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3 Grad weniger heizen und keine Schlossbeleuchtung: So will die Kantonsverwaltung Energie sparen

Um den Energieverbrauch in der Kantonsverwaltung und den kantonseigenen Gebäuden zu reduzieren, wird ab Montag ein Massnahmenpaket umgesetzt. Betroffen sind Heizungen, Beleuchtungen und die Warmwasseraufbereitung. 

Der Regierungsrat hat am Mittwoch verschiedene Sofortmassnahmen zur Energieeinsparung und Steigerung der Energieeffizienz getroffen. Diese werden nun ab kommendem Montag, den 19. September, umgesetzt und betreffen alle kantonseigenen Liegenschaften sowie vom Kanton zur exklusiven Nutzung angemieteten Immobilien und Einrichtungen. Die Massnahmen gelten bis auf weiteres und könnten bei Bedarf angepasst werden, teilt die Staatskanzlei am Freitag mit.

«Damit wir das Sparziel von 15 Prozent erreichen können, zählt jede Kilowattstunde.» sagt Regierungsrat Markus Dieth. Die Massnahmen gelten bis auf weiteres und könnten bei Bedarf angepasst werden, teilt die Staatskanzlei am Freitag mit.

Diese Massnahmen gelten für alle kantonalen Liegenschaften:

Heizung runter: Die Raumtemperatur in kantonalen Gebäuden soll während der Heizperiode um 3 Grad auf 18 bis 20 Grad gesenkt werden. Laut Kanton sinke der Heizenergieverbrauch um 6 Prozent pro Grad. Zudem soll die Senkung der Heiztemperaturen auch für spezielle Liegenschaften gelten. So gilt zum Beispiel für das kantonale Hallenbad Telli in Aarau eine Senkung der Wassertemperatur um 2 Grad.

Klimaanlagen aus: Alle komfortorientierten Raumklimaanlagen werden von Oktober bis Mai 2023 ausgeschaltet. Ausgenommen sind Geräte, die das Raumklima in speziellen Räumen kontrollieren, wie z. B. Rechenzentren oder Lagerräumen von sensiblen Gütern. Steckerfertige Elektrogeräte zum Heizen oder zur Komfortkühlung von Räumen sind in den Gebäuden des Kantons nicht mehr erlaubt.

Keine Schlossbeleuchtung: Auf alle Aussen- und Gebäudebeleuchtungen in öffentlichen Gebäuden, die nicht sicherheitsrelevant sind, wird verzichtet. Das betrifft beispielsweise Logos oder Beleuchtungen zur Gebäudeinszenierung wie Schlossbeleuchtungen. Auch auf Beleuchtungsveranstaltungen wird verzichtet.

Der Kanton will auf Schlossbeleuchtungen künftig verzichten. (Im Bild: Schloss Lenzburg)
Bild: Michael Küng

Kein Stand-by-Betrieb: In den kantonalen Gebäuden werden alle gängigen Stromsparmassnahmen konsequent umgesetzt. Dazu zählt insbesondere der Verzicht auf Stand-by-Betrieb durch komplettes Ausschalten von Elektrogeräten und der Raumbeleuchtung.

Weniger heisses Wasser: Die Warmwasseraufbereitung wird in den kantonalen Liegenschaften auf 60 Grad reduziert, sofern aus hygienischen und gesundheitlichen Gründen gewährleistet werden kann, dass die Temperatur bei den Entnahmestellen mindestens 50 Grad beträgt.

Aargau tritt der Energiespar-Alliance bei

Der Kanton Aargau wird seine über 5000 Mitarbeitenden regelmässig sensibilisieren und auf Energiesparmöglichkeiten hinweisen. Markus Dieth ist überzeugt, dass sich das solidarische Energiesparen für alle in jeder Hinsicht lohnt. Denn: «Jede Aargauerin und jeder Aargauer kann Energie sparen.» Jede Reduktionshandlung trage dazu bei, diese aussergewöhnliche Lage möglichst unbeschadet zu bewältigen. In der Summe könnten die einzelnen kleinen Beiträge den entscheidenden Unterschied machen, so Dieth.

Der Kanton hat Mitte August eine Task Force Versorgungssicherheit eingesetzt. Sie befasst sich mit den möglichen Auswirkungen einer drohenden Strom- und Gas-Mangellage und erstellt entsprechende Eventualplanungen. Ausserdem tritt der Kanton Aargau der nationalen Energiespar-Alliance bei und unterstützt die vom Bund mit Organisationen und Verbänden der Wirtschaft lancierte Kampagne aktiv mit der Umsetzung von Sofortmassnahmen, um das angestrebte Sparziel von 15 Prozent erreichen zu können. (phh)

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