Sie sind hier: Home > Schweiz und Welt > Swiss-Flug nach Beirut muss mitten in der Nacht umkehren – aus Angst um die Sicherheit der Passagiere

Swiss-Flug nach Beirut muss mitten in der Nacht umkehren – aus Angst um die Sicherheit der Passagiere

Ein Flug in die libanesische Hauptstadt wurde nach Wien umgeleitet. Die Airline begründet das mit einer «nur schwer einschätzbaren Lage im Libanon». Die dort dominante Hisbollah-Miliz kämpft gegen Israel. An Bord waren 138 Fluggäste.

Erst im Januar nahm die Fluggesellschaft Swiss ihre Flüge von Zürich in die libanesische Hauptstadt Beirut wieder auf. Zuvor waren sie wegen Sicherheitsbedenken nach dem Terror-Angriff der palästinensischen Organisation Hamas vom 7. Oktober letzten Jahres auf Israel eingestellt worden. Nun kam es zu einem Zwischenfall auf einem Flug.

Flug LX 224, der gestern Abend kurz vor 22 Uhr in Zürich in Richtung Beirut startete, musste den Flug auf der Höhe von Bosnien-Herzegowina abbrechen und landete stattdessen gegen Mitternacht in Wien. Das geht aus Daten des Flugportals «Flightaware» hervor.

Gegenüber dem Portal «20 Minuten» sagt eine Sprecherin der Swiss, die Situation im Libanon habe sich während des Flugs verändert. Die Experten der Fluggesellschaft seien zum Schluss gekommen, dass die Lage im Libanon zum jetzigen Zeitpunkt «nur schwer einzuschätzen» sei. Man habe sich aus Vorsicht zu diesem Schritt entschieden.

Angst vor Tel-Aviv-Flügen

An Bord befanden sich laut dem Portal 138 Fluggäste und fünf Besatzungsmitglieder. Der Flug wurde nach Wien umgeleitet, weil er in Zürich aufgrund des Nachtflugverbots nicht mehr hätte landen können. Noch unklar ist, ob weitere geplante Flüge der Swiss nach Beirut durchgeführt werden.

Die im Libanon starke Hisbollah-Miliz gilt als Verbündeter der Hamas und greift Nordisrael immer wieder mit Raketen an, worauf Israel oft mit Luftangriffen auf Stellungen der Hisbollah reagiert. Erst am Sonntag hatte die israelische Armee die Tötung eines Hisbollah-Chefs bei einem Angriff im Libanon vermeldet.

Seit Januar fliegt die Swiss auch wieder in die israelische Stadt Tel Aviv und will das Angebot per Mai ausbauen. Viele der Besatzungsmitglieder nehmen laut dem «Tages-Anzeiger» allerdings ihr Recht wahr, diese Flüge nicht antreten zu müssen, zum Teil sehr kurzfristig. In einer Mitteilung ans Kabinenpersonal habe die Leitung der Airline deshalb vor kurzem geschrieben, sie akzeptiere diesen Zustand nicht länger. Ab dem 6. April muss sich das Personal deshalb spätestens sieben Tage vor einem Israel-Flug abmelden. Ob der Vorfall auf dem Flug nach Beirut Konsequenzen für die Israel-Flüge hat, ist noch offen. (ehs)