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Oltner Tanztage: Choreographien sollen Stamm- wie auch junges Publikum verzaubern

Die 27. Ausgabe der Oltner Tanztage präsentiert unter dem Motto «Temps suspendu» eine Auswahl an Tanzproduktionen von Choreographinnen und Choreographen aus der Schweiz und dem Ausland.

«Wir leben in einer Welt, die sich ständig verändert und in schwindelerregendem Tempo weiterdreht.» Augenblicke des Innehaltens gewännen deshalb an Bedeutung. Solche magischen Inseln der Zeit wollen die 27. Ausgabe der Oltner Tanztage, die vom 8. bis 17. November 2023 unter dem Motto «Temps suspendu» stattfinden, dem Publikum schenken, wie es in einer Mitteilung heisst. Es werden Tanzproduktionen vom In- und Ausland diverser Choreographinnen und -graphen gezeigt.

«Dive», die neuste Kreation der französisch-schweizerischen Beaver Dam Company, begibt sich auf die Suche nach den Ursprüngen des menschlichen Instinkts. «Semâ» von der Westschweizer Compagnie Linga wiederum ist inspiriert vom rituellen Drehtanz der Derwische und verzaubert durch organische, fliessende Formationen und Live-Musik.

«Das Innere Beben» der Compagnie Nadine Gerspacher lässt fünf Witwen kraftvoll und akrobatisch zu neuem Leben erwachen. Auch die beiden Stücke der Neuenburger Compagnie Le Lokart sind geprägt von grossen Emotionen: «Chaos» ist ein intimes Duett, einem von tiefen Sehnsüchten geprägten Kampf gleich. In «Sacre» stellt sich eine ganze Generation der Herausforderung, sich selbst zu opfern – fröhlich und tragisch.

Vorstellung richtet sich an junges Publikum

Marc Flury (links) und Patrick Lüthy haben das diesjährige Festivalplakat der Oltner Tanztage kreiert.
Bild: zvg/Fabian Lüthy

Mit «Wouah!» von Nicole Seiler findet sich im diesjährigen Programm erneut eine Kreation, die sich explizit an ein junges Publikum richtet. Das Stück sei ein Feuerwerk absurder und dadaistischer Situationen und Atmosphären. Die verrückte Produktion findet nicht nur auf der Schützi-Bühne statt, sondern kann auch erlebt werden: Ein öffentlicher Tanzworkshop lädt Kinder und ihre Eltern ein, Sequenzen aus «Wouah!» unter Anleitung von Nicole Seiler zu erlernen.

Der Event ist Teil der Tanzvermittlung der Oltner Tanztage, die zum Ziel hat, mittels Tanzworkshops den zeitgenössischen Tanz erlebbar zu machen und ein junges Publikum dafür zu begeistern. Spannende Workshops für Jugendliche und Erwachsene ergänzen das Tanzvermittlungsangebot.

Auch dieses Jahr zeichnet die Förderplattform «Short Cuts» anlässlich der Oltner Tanztage junge Nachwuchstalente aus: Am 15. November zeigen vielversprechende Nachwuchstänzerinnen und – tänzer – Aline Perino, Nina Pfüller, Neil Höhener, Selina Meier und Jamuna Mirjam Zweifel – ihre Choreographien vor Publikum. Eine Fachjury prämiert im Anschluss den Sieger oder die Siegerin.

Am 5. November präsentiert der organisierende Verein Tanz in Olten im Kino Capitol den Film «Dancing at Dusk», welcher einen Ausschnitt aus Pina Bauschs «Le sacre du printemps» zeigt, getanzt von der «École des Sables» aus dem Senegal. In der Nachbesprechung mit dem Choreographen Mehdi Berdai, künstlerischer Direktor und Choreograph der Compagnie Le Lokart, wird ein Bogen zum Abschluss des Festivals gespannt. Dann nämlich zeigt Le Lokart ihre eigene Version von «Sacre». (otr)