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Das waren 2020 die häufigsten Todesursachen – Corona liegt nicht auf Platz 1

Die Zahl der Todesfälle ist im ersten Pandemiejahr in der Schweiz gestiegen. Nach Herz-Kreislauf-Krankheiten und Krebs war Corona im ersten Pandemiejahr gar die dritthäufigste Todesursache.

In einem normalen Jahr sterben in der Schweiz etwa 70’000 Personen. 2020 stieg die Zahl der Todesfälle hingegen auf 76’195 an. Das Plus von 12,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist vor allem auf die Coronapandemie zurückzuführen, wie am Montag publizierte Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) zeigen.

Konkret war im ersten Pandemiejahr Covid-19 bei 9294 Personen die Haupttodesursache. Das Coronavirus war somit für 12,2 Prozent der Todesfälle 2020 verantwortlich und die dritthäufigste Todesursache. An erster Stelle standen Herz-Kreislauf-Krankheiten (26,9 Prozent) gefolgt von Krebs (22,2 Prozent).

Vorwiegend Männer und Alte starben an Corona

Die Corona-Todesfälle betrafen überwiegend Männer und ältere Personen. So starben in der Altersgruppe von 65 Jahren und älter 8982 Personen am Virus, was einer Sterberate von 555,2 Personen auf 100’000 Einwohner entspricht. Alleine in der Kategorie der über 85-Jährigen gab es 5144 Todesfälle. In der Altersgruppe der unter 64-Jährigen starben wegen Covid 312 Personen. Die Sterberate in dieser Altersgruppe liegt bei 4,4 Personen auf 100’000 Einwohner.

Insgesamt betrafen die Covid-Todesfälle zu 52,7 Männer und zu 47,3 Prozent Frauen. Dabei sticht der Geschlechterunterschied vor allem in der Altersgruppe 64 Jahre und jünger hervor: Hier waren es in 72,4 Prozent der Fälle Männer und in 27,6 Prozent der Fälle Frauen, die am Virus starben. Bei den über 65-Jährigen betrafen die Todesfälle dagegen um etwas mehr als die Hälfte (52,7 Prozent) Männer.

Die Statistik zeigt aber auch, dass Covid auch für jüngere Personen tödlich endete. So starben beispielsweise je ein Säugling und ein Kleinkind unter 2 Jahren. Bei den 15- bis 44-Jährigen verzeichnete das BFS 15 Todesfälle wegen Corona und bei den 45- bis 64-Jährigen 295 Todesfälle.

Mehr Todesfälle wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Covid hatte auch einen Einfluss auf den sogenannten Indikator der verlorenen potenziellen Lebensjahre. Dieser misst die vorzeitige Sterblichkeit und bezieht sich laut BFS auf alle Todesfälle, die vor dem 70. Lebensjahr eintreten. Konkret gingen 2020 bei den Männern 3357 und bei Frauen 1278 potenzielle Lebensjahre aufgrund des Coronavirus verloren. Im Vergleich zur Grippe ist die Zahl bei den Männern um das 13-fache und bei Frauen um das 9-fache gestiegen.

Auch bei den Todesfällen in Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellten die Statistiker des Bundes 2020 einen Anstieg fest. 131 von 100’000 Männern sind an Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems gestorben und 87 von 100’000 Frauen. Im Vergleich zu 2019 entspricht das bei den Männern einem Anstieg um 2,3 Prozent und bei den Frauen um 0,1 Prozent. Allerdings sind die Todesfälle im langjährigen Vergleich gesunken. Von 2010 bis 2019 nahm die Sterberate aufgrund von Herz-Kreislauf-Krankheiten bei Männern um 41,3 Prozent ab und bei Frauen um 32,7 Prozent.

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