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Live von der Lindenbühne: SDP bringen die Menge zum Toben

Sam Ryder macht den Auftakt auf der Lindenbühne, danach folgen die Editors. Später treten noch SDP auf. Das ZT berichtet live vor Ort.

Eine Stimme vom Band kündigte SDP an. Sie gebot, das Quatschen einzustellen, zu singen und in die Hände zu klatschen. Dazu habe man sich mit dem Kauf des Tickets verpflichtet. Das Intro wäre nicht nötig gewesen, denn die Menschen vor der Lindenbühne hatten bereits in grosser Zahl gewartet, um SDP zu feiern. Ein beachtlicher Teil konnte Zeile für Zeile der Songs auswendig und sang fröhlich mit, zum Beispiel bei «Ne Leiche». Daraufhin beschlossen Vincent Stein und Dag-Alexis Kopplin, sich unters Volk zu mischen, da es dort «viel lustiger aussieht». Gesagt, getan! Er hätte zwar «keinen Bock», sagte Stein noch – und kündigte damit den nächsten Hit an. Auch «Viva la Dealer» sang das Duo umgeben von der Heitere-Crowd, die hüpfte und tanzte, als gäbe es kein Morgen. Und tatsächlich, als es Mitternacht wurde, ging es einfach weiter. Zum Beispiel mit einem Hit der Toten Hosen (»Wünsch dir was»), bei dem Kopplin im Gummiboot über die Menge «surfte». Band und Publikum hatten sichtlich grossen Spass miteinander – und der Heitere-Freitag hatte seinen Höhepunkt erreicht. 

Editors-Sänger Tom Smith begeistert am Mikro und an der Gitarre

Eine kleine, aber feine Fanbase hatte sich am Gitter versammelt; viele andere Besucherinnen und Besucher kamen erst nach und nach dazu. Aber weil die Musik der Editors recht tanzbar ist, kamen der eine oder die andere auf den Geschmack. Applaus blieb auch nicht aus – aber die meisten nutzten die Zeit lieber zum Essen, Schwätzen und Sein. Die Band hingegen gab alles, wie gewohnt. 

Besonders Sänger Tom Smith begeisterte nicht nur am Mikro, sondern auch an der Gitarre, am Piano und im Ausdruckstanz. Beim Grossteil des Publikums wird der Auftritt der Editors wohl nicht im Gedächtnis haften bleiben. Aber ein paar Leute konnten bestimmt eine Neuentdeckung machen – und einigen wenigen hat das Heitere-Booking-Team gar eine riesige Freude gemacht. Und als am Schluss «Papillon» erklang – der Überhit – war die Stimmung in einem Teil der Menge einfach perfekt. 

Eine goldige Entdeckung: Sam Ryder überzeugt

Ein gehäkeltes Outfit in Violett und Grün und lange, blonde Haare, die so manch eine Frau neidisch machen könnten. Irgendwie hat er auf den ersten Blick auch etwas von Kid Rock und vom jungen Axl Rose. «Er hat ein lustiges Tenue», sagt eine Heitere-Besucherin. «Ich kannte ihn vorher nicht, aber mir gefällt seine Stimme wahnsinnig gut», ergänzt sie. Sam Ryder ist wohl nicht nur für sie eine goldige Entdeckung.

Für Fans des Eurovision Song Contest ist er allerdings kein Unbekannter: Der 34-jährige Brite hatte im vergangenen Jahr mit seinem ESC-Song «Space Man» Grossbritannien vertreten und den zweiten Platz erreicht. 2023 performte er im Pausenprogramm mit Queen-Gründungsmitglied Roger Taylor den Song «Mountain». Dieser Song fehlte in der Setlist am Heitere Open Air natürlich auch nicht. Als erster Act auf der Lindenbühne hatte er es nicht ganz einfach, das Publikum auf Partytemperatur zu bringen. Tanzen mochten nicht so viele, aber bei seinen «Singübungen» beteiligten sie sich lauthals.

Sam Ryders Musik ist vielfältig, seine Stimme stark, sehr stark. Wer die Augen schloss und nur seiner Musik lauschte, hätte schwören können, dass da der Geist von Freddy Mercury mitsingt. Gänsehautmomente!

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