftsgerichtetsten Massnahmen zur Umsetzung des erforderlichen Raumprogramms, des Bedarfs im Hinblick auf die Infrastruktur und energetische Optimierung ermittelt worden.