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Neues Schulhaus für 300 Schülerinnen und Schüler geplant – mit fortschrittlichsten Lernmethoden

Infoveranstaltung
Kölliken braucht ein neues Schulhaus. Ein entsprechender Baukredit über 12,8 Millionen Franken gelangt nun vor die Gemeindeversammlung.

In den Kölliker Schulen wird langsam, aber sicher der Platz knapp. Kein Wunder, das letzte grössere Schulhausprojekt der Gemeinde liegt 40 Jahre zurück – wenn man vom Schulhaus Farbweg absieht, in dem aber nur Hauswirtschaft und Textiles Werken unterrichtet wird und in dem die Schulverwaltung untergebracht ist.

Dass die Zahlen der Schülerinnen und Schüler steigen, hat sich nur schon in den letzten zwei Jahren eindrucksvoll gezeigt. Begonnen hat die Schule Kölliken das Schuljahr 2021/22 über alle Stufen betrachtet mit 686 Kindern. Diesen Sommer waren es bereits 737 – über 12 Prozent Zuwachs in zwei Jahren. Natürlich ist nicht jeder Jahrgang so stark, aber die in der Gemeinde anhaltende Bautätigkeit dürfte sich auch hier weiter niederschlagen.

Deshalb beantragt der Kölliker Gemeinderat seiner Gemeindeversammlung am 24. November den Bau eines neuen Schulhauses für die Oberstufe. 12,8 Millionen Franken soll das Projekt kosten, das sind rund 620 Franken pro Kubikmeter zusätzlicher Schulraum. Damit befindet man sich laut Vizeammann und Bildungsvorsteher Andreas Von Gunten in guter Gesellschaft: «Vergleichbare Schulhäuser mit ähnlichen Geschossflächen und Gebäudevolumen sind in derselben Kostenkategorie angesiedelt.»

Realisiert werden soll das neue viergeschossige Gebäude neben dem Schulhaus Farbweg, und zwar dort, wo bis dato das ehemalige Feuerwehrmagazin steht. Das ganze Areal soll ab Sommer 2026, wenn das neue Schulhaus fertig ist, als eine Art Campus daherkommen. Der Baustart ist aktuell auf Herbst 2024 geplant.

100 Schulkinder auf jedem Stock

Auf den oberen drei Etagen des neuen Gebäudes sind Schulräume geplant, sogenannte Lernlandschaften, mit denen in Kölliken im Schulprovisorium nun schon seit bald drei Jahren gearbeitet wird. Von Gunten erklärt: «In diesem modernen Modell lernen die Schülerinnen und Schüler schon früh, wie selbstständiges Arbeiten geht.» Darin hat jeder seinen eigenen und einigermassen personalisierten Arbeitsplatz, das ganze mutet an wie ein Grossraumbüro für Kinder. Dort wird selbstständig und im Flüsterton an Aufgaben und Projekten gearbeitet, Frontalunterricht gibt es weiterhin in sogenannten Input-Räumen.

Im Erdgeschoss ist die Mediathek und Bibliothek der Schule angedacht. Gleichzeitig soll der Bereich zu einem späteren Zeitpunkt auch ausserhalb der Schulöffnungszeiten begehbar sein, beispielsweise für Erwachsenenunterricht. Von Gunten: «Das Schulhaus soll ein Ort des lebenslangen Lernens sein und nicht die halbe Zeit leer stehen.»

Das Lernlandschaften-Modell ist laut Von Gunten nicht nur ideal, um den Lehrplan 21 umzusetzen, sondern auch in Sachen Platz besonders ökonomisch: «Dank diesem Modell können wir pro Etage mit 100 Schulkindern rechnen – mit regulären Schulzimmern bräuchten wir deutlich mehr Platz.» Nur schon, weil die Schulzimmer über Gänge verbunden sein müssten, während die Lernlandschaften sich über die ganze Etage erstrecken. Und doch bleibe man mit diesem Modell genug flexibel für die Zukunft; «Sollten Lernlandschaften einmal nicht mehr dem Lehrplan entsprechen, können wir jederzeit Wände einbauen und so die Landschaft in klassische Schulzimmer unterteilen.»

Investition ist nötig, lohnt sich aber

Alle Details des neuen Schulhauses seien noch nicht abschliessend geklärt, so Von Gunten: «Fragen Sie mich bitte nicht, welchen Teppich wir verlegen werden.» Klar sei hingegen bereits, dass auf dem Dach eine Photovoltaik-anlage aufgestellt werden soll, und dass das Schulhaus eine kontrollierte Lüftung erhält. «Lehren aus der Pandemie, anders können und wollen wir usnere Schulhäuser nicht mehr bauen», erklärt der Vizeammann. Geheizt werden soll mit Fernwärme der bestehenden Holzschnitzel-Heizung, welche bereits die bestehenden Gebäude und das Gemeindehaus wärmt.

Von Gunten ist zuversichtlich, dass das Schulhausprojekt an der Gemeindeversammlung auf Wohlwollen stösst. Benötigt werde es auf jeden Fall: «Seit ich im Gemeinderat bin, haben wir uns mit Provisorien und Aufstockungen über Wasser gehalten.» Nun sei es Zeit für einen grossen Wurf, den könne und müsse Kölliken sich jetzt leisten: «Rechnet man die Ertragsüberschüsse der letzten zehn Jahre zusammen, wäre das Schulhaus schon fast finanziert.» Natürlich könne man das nicht direkt so rechnen, aber Von Gunten will aufzeigen, dass ein neues Schulhaus drinliegt: «Irgendwann kommt der Moment, in dem man solche Ausgaben anpacken muss.»

Ein Schulhaus sei auch eine gute Investition, ist er sich sicher: «Das 1910 gebaute Bezirksschulhaus war nach 40 Jahren abgeschrieben und ist heute noch in Betrieb.» Wie lange das neue Schulhaus betrieben werde, weiss man Stand heute natürlich noch nicht. Aber für Von Gunten ist klar: «Ein Schulhaus ist ein Generationenprojekt.» Und zwar eines, das direkt an die Standortqualität der Gemeinde angeschlossen sei: «Unsere wachsende Bevölkerung braucht Platz für Kinder, und diese bilden schliesslich die Grundlage unserer Zukunft.»

Am 6. November informiert der Kölliker Gemeinderat um 19 Uhr in der Aula an der Berggasse 2 über das Projekt. Dort geht es auch um das Personalreglement; einige Änderungen darin werden ebenfalls der Gemeindeversammlung vorgelegt.

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