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«In einem Classic Car muss ich die Instrumente im Griff haben»

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Ursula Hediger war schon an der ersten Ausgabe des Oldtimer Grandprix (OGP) Safenwil 1992 beteiligt

Ursula Hediger, wie gelangte das Benzin in Ihr Blut?

Ursula Hediger: Ich war schon mit dem Auto-Virus infiziert, bevor ich nach der KV-Lehre 1976 zu Emil Frey nach Safenwil kam. Hier erlebte ich die ganze Entwicklung hautnah mit. Ich war total fasziniert von der Technik, den Formen und dem Fortschritt, der zum Beispiel auch im Bereich der Kommunikation passierte. Selber schraubte ich nie an Autos herum, aber es interessiert mich sehr, wie etwas funktioniert oder eben nicht. Manchmal denke ich schon, es wäre cool gewesen, wenn ich vor meiner kaufmännischen Lehre zusätzlich noch die Ausbildung zur Automechanikerin – oder heute Mechatronikerin – gemacht hätte.

Was bedeutet Ihnen das Auto ganz allgemein?

Ich bin begeistert von den klassischen Fahrzeugen, die sich durch technischen Innovationsgeist, wunderschöne Karosserien und ausgeklügelte Bedienungselemente auszeichnen. Die grösste Errungenschaft des Automobils jedoch ist unsere Bewegungsfreiheit. Wir entscheiden, wann wir mit wem wohin reisen, ohne auf Fahrpläne oder andere Einschränkungen achten zu müssen. Damit hat das Automobil einen der grössten Beiträge zu unserer heutigen freien Gesellschaft geleistet.

Welche Vorlieben haben Sie bei Autos?

Die heutigen sind mit den alten Autos ja nicht zu vergleichen. Deshalb liebe ich die Classic Cars, da muss ich noch selber schalten und äusserst konzentriert bleiben. Ich muss die Instrumente im Griff haben, insbesondere Motortemperatur und Öldruck im Auge behalten, zum Beispiel auf einer Passfahrt im Hochsommer. Auf Ausfahrten mag ich die Begegnungen mit Leuten, die ebenso Freude an Oldtimern haben und ihre Geschichten erzählen.

Zur Person

Ursula Hediger, 66, fing 1976 als Sekretärin bei der Emil Frey Autocenter Safenwil AG an. Sie war involviert in die Integration neuer Marken. Hediger half zunächst mit, die Verkaufsdisposition aufzubauen und übernahm dann die Leitung der Verkaufsadministration Neuwagen und Occasionen sowie der Händlernetzbetreuung. Nach 45 Jahren bei Emil Frey ging sie im Januar 2021 in Pension. Sie ist weiterhin tätig in der Organisation des Oldtimer Grandprix Safenwil, zu dessen Gründungsteam sie 1992 gehört hatte. Ursula Hediger ist ausserdem Präsidentin des von ihr 2011 mitbegründeten Classic Car Clubs Safenwil.

Ihr Lieblingsauto?

Der Mini! Er ist ein Kultobjekt. Mein allererstes Auto war schon ein Mini. Später war ich meistens mit Fahrzeugen der Emil-Frey-Marken unterwegs. Als ich voll berufstätig war, konnte ich viele verschiedene Fahrzeugtypen ausprobieren, was mir natürlich sehr gefiel. Eines Tages aber musste ich wieder einen Mini haben. Ich suchte lange und fand 2014 diesen dunkelgrünen Mini aus dem Jahr 1998, bis zum Jahr 2000 wurden die klassischen Mini in der ursprünglichen Form gebaut.

Was darf in Ihrem Auto nicht fehlen?

An den heutigen Modellen schätze ich vor allem die Sicherheitssysteme.

Sie sind seit der ersten Ausgabe des OGP im Jahr 1992 an der Organisation beteiligt. Was ist Ihre stärkste Erinnerung?

Eigentlich ist jeder Oldtimer Grandprix eine Anekdote für sich. Am Anfang waren wir die Einzigen mit einem Anlass dieser Art. Das änderte sich inzwischen, heute gibt es viele ähnliche Veranstaltungen. Ich finde es super, dass die Szene so lebhaft ist und erhalten bleibt. Die Classic Cars sind ein Kulturgut und Zeitzeugen zugleich. Der OGP von 1997 ist mir in besonderer Erinnerung geblieben. Er fiel auf den Tag, an dem in London das Begräbnis von Lady Di stattfand. Am Morgen hatten wir in Safenwil deshalb kaum Publikum, erst am Nachmittag kamen die Leute nach und nach auf das Gelände.

Warum sollen sie auch am 19. August vorbeikommen?

Weil es in der Schweiz ein einzigartiger Anlass ist und sie hier sehr viele Classic Cars und Motorräder bewundern können, die auf öffentlichen Strassen kaum mehr zu sehen sind. Sie können gratis das Emil Frey Classics Museum besuchen – ab 9. August 2023 mit der Sonderausstellung «Farben» –, der Eintritt ist überall frei. Ein original Londonbus transportiert die Gäste vom Classic Center beim Bahnhof zum Autocenter nördlich der Autobahn, wo die Teilnehmenden den Parcours befahren oder an den Sternfahrten teilnehmen. Am OGP treffen sich viele Gleichgesinnte, die Geschichten austauschen und in Erinnerungen schwelgen. Wir rechnen mit 2500 bis 3000 Gästen.

Aus welchem Jahr stammen die ältesten Autos, die am OGP auffahren?

Von Emil Frey Classics wird der Ford T aus dem Jahr 1915 teilnehmen, ebenfalls gemeldet sind ein 1928er Chevrolet und ein Bugatti von 1936. Die meisten Oldtimer stammen aus den 1950er- und 1960er-Jahren. Bei den Motorrädern sind Exemplare von 1922 bis 1980 unterwegs. Zugelassen sind Fahrzeuge ab Jahrgang 1975 und älter.

Interview: Philipp Kissling

Automobilgeschichte sehen und hören

Fahrer in Originaltenüs. 
Bild: ZVG

Die 31. Ausgabe des Oldtimer Grandprix Safenwil findet am Samstag, 19. August, statt. Der Grandprix ist keine eigentliche Rennveranstaltung, sondern ein Showfahren. Die Pilotinnen und Piloten befahren entweder den rund einen Kilometer langen, gesicherten Parcours auf dem Emil-Frey-Gelände nördlich der Autobahn oder sie nehmen teil an der Sternfahrt (N, S, E, W) quer durch das Mittelland und die angrenzenden Kantone. Auf dem Parcours geht es um 10.25 Uhr mit dem Pace Car auf die Inspektionsrunde, danach drehen die gemeldeten Classic Cars und Motorräder ihre Runden. Der Startschuss zu den Sternfahrten, die zum dritten Mal ausgetragen werden, erfolgt ab 9.30 Uhr gestaffelt bis 10.15 Uhr. Die Teilnehmenden konnten wählen zwischen den Routen Nord (u. a. Saalhöhe, Fricktal, Schenkenbergtal), Ost (rund um den Hallwilersee), Süd (Entlebuch und Oberaargau) und West (Hauenstein, Waldenburgertal, Gäu). Sie erhalten eine Zeit als Vorgabe, passieren unterwegs eine Durchfahrtskontrolle und versuchen, möglichst pünktlich auf das Safenwiler Festgelände zurückzukehren. Maximal 15 Fahrzeuge werden auf jede der vier Routen geschickt. Es gibt Teilnehmende, die weder die Sternfahrten noch den Parcours bestreiten, sondern ihren Oldtimer ganztags auf dem zugeteilten Parkplatz zur Schau stellen. Ebenfalls sind einige Perlen des Emil Frey Classics Museums auf dem Gelände ausgestellt und live beim Fahren zu bewundern. Für die Besuchenden stehen 1000 Gratisparkplätze zur Verfügung, und es versteht sich von selbst, dass auch auf den Publikumsparkplätzen der eine oder andere Classic Car zu entdecken sein wird. Während des OGP sind bei Emil Frey sämtliche Markenwelten und die dazugehörigen Showrooms geöffnet. Zusätzlich nutzen Mitaussteller (Vintagekleider, Modellautos, Handtaschen) die Gelegenheit, sich dem Publikum zu präsentieren. Zwischen dem Autocenter und dem Classic Center beim Bahnhof verkehrt ein Londonbus. Der Transport mit dem Londonbus, der Eintritt zum Oldtimer Grandprix Safenwil und in das Museum sind für alle Besucherinnen und Besucher kostenlos. Auf dem Gelände verteilt betreiben die Mitarbeitenden der Emil Frey Autocenter Safenwil AG mehrere Grandprix-Beizli mit einem vielfältigen kulinarischen Angebot.

PROGRAMM

09.30 Uhr: Öffnung Gelände Autocenter Safenwil und Start der Sternfahrten
10.25 Uhr: Inspektionsrunde Pace Car
10.30 Uhr: Start Oldtimer Grandprix Safenwil, verschiedenste Fahrzeuggruppen präsentieren sich mit Rundfahrten auf dem Parcours gemäss Programm
11.40 Uhr: Letzte Runde vor der Mittagspause
12–12.45 Uhr: Zielankunft der Sternfahrten im Autocenter
12.45–13.15 Uhr: Preisverleihung Suzuki Swiss Racing Cup. Anschliessend Präsentationsfahrten drei Runden Teilnehmer Suzuki Swiss Racing Cup
13.30 Uhr: Siegerehrung Teilnehmer Sternfahrten, die besten drei aller Teilnehmer am Start (Podest)
13.45 Uhr: Inspektionsrunde Pace Car und Fortsetzung der Rundfahrten auf dem Parcours gemäss Programm Ca. 16.30 Uhr: Ende Oldtimer Grandprix Safenwil

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