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Nach Absprung von Oftringen: Aarburg geht jetzt einen Asylverbund mit Niederlenz ein

Während das Städtli eine Übererfüllung aufweist, nimmt Niederlenz aktuell zu wenige Asylsuchende auf. Mit dem Vertrag würden beide Seiten gewinnen, zeigt sich der Aarburger Stadtrat überzeugt.

Die Stadt Aarburg geht neu einen Asylverbund mit der Gemeinde Niederlenz ein. Das teilt der Stadtrat am Freitagmorgen mit. Hintergrund: Der Kanton verteilt vorläufig Aufgenommene und Personen mit Schutzstatus S an die Gemeinden im Verhältnis zu deren Anzahl Schweizer Einwohnerinnen und Einwohner. Die Statistik weist jeweils eine Übererfüllung oder Untererfüllung der einzelnen Gemeinden aus. Erfüllt eine Gemeinde ihre Aufnahmepflicht nicht, stellt der Kanton seit dem 1. Januar 90 Franken pro Tag und Person der jeweiligen Gemeinde in Rechnung.

Es ist bekannt: Aarburg weist schon seit Jahren eine Übererfüllung auf. «Diese Übererfüllung hat sogar noch zugenommen, da zu den sonstigen Asylsuchenden auch noch viele Schutzsuchende aus der Ukraine bei Privaten untergekommen sind», heisst es in der Mitteilung des Stadtrats. Aktuell übererfüllt Aarburg seine Aufnahmepflicht von insgesamt 67 aufzunehmenden Personen mit 124 Plätzen/Personen deutlich.

Aarburg erhält eine finanzielle Entschädigung

Niederlenz hingegen weist eine Untererfüllung von einigen Plätzen auf. Daher hat Niederlenz beschlossen, dem Gemeindevertrag «Asylverbund Aarburg» beizutreten, um die Aufnahmepflicht gemeinsam zu erfüllen. «Von diesem Verbund profitieren beide Gemeinden», zeigt sich der Stadtrat Aarburg überzeugt. Aarburg erhalte eine finanzielle Entschädigung und im Gegenzug müsse Niederlenz keine teuren Infrastrukturen aufbauen oder Wohnungen dazumieten. «Ebenfalls bestehen keine weiteren Belastungen durch Betreuungsaufgaben und auch keine Belastung der öffentlichen Schulen.» Das sei, so der Stadtrat Aarburg, eine klassische Win-Win-Situation, «die dank vorausschauendem Denken erzielt werden konnte». Die Gemeinden Niederlenz und Aarburg haben den Vertrag über den Gemeindeverbund gemeinsam im Dezember 2023 unterzeichnet, mit Inkrafttreten ab Januar 2024.

Ursprünglich hatte die Stadt Aarburg einen Vertrag mit der Gemeinde Oftringen. Allerdings hat sich Oftringen für eine kantonale Asylunterkunft auf Gemeindegebiet entschieden (das ZT berichtete). Diese wird voraussichtlich am 1. Juli in Betrieb genommen. «Im gegenseitigen Einverständnis tritt Oftringen aus dem Asylverbund aus, sobald eine rechtskräftige Baubewilligung vorliegt und damit Oftringen gegenüber dem Kanton nicht mehr Ersatzabgabepflichtig ist», heisst es in der Mitteilung.

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