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Schweizer Rad-Profi Gino Mäder muss nach schwerem Sturz auf Königsetappe reanimiert werden

Die Königsetappe der Tour de Suisse wird von einem schweren Sturz überschattet. Der Schweizer Rad-Profi Gino Mäder musste reanimiert werden.

Die Königsetappe der Tour de Suisse wird von einem schweren Sturz überschattet. Der Schweizer Rad-Profi Gino Mäder musste reanimiert werden.

Auf der Abfahrt vom Albula nach La Punt kamen der Schweizer Gino Mäder und der Amerikaner Magnus Sheffield bei sehr hoher Geschwindigkeit von der Strecke. Besonders schwerwiegend erwischte es dabei den 26-jährigen Oberaargauer. Bei Rennkilometer 197 lag er regungslos im Wasser und musste reanimiert werden. Gemäss den Tour-Organisatoren sei der Rennarzt innert zwei Minuten an der Unfallstelle gewesen. Im Anschluss wurde der Rad-Profi vom Team Bahrain Victorious mit einem Rettungshelikopter ins Spital Chur überführt. «Unsere Gedanken und Gebete sind bei Gino», so seine Equipe.

Die Schwere der Verletzungen seien noch nicht abschliessend geklärt, informierte ein sichtlich geschockter Tour-Direktor Olivier Senn am Abend. Man sei sich immer bewusst, dass es schwere Stürze geben könnte. «Die Situation ist sehr schwierig. Wir sind bedrückt und bestürzt.»

Weltmeister äussert scharfe Kritik

An gleicher Stelle kam auch der 21-jährige Amerikaner zu Boden. Der Fahrer vom Team Ineos Grenadiers war ansprechbar. «Er wurde mit Prellungen und einer Hirnerschütterung ins Spital Samedan transportiert.»

Zeitweise waren auf der Abfahrt bei den Athleten Tempi bis zu 100 km/h gemessen worden. Etwas, das der belgische Weltmeister Remco Evenepoel nicht nachvollziehen kann. Der 23-Jährige äusserte gegenüber den Organisatoren Kritik: «Ich hoffe, dass dies sowohl bei uns Fahrern als auch den Veranstaltern zu einem Denkanstoss führen wird.» Eine Bergankunft sei problemlos durchführbar gewesen, doch stattdessen habe man sich für die gefährlichere Variante entschieden. «Als Fahrer sollten wir uns den Risiken bewusst sein, die wir eingehen», so Evenepoel.

Strecke führte über Brienz

Kurz nach 15 Uhr hängen Staubwolken in der Luft. Geröll rutscht den Hang runter. Mal wieder sind alle Augen auf Brienz gerichtet. Aktuell das berühmtesten Dorf der Schweiz. Eben gerade braust das Fahrerfeld der Tour de Suisse direkt unterhalb vom Bergsturz-Sperrgebiets vorbei.

Im Vorfeld schwebten Fragezeichen über die Königsetappe der 86. Tour de Suisse von Fiesch nach La Punt. Wäre die Phase Blau ausgerufen worden, hätten die Tour-Organisatoren auf Plan B umschwenken müssen. Heisst: Die Strecke hätte statt über den Albula über den Julier geführt. Doch weil am Donnerstagnachmittag die Phase Rot bestand, konnte alles wie geplant über die Bühne. Zwischen Tiefencastel und Surava bestand lediglich ein Halteverbot und die Athleten mussten auf diesem Streckenabschnitt ohne die Anfeuerung der Zuschauer auskommen und in die Pedale treten.

Die 211 km über die Pässe Furka, Oberalp und Albula hatte der Spanier Juan Ayuso am schnellsten überwunden. Der 20-Jährige überquerte die Ziellinie 54 Sekunden vor dem Dänen Mattias Skjelmose. Skjelmose war es dann auch (am Vortag verlor er noch das Gelbe Trikot), der sich wieder das Leibchen des Gesamtführenden überstreifen durfte. Er führt acht Sekunden vor dem Österreicher Felix Gall und 18 Sekunden vor dem Tagessieger Ayuso. Stefan Küng erreichte als bester Schweizer das Ziel mit einem Rückstand von 5:39 Minuten auf Rang 28.

Am Freitag bestreiten die Rad-Profis die längste Etappe der Schweizer Rundfahrt. Die 215,3 km führen von La Punt nach Oberwil-Lieli. Zunächst geht es wieder über den Albulapass. Dieses Mal jedoch von der entgegengesetzten Richtung. Sollte sich die Situation in Brienz verändern würde der Etappenstart in Chur erfolgen. Auf den letzten rund 50 km folgt stets ein auf und ab. Eine Angelegenheit, die vor allem auf die Schweizer Marc Hirschi und Mauro Schmid zugeschnitten scheint.

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