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Die grosse Sensation um sieben Hundertstel verpasst: Malorie Blanc fährt bei ihrer ersten Weltcup-Abfahrt auf den zweiten Rang

In der Abfahrt im österreichischen St. Anton gibt es gleich zwei Premieren: Die Schweizerin Maloire Blanc steht bei ihrem erst zweiten Weltcup-Start auf dem Podest. Knapp vor ihr feiert Federica Brignone ihren ersten Sieg in der Disziplin.

Mit einem grossen Lachen im Gesicht steht in St. Anton die 21-jährige Malorie Blanc auf dem Podest – und das bei ihrer ersten Weltcupabfahrt. Die Walliserin fährt mit Startnummer 46 auf den sensationellen zweiten Rang. «Es ist unglaublich», sagt Blanc. «Es fehlt mir noch schwer Worte zu finden, aber ich glaube, das ist normal.» Zwar gab sie Ende Dezember beim Super-G in St. Moritz ihr Weltcup-Debüt, dort schaffte es die Silbermedaillen-Gewinnerin der Abfahrt an der Junioren-WM aber nicht ins Ziel.

Und nun lässt sich Blanc neben der Tagessiegerin Federica Brignone aus Italien und der Tschechin Ester Ledecka, welche das Podest komplettiert, feiern. «Es fühlt sich nicht wie mein Platz an. Als Kind hätte ich nie geglaubt, dass ich jetzt hier stehe», sagt Blanc. Beeindruckend ist ebenfalls die Tatsache, dass sich Blanc im Februar 2024 in der zweiten Europacup-Abfahrt in Crans-Montana schwer verletzte und sich dabei das Kreuzband und den Aussenmeniskus riss. Nur elf Monate später steht sie im Weltcup auf dem Podest.

Langes Zittern für Brignone

Bereits im Training am Donnerstag überzeugte Blanc mit der viertschnellsten Zeit. Aufgrund des starken Schneefalls musste das zweite Training am Tag darauf abgesagt werden. Am Samstag fand das Rennen dann auf verkürzter Strecke statt, gestartet wurde vom Super-G-Start.

Am besten kam damit Federica Brignone. Die Italienerin war schon im einzigen Training die Schnellste und bewies, dass sie sich auf der Karl-Schranz-Piste wohlfühlt. Für die 34-Jährige ist es der erste Abfahrtssieg in ihrer erfolgreichen Karriere. «Ich bin sehr stolz und glücklich», sagt die Frau aus Mailand.

Bis der Sieg sicher in ihren Händen war, musste sich Brignone etwas gedulden. Mit Startnummer 27 kam Ester Ledecka der Italienerin sehr nahe. Im letzten Sektor fuhr die Ski- und Snowborad-Olympiasiegerin schneller als Brignone. Schlussendlich verliert sie im Ziel 18 Hundertstel auf die Führende.

Lindsey Vonn wird in St. Anton Sechste.
Bild: Alessandro Trovati / AP

Als sich dann die Startnummer 32 auf die Strecke stürzte, wurde es im Zielbereich nochmals richtig laut. In ihrem erst zweiten Weltcuprennen nach ihrer Rückkehr fährt Lindsey Vonn als wäre sie nie weg gewesen. Die US-Amerikanerin reiht sich im Klassement als Sechste ein (+ 0.58 Sekunden). Die Speed-Queen beweist, dass sie auch mit 40 Jahren noch vorne mitfahren kann.

Und dann kam eben noch Maloire Blanc. «Malorie zeigte eine sehr starke Trainingsfahrt. Deshalb habe ich bis zum Schluss gewartet», sagt Federica Brignone. Blanc gelang von oben bis unten ein starker Auftritt. Im zweitletzten Streckenabschnitt fuhr sie sogar schneller als Brignone. «Das Gefühl auf der Piste war nicht das Beste», sagt Blanc: «Während der Fahrt habe ich noch nicht gemerkt, wie schnell ich bin.» Doch schnell war es. Am Ende fehlen der Walliserin mickrige sieben Hundertstel auf die Bestzeit von Brignone.

Blanc rettet das Schweizer Resultat

Für die anderen Schweizerinnen verlief das Rennen etwas enttäuschend. Für Lara Gut-Behrami reichte es am Ende «nur» für den 13. Platz. Im oberen Streckenteil fährt sie zu weit weg von der Linie, erwischt das Tor nur knapp und verliert dadurch viel Zeit. Mit dem Rest der Fahrt zeigt sich die Tessinerin aber zufrieden. Mit Corinne Suter (15.), Janine Schmitt (19.) und Michelle Gisin (21.) punkten drei weitere Athletinnen von Swiss-Ski. Alle anderen sind ausserhalb der besten 30 klassiert.

Lara Gut-Behrami schafft es in der zweiten Abfahrt der Saison nicht auf das Podest.
Bild: Marco Trovati / AP

Keine Punkte gibt es auch für eine der Top-Favoritinnen. Sofia Goggia rutschte in der Waldschneise weg und landete in den Fangnetzen. Passiert ist beim Sturz aber nichts. Die Italienerin stand wieder auf und fuhr selbstständig ins Ziel. Auch die Österreicherin Cornelia Hütter blieb etwas unter ihren Erwartungen. Die Siegerin der Abfahrt von Beaver Creek beendet das Rennen auf Rang sieben. Im Super-G am Sonntag gibt es aber für alle wieder die Chance, um anzugreifen.

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