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FIS streicht Abfahrt in Zermatt aus dem Kalender – jetzt kommt die Retourkutsche

Hiobsbotschaft für die Organisatoren der Weltcupabfahrten in Zermatt und Cervinia. Der Weltskiverband FIS mit Präsident Johan Eliasch hat dafür gesorgt, dass der Speed-Auftakt am Matterhorn nicht mehr im Weltcup-Kalender ist – trotz Vertrag bis zum Weltcupwinter 2026/27. Nun kommt die Retourkutsche aus dem Mattertal.

Wie die Zermatt Bergbahnen mitteilen, soll es diesen Sommer keine Trainingsmöglichkeiten für Profis auf dem Theodulgletscher geben. Auch die Schweizer sind davon betroffen. Stattdessen möchte Zermatt die Pisten dem Nachwuchs zur Verfügung stellen. «Die Förderung des Ski-Nachwuchses ist ein zentraler Punkt in der Strategie der Zermatt Bergbahnen», heisst es in einer Mitteilung. Und: «Die jährlichen Investitionen zur Aufbereitung der Pisten für Top-Athletinnen und Athleten werden ab sofort in den Ski-Nachwuchs investiert, welcher die Trainingsbedingungen in Zermatt schätzt.»

Franz Julen, OK-Präsisdent der Weltcuprennen in Zermatt, und Bergbahnen-CEO Markus Hasler verstecken nicht, dass es mitder Streichung der «Gran Becca» aus dem Weltcupkalender zu tun hat. Die Rede ist von «innovativen und einzigartigen Abfahrtsrennen sowie Trainingsmöglichkeiten», die von den Verbänden und Athletinnen und Athleten «anders eingeschätzt» worden seien.

Swiss-Ski bedauert Entscheid von Zermatt

Swiss-Ski hat noch am Dienstagnachmittag eine Stellungnahme zum Zermatter Entscheid publiziert. Alpin-Chef Walter Reusser sagt: «Wir bedauern den Entscheid der Zermatt Bergbahnen AG ausserordentlich. Zermatt ist für Swiss-Ski ein eminent wichtiger Partner und als Trainingsort immer wichtiger geworden. Swiss-Ski profitiert seit vielen Jahren davon, mit Zermatt und Saas-Fee die beiden besten Gletschergebiete für die Saisonvorbereitung in Europa im eigenen Land zu haben.»

Weiter heisst es: «Nun werden wir zumindest für dieses Jahr Alternativlösungen finden müssen. Was der Entscheid für die Vorbereitung auf die kommende Saison für Konsequenzen hat, müssen wir nun in Ruhe analysieren. Gleichzeitig werden wir uns mit voller Kraft dafür einsetzen, die momentane Situation in Zermatt wieder zu verbessern.»

Auf dem Theodulgletshcer trainieren diesen Sommer keine Profis.
Bild: Keystone

Das Trainingsverbot für die Profis gilt bereits ab diesem Sommer: «Elite-Skiteams werden bereits ab diesem Sommer keine Trainingspisten in Zermatt mehr vorfinden.» Für den Sommer 2025 soll dann eine Neubeurteilung vorgenommen werden. Neben dem Nachwuchs sollen auch die Touristen von einem vergrösserten Sommerski-Angebot profitieren können. Damit verzichten die Bergbahnen auch auf finanzielle Beiträge des Bundes, im Rahmen des nationalen Sportstättenkonzeptes.

Im November 2022 und 2023 waren jeweils je zwei Abfahrten der Männer und der Frauen in Zermatt/Cervinia geplant. Von den acht geplanten Rennen konnte jedoch keines durchgeführt werden. Hatte es 2022 noch zu wenig Schnee, machten 2023 Schneefall und starker Wind den Rennen einen Strich durch die Rechnung.(abu, watson)

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