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Nach Massenentlassung: Swiss will Personal zurückholen

Erst führte die Swiss eine Massenentlassung durch, nun dezimieren Impfpflicht und Frühpensionierungen den Personalbestand mehr als geplant. Jetzt sollen die zuvor Entlassenen der Swiss aus der Patsche helfen.

Die Swiss-Angestellten können zwar nichts für die Coronakrise, müssen deren Konsequenzen aber trotzdem tragen. Seit Monaten klagt das Kabinenpersonal über die Arbeitsbedingungen, im Sommer gab das Management den Abbau von 550 Stellen bekannt, die Übriggebliebenen hatten sich auf Geheiss der Firmenleitung bis im Dezember gegen Covid-19 zu impfen. Nicht alle Ungeimpften gaben dem Druck nach, nun muss die Swiss vorderhand ohne sie auskommen. Dazu kommen mehr Frühpensionierungen als erwartet. Jetzt geht der Lufthansa-Tochter das Personal aus, wie der «Tages-Anzeiger» am Dienstag berichtete.

Nach den Festtagen erhalten die geschassten Mitarbeitenden deshalb Post von ihrer ehemaligen Arbeitgeberin. Mit einem «Rückkehrangebot» will sie die Fluggesellschaft wieder in Dienst nehmen. «Wer zurückkehrt, wird zu denselben Konditionen wieder eingestellt», sagt Swiss-Sprecher Michael Stief auf Anfrage von CH Media. Ob die Rückkehrwilligen zum Job-Interview gebeten und ein erneutes Bewerbungsverfahren durchlaufen müssen, will er nicht sagen. «Zum genauen Prozess geben wir noch keine Details bekannt.» Um den Personalbestand weiter zu boostern, bietet die Swiss auch die Möglichkeit, Teilzeitpensen aufzustocken.

Wie viel Personal die Swiss wegen der Impfpflicht tatsächlich verliert, will der Konzern nicht öffentlich machen. «Wir rechnen mit möglichen Abgängen im niedrigen dreistelligen Bereich, möchten jedoch betonen, dass keine Kündigungen ausgesprochen wurden», sagt Mediensprecher Stief. Die Impfung ist dabei nicht der einzige Grund für den Aderlass beim Personal: Dieses zeigt sich nämlich trotz Krise nicht so firmentreu, wie das Management kalkuliert hatte und kündigt zum Teil von sich aus. «Zudem ist die reguläre Fluktuation entgegen unseren Erwartungen nicht gesunken», formuliert es der Mediensprecher.