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Lara Gut-Behrami gewinnt in Soldeu und führt vor Mikaela Shiffrin im Gesamtweltcup

Die Tessinerin siegt zum vierten Mal in dieser Saison im Riesenslalom. Nach dem ersten Lauf ist Lara Gut-Behrami noch Neunte. Im zweiten Lauf holt sie sämtliche Plätze auf und fährt an die Spitze. Sie gewinnt nicht nur das Rennen, sondern übernimmt auch die Führung im Gesamtweltcup.

Zuerst herrschte bei Lara Gut-Behrami Enttäuschung, als sie im ersten Lauf im Riesenslalom in Soldeu nur auf den neunten Rang fuhr. Knapp vier Stunden später brachte niemand mehr ihr breites Grinsen aus dem Gesicht. Denn wenige Minuten zuvor wurde klar: sie hat sich ihren vierten Riesenslalom-Sieg der Saison geholt und führt nun im Gesamtweltcup.

Der zweite Lauf hatte es in sich. Im oberen Abschnitt zeigte die Tessinerin eine fast perfekte Aufholjagd. In den Steilhang ging sie mit fast neun Zehntelsekunden, doch dann unterlief ihr im Zielhang ein grober Fehler. Dies kostete sie einiges an Zeit. Die Tessinerin fuhr aber dennoch auf den ersten Platz. Dann begann das grosse Zittern bei ihr, denn noch acht Fahrerinnen warteten beim Start.

Die Neuseeländerin Alice Robinson, die im Jahr 2019 in Soldeu zum ersten Mal auf dem Weltcup-Podest stand, fuhr einen zweiten Lauf ohne Fehler. Nur 0,01 Sekunden klassierte sie sich hinter Gut-Behrami. Die Tessinerin ballte die Faust und jubelte derweil ausgelassen auf dem Leadersessel, als sie sah, dass sie immer noch führte.

Als sich wenige Minuten später die beiden führenden Italienerinnen, Federica Brignone und Marta Bassino, hinter ihr klassierten, löste sich sämtlicher Druck bei Gut-Behrami. Vor lauter Freude kein Halten mehr. So glücklich und ausgelassen sah man die 32-Jährige schon lange nicht mehr. Hinter ihr klassierten sich die Neuseeländerin Alice Robinson und die Amerikanerin AJ Hurt.

Die Tessinerin konnte es selbst kaum glauben.
Bild: Marco Trovati/AP

Ihr Trainer steckte den Kurs

Nach dem groben Fehler kurz vor dem Ziel dachte sie sich: «Sehr wahrscheinlich habe ich eine gute Platzierung weggegeben», sagte sie gegenüber SRF. Doch die Tessinerin täuschte sich. «Ich bin einfach sehr glücklich über den Sieg. Es war ein hartes Rennen.»

Den Kurs in Soldeu durfte der Swiss-Ski-Trainer Alejo Hervas stecken. Ein Vorteil für Gut-Behrami? «Ich muss schmunzeln, wenn jemand sagt, dass ich Vorteile habe, wenn mein Trainer das Rennen steckt. Aber das stimmt nicht», sagte sie weiter.

Diesen Kurs hat ihr Trainer Alejo Hervas gesteckt.
Bild: Marco Trovati/AP

Der Sieg bedeutete nicht nur das vierte Mal auf dem obersten Treppchen des Podests im Riesenslalom, sondern auch die Führung im Gesamtweltcup. Mit Mikaela Shiffrin, Petra Vlhova und Sofia Goggia fehlten in Soldeu gleich drei Favoritinnen verletzungsbedingt.

Für Lara Gut-Behrami kam vor allem das Fehlen von der Amerikanerin Shiffrin zu Gute, was den Kampf um den Weltcupsieg angeht. Shiffrin, die sich nach einer Knieverletzung immer noch erholen musste, führte bis vor dem Rennen den Gesamtweltcup an. Gut-Behrami lauerte ihr auf und überholte sie dank des Sieges in Soldeu.

Nun führt die Tessinerin mit einem Vorsprung von fünf Punkten auf Mikaela Shiffrin. Beim Super-G sowie auch dem Riesenslalom ist die 32-Jährige bereits Führende in der Disziplinenwertung.

Neben Gut-Behrami sammelten auch zwei weitere Schweizerinnen Weltcup-Punkte. Camille Rast klassierte sich als zweitbeste Schweizerin auf den 15. Rang. Simone Wild wurde 26.

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