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Energiekrise: Ziehen Sie sich warm an!

Von einer Gasmangellage sind wir noch weit entfernt. Und bevor der Bundesrat einen Zwang auferlegt, versucht er es nun mit freiwilligen Sparappellen.

Was passiert, wenn Europa im Winter das Gas ausgeht? Wer muss in der Schweiz dann verzichten? Und wer nicht? Diese Fragen hat der Bundesrat immer noch nicht geklärt, vieles bleibt auch nach der Energie-Klausur der Regierung vage.

Zumindest hat sie aber entschieden, dass im Falle einer Gasmangellage nicht nur Unternehmen den Verbrauch einschränken müssen. Auch private Haushalte sollen Vorgaben zum Heizen sowie zum Gebrauch von Sauna oder Swimmingpools erhalten. Wie diese genau aussehen, beschliesst der Bundesrat nächste Woche.

Von einer Gasmangellage sind wir noch weit entfernt. Und bevor der Bundesrat einen Zwang auferlegt, versucht er es nun mit freiwilligen Sparappellen. Auch die neuen Regeln sind vernünftig – und nicht bloss ein Geschenk an die Wirtschaft.

Die Haushalte brauchen verhältnismässig am meisten Gas, 44 Prozent des jährlichen Verbrauchs gehen in der Schweiz fürs Heizen drauf. Sollte das Gas im Winter knapp werden, lässt sich über eine geringe Temperatur-Differenz viel sparen: Wer die Heizung von 22 auf 21 Grad stellt, senkt den Verbrauch um bis zu 6 Prozent.

Das ist nicht nur ökologisch, auch das Portemonnaie dankt angesichts der steigenden Energiepreise. Und schliesslich ist es auch für die meisten verkraftbar – im Unterschied zu den Unternehmen, die Einbussen und Schäden in Kauf nehmen müssten. Mit einem dicken Pulli und warmen Finken muss niemand frieren.