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Neuer Geschäftsführer beim AGKV: «Eine Werbekampagne macht noch keinen Kulturkanton»

Der Aargauische Kulturverband hat einen neuen Geschäftsführer. Daniel Hertli fordert ein besseres Verständnis für die Wertschöpfung der Aargauer Kultur.

Ein Einstieg ohne diplomatische Zurückhaltung: «Meine Vision ist, das umzusetzen, was sich der Kanton auf die Fahne geschrieben hat: Aargau, der Kulturkanton! Doch eine Werbekampagne macht noch keinen Kulturkanton – da gibt es noch viel zu tun.» Daniel Hertli will für die Interessen der Aargauer Kultur eintreten, der 50-Jährige ist neuer Geschäftsführer beim Aargauischen Kulturverband AGKV.

Der Interessensverband wurde kurz vor der Covid-19-Pandemie gegründet und hat während des Lockdowns, der die Kulturindustrie hart traf, seine Bewährungsprobe bestanden. Inzwischen ist der AGKV in der Aargauer Kulturpolitik gut vernetzt. Der Verband zählt heute über 100 Mitglieder, mit dabei sind nebst den grösseren und mittleren Institutionen verschiedene Akteure aus dem ganzen Kanton.

Daniel Hertli ist seit vielen Jahren an der F+F Schule für Kunst und Design in Zürich beschäftigt, 2003 initiierte er dort den Studiengang Film den er bis heute mit Urs Lindauer leitet. Auf die neue Aufgabe freut er sich: «Verbandsarbeit im Kulturbereich ist voll mein Interessengebiet und ich erachte diese als enorm wichtig!» Kulturförderung solle als Investition betrachtet werden, es gehe nicht nur um Gastronomie, Mobilität oder Bauvorhaben, die direkt von der Kultur profitierten oder von ihr abhängig seien: «Es braucht ein besseres Verständnis für die Wertschöpfung der Aargauer Kultur», sagt er in der Mitteilung des AGKV.

Der Wahlaargauer will in seiner neuen Funktion im und mit dem Kanton über den Wert von Kultur verhandeln. Die Diskussion müsse auch über die Kulturförderung geführt werden: «Kultur ist etwas sehr Dynamisches, da können die Förderstrukturen oft nicht mithalten. Während z. B. Strassen über mehrere Jahrzehnte geplant und gebaut werden, ist Kultur ständig in Bewegung und verändert sich kontinuierlich», so Hertli in der Mitteilung. «Der Kanton sollte Strukturen etablieren, die den Anforderungen der Gegenwart gerecht werden können.»

Ab September hat Hertli nun Gelegenheit, seinen klaren Worten für das Aargauer Kulturschaffen Taten folgen zu lassen.

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