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Bericht zeigt erstmals: Strahlung von Mobilfunkantennen und Co. liegt unter Grenzwert

Zum ersten Mal liegt ein Bericht des Bundes vor über die Belastung von Mobilfunkantennen, Handys und Rundfunksender. Demnach belastet die nichtionisierende Strahlung die Bevölkerung nur geringfügig. Allerdings bedarf es weiterer Messungen.

Letztes Jahr wurde zum ersten Mal gemessen, wie stark die sogenannte nichtionisierende Strahlung die Bevölkerung belastet. Verursacht wird diese durch Mobilfunkantennen und Handys, Rundfunksender, WLAN-Netzwerke und andere Funkanwendungen, aber auch von Strom- und Fahrleitungen sowie von elektrischen Haushaltsgeräten. Grundlage für die Untersuchung bildet ein Entscheid des Bundesrates von 2019.

Am Mittwoch hat das Bafu die Ergebnisse des Monitoringberichts veröffentlicht. Diese zeigen, dass die Belastung der nichtionisierenden Strahlung für die Bevölkerung moderat ausfällt. «An Orten, an denen sich Menschen üblicherweise aufhalten, liegen die Feldstärken klar unterhalb des Immissionsgrenzwerts», schreibt das Bafu in einer Mitteilung. Insgesamt sei der Gesundheitsschutz gewährleistet.

Trotz der tiefen Belastungswerte räumt das Bundesamt jedoch ein, dass bislang wenige Messungen erfolgten. So stünden Messungen in Privatwohnungen beispielsweise erst am Anfang. «Daher lassen sich noch keine allgemeingültigen Aussagen ableiten», so das Bafu.

Das Handy als Strahlenquelle

Die höchsten Werte wurden an Tramhaltestellen, in Industriegebieten und Grossstadtzentren gemessen. Am anderen Ende der Skala liegen die Werte in Landwirtschaftszonen und im Naturgebiet. In öffentlich zugänglichen Aussenbereichen tragen hingegen Mobilfunkantennen am meisten zur Funkstrahlung bei.

Im öffentlichen Verkehr stammt der Grossteil der Strahlung von den Mobiltelefonen der Mitreisenden – sofern man nicht selber telefoniert. Andere Studien haben gemäss dem Bafu zuvor gezeigt, dass das Telefonieren mit dem eigenen Handy im Vergleich zu allen anderen Strahlungsquellen zur höchsten Belastung führt.

Das Bundesamt für Umwelt hält fest, dass die Immissionen von nichtionisierender Strahlung «tendenziell abgenommen» haben, vor allem im Vergleich zu früheren Messungen aus 2014. Allerdings relativiert das Bafu einen direkten Vergleich. Zwischen den beiden Messungen hätten sich zum einen die Frequenzbänder geändert und zum anderen kämen heute andere Messverfahren und -geräte zum Einsatz.

Unterschiedliche Messmethoden

Das Projektkonsortium SwissNIS hat die Messungen im Auftrag des Bafu durchgeführt. Dabei kamen drei Messmethoden zum Einsatz. Mit mobilen Messgeräten in einem Rucksack führte SwissNIS beispielsweise sogenannte Routenmessungen durch. Damit deckte das Konsortium öffentliche Aufenthaltsbereiche und den öffentlichen Verkehr ab.

Schliesslich führte SwissNIS Spotmessungen in privaten Innenräumen durch und stationäre Dauermessungen mit ortsfesten Messstationen. So konnte das Projektkonsortium die Strahlung in rund 70 Schweizer Gemeinden messen.

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