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Nach fast zweijähriger Suche: Jean-Pierre Gallati und der Aargau haben wieder eine Kantonsärztin

Die neue Aargauer Kantonsärztin heisst Claudine Mathieu Thiébaud. Aktuell ist sie Vorsteherin des Amts für Gesundheit des Kantons Freiburg. Mit ihrem Stellenantritt im August endet eine ewige Vakanz.

Lange hat die Suche gedauert, doch letztlich war sie erfolgreich: Der Aargau hat wieder eine Kantonsärztin. Claudine Mathieu Thiébaud übernimmt diese Funktion per 1. August 2024 und damit auch die Leitung der Sektion Medizinische Dienste in der Abteilung Gesundheit. Das vermeldet das Departement für Gesundheit und Soziales (DGS) unter der Leitung von Jean-Pierre Gallati in einem Communiqué.

Aktuell ist Claudine Mathieu Thiébaud Vorsteherin des Amts für Gesundheit des Kantons Freiburg. Laut Medienmitteilung ist sie zweisprachig und lebt zurzeit in Belmont-sur-Lausanne.

Mathieu Thiébaud studierte an den Universitäten Freiburg und Lausanne. Sie dissertierte im Jahr 2001 und besitzt zwei Facharzttitel in Innerer Medizin und Nephrologie. Neben ihrer medizinischen Ausbildung verfügt sie laut DGS über einen Master of Business Administration mit Schwerpunkt Gesundheitsökonomie. Aktuell absolviert sie eine Zusatzausbildung in Public Health am King’s College London.

Früher war Claudine Mathieu Thiébaud unter anderem am Universitätsspital Lausanne, an den Pariser Universitätsspitälern und für die Hirslanden-Gruppe tätig, bevor sie Direktorin für nationale und internationale medizinische Angelegenheiten des Universitätsspitals Genf und im Anschluss medizinische Direktorin der Clinique la Prairie wurde. Von 2018 bis 2020 war sie Geschäftsleitungsmitglied einer Privatklinikgruppe. «Dank ihrer beruflichen Laufbahn im Gesundheitswesen und ihrer bereichsübergreifenden Fähigkeiten verfügt sie über einen soliden Erfahrungsschatz», schreibt das DGS.

Das Ende einer ewigen Vakanz

Im kantonsärztlichen Dienst des Kantons Aargau kam es in der Vergangenheit zu mehreren Wechseln. Der letzte offizielle Kantonsarzt Omar Al-Khalil hat sich im August 2022 dazu entschlossen, «eine neue berufliche Aufgabe anzugehen», wie das Departement Gesundheit und Soziales damals mitteilte. Er war gerade einmal zehn Monate im Amt.

Al-Khalil hatte im Januar 2022 die Leitung des kantonsärztlichen Dienstes übernommen und war damit auf Yvonne Hummel gefolgt, die wiederum Solothurner Kantonsärztin wurde. Mittlerweile hat Hummel auch dieses Amt abgegeben.

Die Suche nach einem neuen Kantonsarzt für den Aargau lief seit Sommer 2022 erfolglos. Deshalb hat der Kanton eine externe Firma für die Rekrutierung beauftragt, was nach eigenen Angaben 60’000 Franken kostete. «Es war weiterhin schwierig, das anspruchsvolle Profil zu besetzen», sagt Olivier Gerber, Leiter Abteilung Gesundheit, auf Anfrage. «Aber mit Claudine Mathieu Thiébaud hatten wir eine hervorragende Kandidatin.»

Seit Al Khalils Rücktritt leitet Jakob Walbert, Gesundheitsökonom und ehemaliger Herzchirurg, den kantonsärztlichen Dienst interimistisch. Er kehrt nun laut DGS in seine ursprüngliche Position in der Sektion Spitalversorgung und Entwicklung zurück. Olivier Gerber sagt: «Eine Übergangslösung ist nie ideal, aber wir können uns glücklich schätzen, hatten wir mit Jakob Walbert eine fähige Person für die Übergangszeit. Wir sind froh, dass wir nun endlich eine definitive Lösung haben.» Er gehe davon aus, dass Claudine Mathieu Thiébaud bald in den Aargau ziehen werde.