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Nach der ersten Finalteilnahme ist ein Wunsch aufgetaucht

Rollstuhl-Schützin Nicole Häusler aus Pfaffnau erreicht an der Europameisterschaft der Sportschützen im norwegischen Hamar mit dem Luftgewehr ihr gesetztes Ziel: die Finalteilnahme.

«Ich bin absolut glücklich», sagte Nicole Häusler nach der Europameisterschaft im norwegischen Hamar. Die Pfaffnauerin hatte die erstmalige Qualifikation für den Final der besten Acht in den Mixed-Kategorien 10m stehend und liegend avisiert – und erreicht.

Im Stehend-Final traf die 42-Jährige, die in der Qualifikation starke Fünfte wurde, auf sieben Männer. Alles begann wieder bei Null in der Endausmarchung. Nach den ersten zwölf Schüssen musste sich jener Finalist mit dem geringsten Zwischentotal aus dem Wettkampf verabschieden. Dieses Prozedere wiederholte sich immer nach zwei weiteren Schüssen. Nicole Häusler schied nach 14 Schüssen als zweite Finalistin aus. Sie hatte 145.6 Punkte auf dem Konto und damit 0.5 Zähler weniger als der zu diesem Zeitpunkt unmittelbar vor ihr klassierte Franzose Alain Quittet. Häusler, die aufgrund ihrer Multiplen Sklerose auf den Rollstuhl angewiesen ist, beendete die Stehend-EM auf dem siebten Rang. Sie war im Mixed die beste Frau in ihrer Kategorie auf europäischem Niveau. «Ich hätte nie gedacht, dass ich konstant um die 630 Punkte schiessen kann. Das Niveau steigt von Jahr zu Jahr, oben wird die Luft dünner und es wird immer schwieriger, seinen Rang zu verbessern.»

Im 10-m-liegend-Event, verpasste die Luzernerin mit Rang 9 den Final um weniger als einen halben Punkt. Doch auch mit diesem Ergebnis darf sie zufrieden sein, da dies nicht ihre Paradedisziplin ist und die Abstände zwischen den Athleten noch geringer sind. «Ich habe Konstanz gezeigt, das gibt Selbstvertrauen», so Häusler.

Für Nicole Häusler und ihren Coach Walter Berger gilt es jetzt, das Training anzupassen im Hinblick auf weitere Finalteilnahmen. Im Final ist der Zeitdruck höher, man schiesst 2 Serien à 5 Schuss in je 250 Sekunden und dann 2 Schüsse in je 50 Sekunden. Um einen Final simulieren zu können, braucht es Konkurrenten, die in Häuslers Kategorie fehlen. Sie und ihr Coach wünschen sich, in Zukunft mit den Kaderschützen des Schweizer Schiesssport Verbands Finals trainieren zu können.

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