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Nach «Strommangellage» und «Impfdurchbruch»: Das sind die Schweizer Wörter des Jahres 2023

Die unfreiwillige Hochzeit von CS und UBS hat die Gemüter in diesem Jahr erhitzt. Nun wurde ein dazu passendes Wort von einer Jury zum Wort des Jahres in der Deutschschweiz gekürt.

Die Zwangsfusion der beiden Grossbanken Credit Suisse und UBS hat das Jahr auch sprachlich geprägt. «Monsterbank» ist das Wort des Jahres in der Deutschschweiz, wie die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) am Dienstag schreibt. Die Jury habe lange diskutiert: «Klar war indes rasch, dass die Verwerfungen auf dem Bankenplatz alle Schweizerinnen und Schweizer in der einen oder anderen Weise bewegt», heisst es in der Mitteilung.

Dabei bezieht sich das monströse der Monsterbank auf zwei verschiedene Faktoren. Zum einen auf die schiere Grösse der zusammengeschlossenen Bank und zum anderen auf das Risiko, das mit einem solch gigantischen Finanzkonzern entsteht. «Die trudelnde Credit Suisse hat die Schweiz in ihrem Selbstverständnis als sicherer Hafen von Kundengeldern erschüttert», so die ZHAW.

Die Chatbots werden immer wichtiger

Auf Platz 2 landete das Wort «Chatbot». Damit hat die Jury auch die zunehmende Bedeutung von künstlicher Intelligenz gewürdigt. Chatbots sind Sprachroboter, die künstliche Intelligenz und natürliche Sprachverarbeitung verwenden, um Informationen zu geben oder Aufgaben zu erledigen. Diese seien «Teil unseres digitalen Alltags» geworden, wie es in der Mitteilung heisst.

Der letzte Platz auf dem diesjährigen Wortpodest geht an «Ghosting». Ursprünglich wurde das Wort im Zusammenhang mit Dating verwendet, «wenn jemand ohne Erklärung nicht mehr reagiert». Seit Kurzem werde Ghosting aber auch in anderen Lebensbereichen verwendet, etwa «wenn sich Stellenbewerbende ohne Begründung nicht mehr melden», so die ZHAW.

Auch die anderen Landessprachen bekommen ihr Wort des Jahres

Im vergangenen Jahr war «Strommangellage» das Deutschschweizer Wort des Jahres, 2021 war es «Impfdurchbruch» und 2020 «systemrelevant». Für die Wahl erstellen Sprachforschende der ZHAW jeweils Listen mit Vorschlägen, die anschliessend von einer Jury bewertet werden. Die gekürten Worte sollen dabei einen Bezug zur Schweiz haben.

Nicht nur das Wort der Deutschschweiz wurde gewählt. Auch in den anderen Landessprachen wurde ein Sieger gekürt. «Décombres» (Schutt, Trümmer) ist es in der Westschweiz, «GPT» (Generative Pre-Trained Transformer, also auch Chatbots) im Italienischen und Solarexpress (das Programm für den verstärkte Förderung von Solarenergie) im Rätoromanisch. (mg)

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