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Megaprojekt Bahnhof: Das ist der nächste Schritt beim geplanten Ausbau

Für den Ausbau des Bahnhofs Lenzburg erfolgt das sogenannte Plangenehmigungsverfahren. Gleich in sieben Gemeinden liegen die Unterlagen öffentlich auf. Das ist der Grund.

Es wird abgebrochen und angepasst, ersetzt und erneuert: Umfangreiche Arbeiten planen die SBB beim Bahnhof Lenzburg. Dieser entspricht in verschiedenen Bereichen nicht mehr den heutigen Anforderungen. Die Anlage soll sowohl kundenfreundlicher und leistungsstärker als auch hindernisfrei zugänglich werden.

In einem nächsten Schritt steht das sogenannte Plangenehmigungsverfahren an. Ein solches führt das Bundesamt für Verkehr (BAV) im Zusammenhang mit Vorhaben bei Eisenbahnen durch. Eine Plangenehmigung entspricht einer Baubewilligung.

Seetalbahn fährt künftig direkt bis in den Bahnhof

Der Ausbau ist von beachtlichem Ausmass. Zentrale Elemente sind laut SBB die künftig höheren, breiteren und längeren Perrons, die beiden neuen Personenunterführungen sowie das neue Bahnhofgebäude. Weitere wesentliche Tätigkeiten erfolgen im Bereich von Wartehallen, Perrondächern, Gleisgeometrie, Fahrleitungen, Abstellanlage, Entwässerung, Stützbauwerken, Lärmschutzwand oder Werkleitungen. Vorgesehen sind ebenfalls der Bau eines provisorischen Kundencenters sowie der Bau einer provisorischen Passerelle und der Einsatz von zwei Hilfsbrücken.

Eingebunden wird neu die Seetalbahn: Diese fährt künftig direkt bis in den Bahnhof, Reisende müssen also nicht mehr die Bahnhofstrasse überqueren. Sowieso werden sich der Bahnhofplatz und das südliche Bahnhofgebiet stark verändern. Dieses wollen die SBB Immobilien, der Kanton Aargau und die Stadt Lenzburg neu gestalten und aufwerten.

Gerodete Bäume werden in Ammerswil ersetzt

Der Baubeginn für die Hauptarbeiten sei nach heutigem Stand im Januar 2025 vorgesehen, halten die SBB in einer Medienmitteilung fest. «Reisende steigen voraussichtlich ab Dezember 2029 stufenfrei in die Züge ein und aus.» Die Fertigstellung des Gesamtprojekts sei bis Ende 2030 geplant. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf rund 232 Mio. Franken.

Höher, breiter, länger: Die Perrons werden erneuert.
Bild: Daniel Vizentini

Das Projekt liegt von Montag, 21. August, bis 19. September öffentlich in Lenzburg auf. Eingesehen werden können die Unterlagen ausserdem in Schafisheim, Rupperswil, Othmarsingen, Hendschiken, Ammerswil und Oberentfelden. Grund ist, dass diese sechs Gemeinden ebenfalls vom Projekt unter dem offiziellen, etwas sperrigen Titel «AS 35 Lenzburg Publikumsanlagen, Hauptarbeiten» tangiert sind, ergibt eine Nachfrage bei der SBB-Medienstelle.

Neu verlegt werden müssen beispielsweise Kabel für Signalanlagen und Telecom. In Schafisheim wird zusätzlich eine bestehende Schutzstrecke zurückgebaut, in Oberentfelden eine neue Schutzstrecke für den Fahrstrom gebaut innerhalb der SBB-Parzellen. Die Schutzstrecke trenne zwei Bahnstrom-Bereiche, erklärt ein SBB-Mediensprecher. Zwischengeschaltet wird eine spannungslose Fahrleitung, ein neutraler Abschnitt. Auf diese Weise werde verhindert, dass ein Stromabnehmer die beiden Bereiche elektrisch miteinander verbinden könne.

In Ammerswil wiederum erfolgt eine Aufforstung. Der Hintergrund: In Lenzburg müssen wenige Bäume gerodet werden durch die Verlängerung eines Abstellgleises und die Verschiebung eines Prellbocks. Auf dem Stadtgebiet könne nicht aufgeforstet werden, so der SBB-Mediensprecher. Lenzburg besitze aber eine Parzelle in Ammerswil, auf der diese Bäume ersetzt werden könnten.