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Als einer von nur drei Kantonen: Darum hat der Aargau keine Frau in der Regierung

Fünf Männer bilden im Aargau die Regierung. Damit gehört er zu den wenigen Kantonen in der Schweiz, die keine Frauen in der Exekutive haben. Aargauer Politikerinnen und Politiker sind sich uneins, ob es zwingend eine Frau im Regierungsrat braucht.

Am Sonntag wurde mit der Mitte-Politikerin Michaela Tschuor eine Frau in die Luzerner Regierung gewählt. Damit gehört der Kanton Aargau nun zusammen mit Uri und Wallis zu den letzten Kantonen, die keine einzige Frau im Regierungsrat haben. Für Colette Basler, Co-Fraktionspräsidentin der SP Aargau, ist das ein Armutszeugnis: «Ich denke, es gibt viele Lippenbekenntnisse, dass man was macht und Frauen fördert. Am Schluss wird es aber trotzdem nicht gemacht», sagt sie gegenüber Tele M1.

Für Barbara Borer Mathys, Parteisekretärin der SVP Aargau, ist es vielmehr eine Qualitätsfrage: «Wir nehmen bei unserer Partei einfach die besten Kandidatinnen und Kandidaten auf die Liste und stellen diese dem Volk zur Verfügung. Das Volk wählt halt Leistungsausweise und wenn wir keine Frau haben, welche diesen Leistungsausweis hat, dann wählt man einen Mann. Das ist völlig in Ordnung.»

Bisher wurden im Kanton Aargau in der Geschichte lediglich drei Mal Frauen in die Exekutive gewählt. Erstmals nahm Stephanie Mörikofer im Jahr 1993 im Aargauer Regierungsrat Platz. Von 2009 bis 2016 war Susanne Hochuli in der Regierung vertreten und ab 2019 war für zwei Jahre lang Franziska Roth im Amt.

Der Politexperte Mark Balsiger hat eine Vermutung, warum Frauen in der Aargauer Regierung eine Seltenheit sind. «Damit Frauen überhaupt gewählt werden können, müssen sie zuerst einmal kandidieren. Zudem müssen sie die Möglichkeit gehabt haben, dass man sie innerhalb der Parteien aufgebaut hat. Wenn das nicht passiert ist, gibt es keine Frauen in der Regierung. So simpel ist das.» (ArgoviaToday)

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